Gegen häusliche Gewalt an Frauen
16-Tage-Kampagne im Landkreis Harburg / Expertentelefon am Donnerstag, 26. November
os. Buchholz. Für jede vierte Frau in Deutschland gehört häusliche Gewalt zum bitteren Alltag. Oftmals würden die Taten nicht angezeigt, weiß Andrea Schrag, Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Harburg. Gemeinsam mit Landrat Rainer Rempe hat sie die 16-Tage-Kampagne "Gegen Gewalt an Frauen - Frauenrechte sind Menschenrechte" iniitiert. Die Aktion startet am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, der am Mittwoch, 25. November, begangen wird. Schirmherrin der Kampagne ist Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt.
Dass häusliche Gewalt an Frauen nach wie vor ein großes Thema ist, merken Anina Wiggert und ihr Team in ihrer alltäglichen Arbeit. Die Leiterin des AWO-Frauenhauses hat in diesem Jahr bereits 48 Frauen bei sich aufgenommen, die Opfer von Gewalt geworden sind. Zudem wurden 47 Kinder aufgenommen. "Im gesamten vergangenen Jahr waren es 'nur' 35 Frauen", berichtet Anina Wiggert. Das AWO-Frauenhaus beteiligt sich zusammen mit anderen Institutionen mit einem Expertentelefon an der Kampagne. Am Donnerstag, 26. November, können sich Betroffene, deren Angehörige oder Freunde über das Thema häusliche Gewalt informieren. Von 10 bis 12 Uhr stehen Experten des "Netzwerks gegen Häusliche Gewalt" unter folgenden Telefonnummern zur Verfügung: Frauenhaus (Tel. 04181-217151), Beratungsstelle für Opfer häuslicher Gewalt (BISS) (Tel. 04181-2197921), Deutscher Kinderschutzbund (Tel. 04181-380636), Jugendamt (Tel. 04171-693617) und Polizeiinspektion Harburg (Tel. 04181-285108). "Viele Menschen wissen gar nicht, dass wir umfangreiche Hilfsangebote für Opfer haben", sagt Dörthe Heien, Leiterin der BISS-Stelle.
Ab 25. November fährt ein Jahr lang ein Bus im normalen Linienverkehr durch den Landkreis, auf dem unter dem Motto "Du bist nicht allein" die Notfallnummern verzeichnet sind. Dazu gehört auch "Pro Beweis": Bei der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Buchholz (Steinbecker Str. 44, Tel. 04181-131255) können sich von Gewalt betroffene Frauen melden und Beweise sichern lassen, z.B. nach einer Vergewaltigung. Die Spuren können später genutzt werden, wenn es zu einer Anzeige kommt.
Weitere Aktionen der Kampagne:
Donnerstag, 26. November, 19 Uhr: Vortrag über "Suchtgefahr und Suchterkrankung von Frauen durch Erfahrung von Gewalt" in Winsen (Eckermannstr. 4), Anmeldung unter info@sbft-maike-kleber.de
Freitag, 27. November: Start der Briefumschlagsaktion des Landkreises. Alle Briefe werden mit dem Slogan "Wir sagen NEIN zu Gewalt" versehen
Samstag, 28. November, 10 bis 12 Uhr: Infostand der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) auf dem Buchholzer Wochenmarkt
Montag, 30. November, 19 Uhr: Dokumentarfilm "Shortcut to Justice" über Frauen, die sich in Indien gegen Unrecht und Gewalt wehren, Marstall Winsen
Dienstag, 1. Dezember, 19.30 Uhr: Vortrag "Kinder leiden mit - Rat und Hilfe bei Häuslicher Gewalt" beim Kinderschutzbund in Buchholz (Neue Str. 13), Anmeldung unter Tel. 04181-380636
Mittwoch, 2. Dezember, 9 bis 13 Uhr: Infostand Verein "Gewalt überwinden" auf dem Buchholzer Wochenmarkt
Freitag, 4. Dezember, 14 bis 18 Uhr: Seminar "Selbstbewusstsein heißt: Sich selbst bewusst sein" in der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft in Buchholz (Kirchenstr. 3), Anmeldung unter Tel. 04181-9405636, Kosten: 30 Euro
Freitag, 4. Dezember, 19 Uhr: Gottesdienst mit Friedensgebet in der St. Marien-Kirche in Drennhausen
Samstag, 6. Dezember, 10 Uhr: Gottesdienst "Leben hat Zukunft in Frieden" in der Thomasgemeinde in Klecken
Montag, 7. Dezember, 15 bis 18 Uhr: Expertentelefon zu Gewalt im Alter mit Elisabeth Schmidt (Tel. 04181-321555), Heike Wolter (Tel. 04171-60141397) und Dietlinde Niebuhr (Tel. 04171-60141396)
Dienstag, 8. Dezember, 16 bis 18 Uhr: Ausstellungseröffnung "Kunstschaffende sagen NEIN zu Gewalt" im Kreishaus in Winsen
Mittwoch, 9. Dezember, 9.30 Uhr: Abschluss 16-Tage-Kampagne und Auftakt der Aktion Pro Beweis, Kreishaus Winsen.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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