Vor Hintergrund bundesweiter Demos
Kreisseniorenbeirat macht sich stark für wehrhafte Demokratie
Die vielen Demonstrationen für den Schutz der Demokratie und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, die derzeit bundesweit laufen, waren ein Diskussionsthema bei der jüngsten Sitzung des Kreisseniorenbeirates (KSB) des Landkreises Harburg. "Es scheint, als hätte nur der berühmte Tropfen gefehlt", so KSB-Vorsitzender Roger Grewe, "um das in der Bevölkerung breit vorhandene demokratische Bewusstsein dafür zu aktivieren, wie wichtig unser gutes Grundgesetz ist und wie sehr wir in der heutigen Zeit auf die Einhaltung der Menschenrechte angewiesen sind." Letzteres gelte auch "für uns in Deutschland", denn Anlass für den breiten Protest aus der Bevölkerung seien politische Verlautbarungen, dass bestimmte Menschen hierzulande nicht länger gewünscht seien.
"Warum dies gerade in der älteren Generation Bestürzung auslöst, erklärt sich oft aus ihrer eigenen Historie als Verfolgte oder der ihrer Eltern als Vertriebene aus dem Zweiten Weltkrieg", so Roger Grewe. Schon einmal sei der Schritt vom unerwünschten zum unnützen Menschen möglich gewesen. So weit dürfe es nicht noch einmal kommen. Da zunehmendes Alter oft mit körperlichen oder/und geistigen Einschränkungen einhergehe, fühlten ältere Menschen sich von Tendenzen zu Ausgrenzung und Abschiebung durchaus bedroht. Die Gefahr von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Selektion nach dem Lebenswert müsse gerade vor dem Hintergrund deutscher Geschichte bekämpft werden. Dies wurde schnell auch in der Debatte der KSB-Mitglieder deutlich.
"Der KSB ist eine parteipolitisch neutrale Gruppe", erläutert Grewe. Trotzdem seien der Beirat als Gremium sowie auch dessen aus den Städten und Kommunen des Landkreises berufene Mitglieder politisch aktiv. Der offizielle Auftrag und die Grundsatzpositionen des KSB seien in seinen Statuten festgelegt: "Der Seniorenbeirat vertritt aktiv die Interessen der älteren Menschen im Landkreis." Dazu gehöre auch die „Unterrichtung der Öffentlichkeit über die besonderen Probleme der älteren Menschen.“ Ein Ziel von Seniorenbeiräten in Niedersachsen sei es, Teilhabe und soziale Gerechtigkeit für die ältere Generation voranzutreiben. Roger Grewe: "Als regionale Interessenvertretung im Landkreis mischen wir uns darum im Interesse alter Menschen ein, legen unsere Forderungen dar und machen unsere Standpunkte deutlich."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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