Interview mit Buchholz' Klimaschutzbeauftragtem
Hoffen auf den Klimaaktionsplan

Erster Klimaschutzbeauftragter der Stadt Buchholz: Nico Wiesmann (re.), hier mit Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse | Foto: Helms
  • Erster Klimaschutzbeauftragter der Stadt Buchholz: Nico Wiesmann (re.), hier mit Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse
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os. Buchholz. "Die Herausforderungen sind gewaltig", sagte Nico Wiesmann (28) bei seinem Amtsantritt Mitte August. Im Interview mit WOCHENBLATT-Redaktionsleiter Oliver Sander blickt der Klimaschutzbeauftragte der Stadt Buchholz, der Erste in dieser Funktion in der Stadtverwaltung, auf die vergangenen Wochen zurück und wagt einen Ausblick.
WOCHENBLATT: Wie fällt Ihr erstes Zwischenfazit Ihrer Arbeit bei der Stadt Buchholz aus?
Nico Wiesmann: Es gibt einiges zu tun, aber das Engagement und der Wille zum Handeln sind sowohl in der Bevölkerung als auch in der Stadtverwaltung vorhanden. Daher bin ich sehr zuversichtlich, dass wir in Buchholz in den nächsten Monaten und Jahren einiges bewegen können.
WOCHENBLATT: Welche Schwerpunkte wollen Sie setzen?
Wiesmann: Zunächst einmal liegt der Fokus auf der Vernetzung der einzelnen Akteure. Mir ist der Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern wichtig, weshalb ich mich bereits virtuell mit einzelnen Bürgerinitiativen und Klimateams getroffen habe. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Klimaaktionsplan, der aktuell zusammen mit der Hamburg Institut Consulting GmbH erarbeitet wird. Es ist zudem geplant, dass bereits während der Erstellung des Klimaaktionsplans mit dem bedeutenden Thema der Wärmeplanung begonnen wird.
WOCHENBLATT: Klimaschutz ist in aller Munde. Was sind aus Ihrer Sicht Maßnahmen, die die Bürger ohne viel Aufwand umsetzen können?
Wiesmann: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, mit kleinen Maßnahmen zum Klimaschutz beizutragen. Beim Kauf neuer Elektronikgeräte sollten möglichst die energiesparendsten und langlebigsten Modelle ausgewählt werden. Treibhausgaseinsparungen können aber auch durch Verhaltensänderungen erzielt werden, etwa durch einen (zusätzlichen) vegetarischen Tag pro Woche. Diese Umstellung ist überdies auch vorteilhaft für die Natur und die eigene Gesundheit. Weitere Einsparmöglichkeiten ergeben sich durch den Verzicht auf Einwegprodukte. In diesem Bereich gibt es in Buchholz bereits vorbildliche Projekte.
WOCHENBLATT: Buchholz hat das Klimaforum initiiert. Wie läuft das aus Ihrer Sicht?
Wiesmann: Mit dem Klimaforum nimmt Buchholz eine Vorreiterrolle ein. Ich habe bereits mehrere Anfragen erhalten, das Konzept in anderen Kommunen vorzustellen. Auch wenn sich das Klimaforum in einigen Bereichen nach wie vor in der Findungsphase befindet, konnten die Klimateams bereits zahlreiche Projekte auf die Beine stellen: von einem Mehrweg-Pfandsystem für Speisen und Getränke über eine Broschüre zu den lokalen Hofläden und Wochenmärkten bis hin zu einer Plakataktion, die aktuell in der Bücherei ausgestellt wird. Auf dieser Grundlage sollen in Zukunft weitere Maßnahmen umgesetzt werden.
WOCHENBLATT: Am 16. November tritt der neue Stadtrat erstmals zusammen. Was geben Sie dem Rat mit auf den Weg?
Wiesmann: Vom neuen Rat wünsche ich mir, dass der Klimaschutz in den Diskussionen noch stärker berücksichtigt wird und im Zweifel auch mutige Entscheidungen zugunsten zukünftiger Generationen getroffen werden. Nur so kann Buchholz auch in Zukunft lebenswert bleiben und seinen Anteil zur Begrenzung des Klimawandels leisten. Auf diesem Weg möchte ich den neuen Rat gerne beratend unterstützen.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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