Hauptverkehrsstraßen: In Buchholz bleibt alles beim Alten

Die Linksabbiegerspur an der Canteleubrücke wird vorerst nicht verlängert
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os. Buchholz. Trotz des alltäglichen Staus wird an den Hauptverkehrsstraßen in Buchholz nichts getan. Das geht aus der Antwort von Verkehrsbehörden-Chef Matthias Krohn auf einen Antrag der SPD-Ratsfraktion hervor. Die Sozialdemokraten hatten beantragt, für den Straßenzug Hamburger Straße, Kirchenstraße, Canteleubrücke inklusive Querstraßen die Ampelanlagen zu modernisieren und die Schaltung der Knotenpunkte miteinander zu koordinieren. Genau das hatte der Verkehrsplaner Christian Klafs als Ergebnis seiner "Verkehrsstrom- und Problemanalyse" vorgeschlagen. Krohn empfiehlt, wegen der angespannten Haushaltslage dem SPD-Antrag nicht zu folgen.
Klafs hatte der Stadt die komplette Erneuerung der in die Jahre gekommenen Ampelanlagen empfohlen. Die Gesamtkosten für den Innenstadtbereich bezifferte er mit 300.000 bis 500.000 Euro. Knapp 100.000 Euro würden nach Krohns Berechnungen neue Ampelanlagen an der Canteleubrücke und an der Kirchenstraße/Einmündung Adolfstraße sowie an der Hauptkreuzung Bendestorfer Straße/Hamburger Straße zusammen kosten. Hinzu kämen laut Krohn zusammen 42.000 Euro für Planungs-, Vergabe- und Bauüberwachungskosten.
Ob die Verkehrsführung an der Hauptkreuzung Bendestorfer Straße/Hamburger Straße erneut geändert wird - wie von der FDP-Ratsfraktion beantragt -, wird derzeit in der Verkehrsbehörde geprüft. Eine Verlängerung der Abbiegespur Richtung Jesteburg auf der Canteleubrücke - wie von Verkehrsplaner Klafs angeregt -, kommt vorerst nicht infrage. Das wolle man erst in Angriff nehmen, wenn die Ampeln an der Canteleubrücke effizeinzgesteigert seien, erklärt Buchholz' Pressesprecher Heinrich Helms.

Kommentar

Mehr Mut zu eigenen Entscheidungen

Warum gibt Buchholz so viel Geld für Planer aus, wenn für die Umsetzung von deren Ideen keine Mittel mehr da sind? Diese Frage muss man nach der Ablehnung des SPD-Antrages zur Modernisierung der Ampelanlagen stellen. Die Buchholzer Verkehrsbehörde braucht mehr Mut, Entscheidungen auch mal alleine zu treffen.
Satte 18.000 Euro ließ sich die Stadt die "Verkehrsstrom- und Problemanalyse" durch ein Hamburger Planungsbüro kosten. Vorschläge von Planer Klafs: die Ampeln modernisieren, an der Bendestorfer Straße zur alten Verkehrsführung zurückkehren und die Abbiegespur an der Canteleubrücke verlängern. Umgesetzt wird nichts!
Anstatt in kleinem Rahmen selbst tätig zu werden, verschiebt Verkehrsbehördenchef Matthias Krohn die dringend notwendigen Maßnahmen auf den Sankt Nimmerleinstag. Seit einem knappen Jahr werden die Autofahrer an der Bendestorfer Straße in eine Verkehrsführung gezwungen, die von Praktikern schon nach wenigen Tagen als unsinnig erkannt wurde. Die Verkehrsführung und die unzureichende Ausschilderung sorgen bis heute für teilweise lange Rückstaus. Statt selbst gegenzusteuern, prüft Krohn lieber den FDP-Antrag, die Verkehrsführung zu ändern.
Was Beobachtern nicht einleuchtet: Warum treibt die Planung die Kosten für Baumaßnahmen eigentlich so hoch? Bei der Modernisierung der Ampeln entfallen nur 100.000 Euro auf die Baukosten und satte 42.000 Euro - fast 30 Prozent der Gesamtkosten - auf Planung, Vergabe und "Bauüberwachung". In den Planungskosten versteckt sich auch eine "Verkehrsflusssimulation". Die Verkehrsbehörde und ihr Chef Krohn trauen sich offensichtlich nicht zu, die Situation in ihrer Stadt selbst zu bewerten. Brauchen wir so eine Verwaltung?
Übrigens: In der ganzen Diskussion wird über die Sinnlos-Ampel an der Berliner Straße gar nicht diskutiert. Die sorgt regelmäßig für Staus auf der Hamburger Straße. Die Ampel abzuschalten, würde gar nichts kosten. Oliver Sander

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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