Im Zuständigkeits-Irrsinn

Hierum geht es: Die Geschwindigkeitsbegrenzung 
greift erst hinter der Einmündung des Fernwanderwegs | Foto: archiv / os
  • Hierum geht es: Die Geschwindigkeitsbegrenzung
    greift erst hinter der Einmündung des Fernwanderwegs
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Einfache Frage, schwierige Antwort: Warum Verkehrsschilder jetzt drei Kommunen beschäftigen

os. Sprötze. Wenn die deutsche Bürokratie zuschlägt, kann auch die Beantwortung einer vergleichsweise einfachen Frage zu einem langwierigen Verwaltungsakt werden. Ein gutes Beispiel spielt sich derzeit am Lohbergenweg ab, der Verbindungsstraße zwischen den Buchholzer Stadtteilen Holm-Seppensen und Sprötze: Die Frage, ob dort Verkehrsschilder an der falschen Stelle stehen, wird jetzt drei Kommunen beschäftigen - den Landkreis Harburg, die Stadt Buchholz und die Samtgemeinde Tostedt.
Wie berichtet, hatte WOCHENBLATT-Leserin Karin Liebschner auf das Problem der womöglich falsch stehenden Verkehrsschilder hingewiesen. Auf ungefähr halber Strecke zwischen Holm-Seppensen und Sprötze wird der Lohbergenweg auf Höhe der sogenannten Dreimänner-Kiefer von dem vielgenutzten Europäischen Fernwanderweg gekreuzt. Aus Richtung Holm-Seppensen wird die Geschwindigkeit für Autofahrer erst hinter dem Wanderweg von 100 km/h auf 70 km/h reduziert. Aus Richtung Sprötze wird die Geschwindigkeitsbegrenzung dagegen vor dem Wanderweg aufgehoben, sodass Autos dort bereits wieder bis zu 100 Stundenkilometer schnell sind. Wenn man ins Naturschutzgebiet gelangen wolle, habe man Glück, wenn man heil auf der anderen Seite ankommt, kritisiert Karin Liebschner.
So einfach die Frage, so schwierig scheint die Lösung zu sein. Das Hauptproblem ist die Zuständigkeit. Denn, wie das WOCHENBLATT bei seinen Recherchen erfuhr: Zwar verbindet der Lohbergenweg tatsächlich Holm-Seppensen und Sprötze, ein Großteil der Wegstrecke führt aber über das Gebiet der Lohberge der Samtgemeinde Tostedt. Die wiederum dürfte als Untere Verkehrsbehörde nicht eigenmächtig die Versetzung der Verkehrsschilder anordnen, sondern müsste einen Antrag beim zuständigen Landkreis Harburg als "normaler" Verkehrsbehörde stellen. Um das Chaos perfekt zu machen: Ein Teil der Verkehrsschilder steht wiederum auf dem Gebiet der Stadt Buchholz.
Der Landkreis versucht sich jetzt an einer Lösung und hat einen Vorort-Termin anberaumt, an dem Vertreter der Samtgemeinde Tostedt und der Verkehrsbehörde der Stadt Buchholz teilnehmen sollen. Kleines Problem - viele Beteiligte. Armes Deutschland.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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