Jetzt dem Fachkräftemangel entgegenwirken

"Wirtschaft und Politik müssen ihre Hausaufgaben machen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken": Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil
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Regionalkonferenz der Metropolregion in Buchholz: Teilnehmer wollen Auswirkungen des demographischen Wandels mininieren

os. Buchholz. Wie gelingt es, Fachkräfte nicht nur in den Unternehmen zu halten, sondern ihre Anzahl noch anzuheben und damit die Auswahlmöglichkeiten der Firmen zu vergrößern? Damit beschäftigten sich am Donnerstag im Buchholzer Veranstaltungszentrum Empore rund 300 Vertreter aus Politik und Wirtschaft bei der Regionalkonferenz "Ideen für mehr Fachkräfte" der Metropolregion Hamburg. In verschiedenen Vorträgen und Foren suchten die Teilnehmer nach Wegen, Schüler von heute durch Bildung und Qualifizierung zu Fachkräften der Zukunft zu machen.
"Machen wir uns nichts vor, wir stehen erst am Anfang des Fachkräftemangels. Die Auswirkungen des demographischen Wandels werden uns ab 2025 voll treffen", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (55, SPD) in seinem Grußwort. Es bleibe noch Zeit, die Auswirkungen abzumildern, allerdings müssten Politik und Wirtschaft dafür sofort und entschlossen handeln. "Wir haben alle viele Hausaufgaben zu machen", so Weil. Die Politik müsse u.a. eine effektivere Berufsförderung in den Schulen organisieren, so der Ministerpräsident. Die Wirtschaft müsse über weitere Arbeitszeitmodelle nachdenken: "Hier ist das Spektrum noch nicht ausgeschöpft." Auch müsse mehr Kraft in die Ausbildung gesteckt werden: "Noch sind viele Unternehmen zu zurückhaltend in ihrer Ausbildungsbereitschaft."
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sei der Schulterschluss aller 17 Landkreise der Metropolregion notwendig, sagte Rainer Rempe, Landrat des Landkreises Harburg. Er warnte davor, dass Institutionen in einen Konkurrenzwettkampf um die besten Arbeitnehmer eintreten. Vielmehr müsse gemeinsam geschaut werden, welcher Arbeitnehmer am besten zu welchem Arbeitgeber passe.
Rempe verwies auf verschiedene Projekte, mit denen der Landkreis Harburg Fachkräfte qualifizieren oder ihre Arbeit stärken wolle. Er nannte das Programm "Berufe fürs Leben", in dem Zehntklässler vor allem in Pflegeberufe hineinschnuppern können, das seit 2011 laufende "Stadt-Land-Praxis"-Projekt zur Stärkung der Arztpraxen in ländlichen Regionen und den außerschulischen Lernstandort "Zukunftswerkstatt" in Buchholz, in dem Schüler aus dem gesamten Landkreis Harburg spielerisch an die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) herangeführt werden.
Für Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg, gehört auch die Weiterqualifizierung der Arbeitnehmer (Stichwort: "Lebenslanges Lernen") zu den Bauteilen, um Fachkräfte in den Unternehmen zu halten. Zudem sei es wichtig, Frauen und ältere Menschen mehr als bisher in den regionalen Arbeitsmarkt zu integrieren. Derzeit fehlten nach konservativen Schätzungen in der Metropolregion Hamburg rund 10.000 Fachkräfte - Tendenz steigend.

"Wirtschaft und Politik müssen ihre Hausaufgaben machen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken": Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil
Warben auf der Regionalkonferenz für mehr Fachkräfte: (v. li.) Jakob Richter (Leiter Geschäftsstelle Metropolregion), Sönke Fock (Agentur für Arbeit Hamburg) und Landrat Rainer Rempe
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Oliver Sander aus Buchholz

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