Neues Wahlverfahren für Gremium
Jugendrat Buchholz: Effektives Sprachrohr für Jugendliche
os. Buchholz. Er ist das Sprachrohr der Jugendlichen in Buchholz und hat durch größere Präsenz in den vergangenen 15 Monaten viel bewegt: Der Jugendrat der Stadt Buchholz ist auf gutem Weg, eine feste Institution in der Nordheidestadt zu werden. Um künftig noch mehr zu bewegen und bei Jugendlichen attraktiver zu werden, soll das Verfahren der in diesem Jahr anstehenden Wahl reformiert werden.
"Wir konnten uns in den vergangenen Monaten gezwungenermaßen viel mit uns selbst beschäftigen", sagt Jugendrats-Mitglied Pascal Bertrand im Gespräch mit dem WOCHENBLATT schmunzelnd. Durch die Corona-Pandemie fielen die angedachten Veranstaltungen aus. Stattdessen gab sich der Jugendrat eine neue Geschäftsordnung und investierte viel Zeit in eine lebhafte Debatte über die Reform des Wahlverfahrens. Anfang Dezember ist die vierte Wahl des Jugendrates geplant.
"Bei der letzten Wahl gab es einige technische Schwierigkeiten", berichtet Marieke Postels, die dem Jugendrat zum zweiten Mal in Folge angehört. Deshalb habe man sich entschlossen, statt einer Onlinewahl eine klassische Papierwahl durchzuführen. "Damit bilden wir auch eine 'richtige' Wahl, z. B. für den Bundestag, gut ab", erklärt Ben Meisborn, Vorsitzender des Jugendrates. In den Schulen sollen Wahllokale aufgebaut werden, in denen die Schüler ihre Stimme abgeben können. Auch im Rathaus ist eine Stimmabgabe möglich. Am Tag nach der Wahl sollen alle Stimmen zentral im Rathaus ausgezählt werden.
Neu ist auch, dass Schüler wählen können, die nicht in Buchholz wohnen. "Viele verbringen durch Schule und Vereinsmitgliedschaften einen Großteil ihres Lebens hier, deshalb wollen wir das Wahlrecht auf diese Jugendlichen mit Lebensmittelpunkt in Buchholz ausweiten", erklärt Meisborn. Zudem wird das starre Mindestalter von 14 Jahren abgeschafft. Stattdessen dürfen pauschal alle Schüler ab der achten Klasse wählen. Bei der vergangenen Wahl sei es vorgekommen, dass nur ein Teil der achten Klassen seine Stimme abgab, unter 14-Jährige davon aber ausgeschlossen wurden. Letztlich stimmte der Jugendrat mehrheitlich dafür, eine Geschlechterquote einzuführen. 40 Prozent der Mitglieder sollen künftig weiblich sein.
Um interessierten Jugendlichen eine Kandidatur für den Jugendrat zu erleichtern, soll im Vorfeld ein Mentorenprogramm aufgelegt werden. Dadurch sollen die Kandidaten geschult werden, wie sie auf sich aufmerksam und ihre Positionen deutlich machen können. "Unser Ziel ist es, qualitativ noch hochwertiger zu werden", erklärt Pascal Bertrand.
Die laufende Wahlperiode hat der Jugendrat auch dafür genutzt, um Erfahrungen im Umgang mit der Lokalpolitik zu sammeln. "Wir sind im konstruktiven Austausch mit den Fraktionen", berichtet Ben Meisborn, der seit vergangenem Jahr einen Sitz im Stadtentwicklungsausschuss hat und dort auch verschiedene Anträge eingebracht hat. "Wir mussten erst lernen, wie man die Anträge auch durchbekommt", sagt Meisborn. In der kommenden Wahlperiode wolle man die politische Arbeit im Sinne der Buchholzer Jugendlichen noch intensivieren.
Die Mitglieder des Jugendrates
Der Buchholzer Jugendrat besteht aus zehn Mitgliedern. Das sind: Kai Bertrand, Pascal Bertrand, Mattis Kuk, Carlotta Leitz, Ben Meisborn, Jurek Meyer, Paul Paulsen, Marieke Postels, Anmol Saggu und Tim Süsse.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
Webseite von Oliver Sander | |
Oliver Sander auf Facebook | |
Oliver Sander auf YouTube |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.