"Frage der Finanzierung stellt sich immer"

Der derzeitige Mühlentunnel stammt 
aus dem Jahr 1870 | Foto: bim
  • Der derzeitige Mühlentunnel stammt
    aus dem Jahr 1870
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Weitere Lesermeinungen zum verschobenen Mühlentunnel-Neubau in Buchholz

os. Buchholz. Die Resonanz auf den WOCHENBLATT-Artikel über die Entscheidung des Buchholzer Stadtrates, den Neubau des Mühlentunnels aus finanziellen Gründen nicht zu vergeben, war besonders groß. Zahlreiche Zuschriften erreichten die Reaktion - vor allem nach dem Vorstoß des CDU-Ratsherrn Ralf Becker, jetzt alle Kraft in die Umsetzung des Projekts "Buchholz 2025plus" mit einer Umgehungsstraße und bis zu 1.500 Wohneinheiten in der Nähe des Finanzamtes zu stecken. Wie veröffentlichen weitere, zum Teil gekürzte, Leserzuschriften.
Pro Mühlentunnel
Dr. Jürgen Dee aus Buchholz fragt, ob es sinnvoll sei, das Geld für den Mühlentunnel einzusparen, um dann "das Doppelte für einen Ostring auszugeben". Der Neubau des Mühlentunnels sei verkehrstechnisch sinnvoll, weil fast 70 Prozent der Autos innerhalb von Buchholz fahren. Das Projekt "Buchholz 2025plus" schaffe vor allem viele neue Häuser, deren Bewohner dann auch noch in die Stadt fahren wollten. "Hoffentlich fahren die komplett mit dem Fahrrad, denn sonst staut es sich hier wirklich ganz gewaltig."
"Der Mühlentunnel ist das mit Abstand wichtigste Projekt und sollte weiterverfolgt werden", erklärt Ex-Bürgermeisterkandidat Uwe Schulze. Die "Höher-schneller-weiter-Politik" sei in Buchholz vorbei. Jetzt zähle Weitblick und Nachhaltigkeit.
Wer jetzt nach der Priorisierung von "Buchholz 2025plus" rufe, habe in der Debatte über den Mühlentunnel nicht zugehört, erklärt Peter Eckhoff, Ratsherr der Buchholzer Liste. Unabhängig davon, dass die Ostumgehung in vielen Belangen ein großer Fehler wäre, stelle sich auch dort die Frage nach der Finanzierung. Bevor man einen Euro in die Planung eines neuen Ostrings stecke, müsse eine seriöse Kostenplanung her und die Finanzierung gesichert werden.
Pro Ostumfahrung
Hinrich Reinecke aus Buchholz schreibt: "Die Sinnhaftigkeit dieses Bauwerkes und die Priorität, mit der es umgesetzt werden soll, sind sowieso fraglich, da keine bedeutende Entlastung des Innenstadtverkehrs zu erwarten ist. Es ist auffällig, dass SPD, Grüne, Linke und Buchholzer Liste, die eine Ostumgehung seit Jahrzehnten verhindert haben, sich jetzt stark für den Bau des Mühlentunnels einsetzen, koste es, was es wolle. Beabsichtigt diese Gruppe, die Stadt Buchholz finanziell so zu binden, dass die Finanzierung einer notwendigen Ostumgehung nicht mehr möglich wird?"
"Ich würde mir wünschen, dass das Votum der Bürger in Buchholz für die Umgehungsstraße zeitnah angegangen wird und das Kasperletheater endlich ein Ende findet", betont Hans-Jürgen Heuer.
Silke Valentin sieht eine Mitschuld der jetzigen Situation bei der Stadtverwaltung: "Vielleicht hinterfragen Sie einmal den Bauwahn von Seiten der Genehmigungsbehörde!" In der Innenstadt reihe sich Mehrfamilienhaus an Mehrfamilienhaus, während die Infrastruktur verkomme. "Der Verkehr in Buchholz ist den Straßen entwachsen", kritisiert Silke Valentin. Man müsse umdenken und mehr als bisher erhalten: "Daher NEIN zu Veränderungen mit der Brechstange."
WOCHENBLATT-Leser Marcus Seiler erklärt: "Der Stadtrat soll für die Bürger da sein, beiden Projekten eine faire Chance geben und nicht parteienabhängig handeln." Sein Kompromissvorschlag: "Alle Mittel sollten geprüft werden, die man bekommen kann. Dann einen vernünftigen Plan machen und vielleicht die Bürger entscheiden lassen, falls man sich aus Kostengründen für nur ein Projekt entscheiden muss."

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Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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