Landkreis Harburg
Krankenhaus-Alltag weiter von Corona schwer betroffen
Das ist neu im dritten Jahr der Pandemie: Die Coronaviren kennen im Sommer keine Pause und breiten sich stark aus. Allerdings: Wegen der Omikronvariante und des hohen Impfniveaus treten vergleichsweise kaum schwere Krankheitsverläufe auf.
Niedersachsen liegt mit seiner Corona-Inzidenz von 793,6 (Stand Donnerstag, 23. Juni) deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 532,9 - und ist das Bundesland mit der zweithöchsten Inzidenz. Im Landkreis Harburg nimmt die Zahl der Infektionen noch stärker zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am vergangenen Dienstag bei 953,1.
Die Corona-Pandemie hat dennoch ihren Schrecken verloren. Grund: Wegen der Omikronvariante und des hohen Impfniveaus treten vergleichsweise wenig schwere Krankheitsverläufe auf. In den beiden Krankenhäusern des Landkreises Harburg wurden nach Angaben des stellvertretenden Ärztlichen Leiters Dr. Michael Scheruhn am Donnerstag, 23. Juni, insgesamt 18 Patienten mit einer Corona-Infektion behandelt - davon zwölf im Krankenhaus Buchholz und sechs im Krankenhaus Winsen. Dabei handele es sich überwiegend um ältere Menschen, die Fieber und Schwächesymptome zeigten, deren Lungen aber nicht angegriffen seien. Diese Patienten könnten sich allein zu Hause nicht versorgen.
Zwei Patienten mit Corona-Infektionen (jeweils einer in Buchholz und Winsen) mussten auf den Intensivstationen behandelt werden. Hauptursache seien jedoch andere schwere Erkrankungen. Sie seien nicht wegen Corona auf der Intensivstation.
Weiterhin ist der Arbeitsalltag in den Krankenhäusern von den Auswirkungen der Corona-Pandemie schwer betroffen. Weil sich laufend Pflegekräfte und Ärzte wegen Corona-Infektionen in Quarantäne begeben müssten, arbeite das Personal am Limit, sagt Dr. Michael Scheruhn.
Indes bereitet die Bundesregierung mit Blick auf den Herbst und Winter neue staatliche Infektionsschutzmaßnahmen vor. Im Gespräch ist eine generelle Maskenpflicht ab Oktober bis Ostern nächsten Jahres (die sogenannte O-bis O-Regel). Demnach müssten Schutzmasken wieder im Einzelhandel oder in der Gastronomie getragen werden. "Ich kann mir vorstellen, dass diese Regel sinnvoll ist", sagt Dr. Michael Scheruhn. "Das Personal in den Krankenhäusern trägt heute bereits im Kontakt untereinander Masken und im Kontakt zu Patienten und Besuchern sowieso."
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) beharrt auf dem Ende der kostenfreien Corona-Bürgertests für alle. Er verweist auf die hohen Kosten für die Tests von zeitweise einer Milliarde Euro pro Monat. Für bestimmte Gruppen von Menschen sollen die Tests kostenfrei bleiben. "Wir haben Hinweise darauf, dass das auch für Besucher in Krankenhäusern gelten soll", sagt Dr. Michael Scheruhn.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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