Feuerwehrneubau in Holm-Seppensen
Klares Votum für Fortsetzung der Planung

Auf diesem Grundstück soll der Feuerwehrneubau entstehen: Umweltschutzverbände und verschiedene Ratsmitglieder fordern den Erhalt der Streuobstwiese
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In der seit Langem andauernden Diskussion um den Standort für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr hat sich der Buchholzer Stadtrat erneut deutlich für den avisierten Standort am Tostedter Weg ausgesprochen. Mit deutlicher Mehrheit lehnten die Ratsmitglieder den Antrag des hinzugewählten Mitglieds im Stadtentwicklungsausschuss, Herbert Maliers, ab, die Planung zu stoppen und das Feuerwehrgerätehaus stattdessen auf einer derzeit als Pferdeweide genutzten Fläche in der Straße Up de Hoge Luft zu errichten. 24 Ratsmitglieder lehnten den Antrag ab, sieben votierten dafür, es gab eine Enthaltung.
Grit Weiland von der Buchholzer Liste warf der Verwaltung vor, dem Rat wichtige Informationen vorenthalten zu haben, etwa zur Verfügbarkeit der Pferdeweide. "Das Verwaltungsvorgehen trieft vor Intransparenz und Desinformation", kritisierte Weiland. "Hat die Verwaltung starke Argumente für den geplanten Standort: Ich meine nein!" Die fraktionslose Ratsfrau Gudrun Eschment-Reichert monierte Fehler im der Planung zugrundeliegenden Konzept des Unternehmens Forplan, z.B. bei der Berechnung der Anfahrtswege für die Feuerwehrleute. "Die Argumente für den geplanten Standort werden konstruiert", sagte Eschment-Reichert.
SPD-Fraktionssprecher Martin Natorp erklärte, dass die Sozialdemokraten die Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung abwarten und bewerten wollen. An erster Stelle stehe, dass das neue Feuerwehrhaus an optimaler Stelle platziert werde. "Die Feuerwehrleute sollen sich mit ihrem neuen Zuhause identifizieren", sagte Natorp.
Martin Pries (FDP) warf den Gegnern des Standortes am Tostedter Weg vor, sich herabwürdigend gegenüber den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr zu verhalten. Mit einem jüngst in Auftrag gegebenen Gutachten, bei dem Mitarbeiter der Technischen Hochschule Köln u.a. Drohnenaufnahmen zum Vergleich der beiden potenziellen Standorte anfertigten (das WOCHENBLATT berichtete), unterstelle man den Feuerwehrleuten, dass sie nicht wüssten, wovon sie reden.
Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse fand es "merkwürdig, wenn auf der einen Seite die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr beklatscht wird, deren Kompetenz aber nicht mehr gefragt ist, wenn es um fachliche Fragen geht". Die Gegner redeten um das eigentliche Thema herum, sagte Röhse: "Sie wollen nicht, dass die Streuobstwiese dort verschwindet." Das sei ein Zielkonflikt, räumte der Bürgermeister ein. Durch den Neubau im geplanten Standort werde aber der Brandschutz für die Bevölkerung im Buchholzer Süden erhöht.
Apropos Fachkompetenz: Buchholz' Stadtbrandmeister André Emme zeigte sich erleichtert nach dem klaren Votum durch den Stadtrat. "Der Rat hat jetzt zum zweiten Mal deutlich für den Standort am Tostedter Weg gestimmt. Ich plädiere dafür, dieses Ergebnis ernstzunehmen und die Planung schnell voranzutreiben, damit wir endlich bauen können." Der Standort am Tostedter Weg sei aus fachlicher Sicht am besten geeignet, man habe das Unternehmen Forplan neun Monate lang mit fundierten Daten gefüttert. "Ob ein Gutachten, bei dem lediglich zwei Stunden lang Fotos mit einer Drohne gemacht werden, gleichwertig ist, wage ich zu bezweifeln", sagt Emme. Er warnte: "Jeder Tag, den wir den Neubau am Tostedter Weg verzögern, gefährdet Menschenleben!"

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Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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