Stadtwerke Buchholz entschuldigen sich
Kritische Nachfragen nach Thermografieflug
In Deutschland müssen insgesamt 10.753 Kommunen eine Kommunale Wärmeplanung (KWP) erstellen. Das sieht das Wärmeplanungsgesetz vor, das seit Jahresbeginn in Kraft ist. Je nach Einwohnerzahl muss die KWP bis spätestens Ende Juni 2026 bzw. 2028 fertig sein. In Buchholz hat der stundenlange Flug zur Ermittlung von Thermografiedaten am Freitag der Vorwoche zu Verunsicherung und Verärgerung bei Bürgerinnen und Bürgern geführt. Die Buchholzer Stadtwerke als Auftraggeber für den Flug, der durch das Spezialunternehmen BSF Swissphoto durchgeführt wurde, entschuldigten sich aufrichtig für die entstandene Aufregung.
Das Spezialflugzeug vom Typ Cessna war an besagtem Freitag von etwa 21 Uhr bis kurz vor Mitternacht über dem gesamten Buchholzer Stadtgebiet im Einsatz. Dazu erklären die Buchholzer Stadtwerke, dass ein grundlegender Teil der KWP eine umfassende Bestands- und Potenzialanalyse sei: "Hierzu sind viel mehr Daten erforderlich als die uns vorliegenden Verbräuche unserer Energiekunden, denn diese geben beispielsweise keine Auskunft über das Nutzungsverhalten und den realen Sanierungsstand der Gebäude und berücksichtigen auch nicht alternative Heizformen wie Pellets und Öl." Deshalb habe man sich entschlossen, BSF Swissphoto mit der Erfassung von Thermalbildern zu beauftragen. "Mit den gewonnenen Grundlagendaten werden nun Analysen zu Gebäudeeffizienz und Verbesserungspotenzialen sowie die Erstellung von Wärmekatastern und Wärmeverbrauchsprognosen möglich", heißt es in der Mitteilung der Stadtwerke. Eine darüber hinausgehende kommerzielle Nutzung der Daten sei "keinesfalls geplant". Individuelle, grundstücksbezogene Ergebnisse des Flugs würden nicht veröffentlicht oder an Dritte weitergegeben. Damit reagieren die Stadtwerke auf die Bedenken mancher Kunden zum Thema Datenschutz.
Bei dem Flug seien ausschließlich Thermal-Infrarotkameras verwendet worden. Die grobe Rasterung der Aufnahmen lasse keine Identifizierung von Personen zu, die Aufnahmen stellten damit auch keinen Eingriff in Persönlichkeitsrechte dar.
Die Firma habe den Flug sehr kurzfristig durchgeführt, nachdem sie ein passendes Wetterfenster identifiziert habe. Deshalb habe man die Bevölkerung lediglich ebenso kurzfristig über die eigene Homepage informieren können, erklären die Buchholzer Stadtwerke. Das Versprechen: "Wir werden weitere Flüge, die stattfinden werden, rechtzeitiger ankündigen."
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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