Appell des Lehrkräfteverbands
Förderschulen Lernen länger erhalten
Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte hält den Beschluss der Landesregierung, die Förderschule Lernen bis zum Jahr 2028 auslaufen zu lassen, für nicht richtig. "Niedersachsens Schulen sind zwar grundsätzlich inklusive Schulen, die Praxis hat jedoch gezeigt, dass unter den derzeit herrschenden Voraussetzungen an vielen Schulen die Umsetzung der Inklusion noch immer hakt. Das geht zu Lasten von betroffenen Schülerinnen und Schülern, die in zu großen Klassen bei zu wenigem Lehr- und Unterstützungspersonal in Regelschulen nicht zurechtkommen", kommentiert Verbandssprecher Torsten Neumann.
Die Praxis habe gezeigt, dass diese Schülerinnen und Schüler in einer Förderschule Lernen regelrecht aufleben und bessere Leistungen erbringen, als sie es in Regelschulen vermochten.
Der an den Schulen existierende große Mangel an Lehrkräften und Unterstützungspersonal erschwere zudem die Arbeit in allen Bereichen, auch bei der Inklusionsarbeit. "Gerade der Bereich Fordern und Fördern leidet besonders durch diese Mangelsituation, die mindestens noch zehn Jahre, wenn nicht noch länger andauern wird. Theorie und Praxis klaffen hier oftmals auseinander, auch wenn unsere Kultusministerin das gerne anders sieht", sagt Neumann.
Solange die Voraussetzungen für eine gelingende Inklusion nicht an allen Schulen gegeben sind, sollten deshalb Schülerinnen und Schüler auch über 2028 hinaus die Möglichkeit erhalten, alternativ eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen besuchen zu können.
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