SPD Buchholz
Gudrun Eschment-Reichert verlässt die Ratsfraktion
Die SPD-Fraktion im Buchholzer Stadtrat besteht in Zukunft nur noch aus sechs Mitgliedern: Gudrun Eschment-Reichert hat ihren Austritt aus der Fraktion bekanntgegeben. Die ehemalige Ortsbürgermeisterin von Dibbersen hat auch die Partei verlassen, der sie 41 Jahre angehörte. Mit Eschment-Reichert verliert die SPD eine erfahrene Lokalpolitikerin: Sie gehört dem Stadtrat bereits seit 21 Jahren an. Eschment-Reichert behält ihr Mandat und wird dem Stadtrat künftig als Fraktionslose angehören. Im Stadtentwicklungsausschuss wird sie mit einem Grundmandat weiter vertreten sein.
Als Grund für ihr Ausscheiden aus der Partei und der SPD-Ratsfraktion nennt Gudrun Eschment-Reichert unterschiedliche Auffassungen vor allem in der Klima- und Mobilitätspolitik. "Dass ich andere Ansätze vertrete als die SPD-Fraktion, ist ja schon seit Langem bekannt", sagt sie. Als Beispiel nennt sie vor allem die im Stadtentwicklungsprojekt "Buchholz 2025plus" geplante Ostumfahrung. "Ich bin klar dagegen", betont Eschment-Reichert. Die ökologischen Aspekte kämen ihr deutlich zu kurz. "Wir brauchen ein Umdenken und müssen die Mobilität anders organisieren", erklärt die Lokalpolitikerin aus Dibbersen. Die Ortsumfahrung sei frühestens in zehn Jahren fertig, "bis dahin brauchen wir schon lange eine Mobilitätswende".
Sie warf Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse vor, die Ortsumfahrung im vergangenen Mai unnötig "auf die Überholspur gesetzt" zu haben. "Ich hätte es fair gefunden, sich alle anstehenden Kosten im kommenden Haushalt anzuschauen und dann zu entscheiden, was wir umsetzen wollen", sagte Eschment-Reichert. Sie bekenne sich zum Klimaschutz, während sich die SPD "in dieser Sache wenig bewegt".
Die SPD respektiere den Wunsch von Gudrun Eschment-Reichert, die Fraktion zu verlassen, erklärt SPD-Pressebeauftragter Michael Gerke. Man bedauere die Entscheidung. Eschment-Reichert habe in den vergangenen 21 Jahren als SPD-Ratsfrau durch ihr persönliches Engagement und Fachwissen dazu beigetragen, die Interessen der SPD sowie der Bürgerinnen und Bürger zu vertreten.
Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit müssten immer aufs Neue in Einklang gebracht werden, betonte Gerke. Die SPD werde auch zukünftig ihr sozial-ökologisches Profil im Rat vertreten. (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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