Klimaneutralität bis 2040 ist das Ziel
Landkreis Harburg legt Energiebericht vor
ce. Landkreis. Intensivere energetische Sanierung, Einsatz innovativer Technologien und Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung: Darauf setzt der Landkreis Harburg, um den Energiebedarf in den kreiseigenen Schulen, Sporthallen, Verwaltungsgebäuden, Feuerwehr- und Rettungswachen zu reduzieren, künftig steigende Energiekosten zu dämpfen und den CO₂-Ausstoß weiter deutlich zu senken. Das ist der Tenor des Energieberichtes 2008 bis 2020, den die Stabsstelle Klimaschutz und der Betrieb Gebäudewirtschaft des Kreises jetzt vorlegten.
"Auch, wenn wir bereits viel erreicht haben: Wir werden unsere Anstrengungen für mehr Energieeffizienz und insbesondere das Sanierungstempo deutlich steigern müssen, um die vom Kreistag beschlossene Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen“, betont Landrat Rainer Rempe. "Unsere Gebäudewirtschaft wird noch in diesem Jahr einen detaillierten Fahrplan vorlegen, in dem wir bauliche Standards, methodisches Vorgehen und einzusetzende Technologien für Neubauten und Sanierungen festschreiben wollen.“ Das Konzept werde auch Untersuchungen einzelner Gebäude mit einer Bewertung der Einsparpotenziale und nötigen Investitionen enthalten. "Das Energiemanagement und die regelmäßige Berichterstattung der Stabsstelle Klimaschutz werden eine zentrale Rolle bei der Bewertung geplanter Sanierungen und Neubauten spielen“, ergänzt Klimaschutzmanager Oliver Waltenrath.
"Die Auswertung unserer Energieverbräuche macht deutlich, was wir bereits erreicht haben“, so Energiemanagement-Berater Christian Ters, der den Bericht federführend erarbeitete. So seien die Energiekosten der Kreisverwaltung seit 2008 trotz eines erheblichen Flächenzuwachses bei den Schulgebäuden und dem immer stärkeren Einsatz digitaler Medien stabil bei rund 2,9 Millionen Euro pro Jahr geblieben. Gleichzeitig habe der Kreis seinen Treibhausgasausstoß durch Sanierungen und den Einsatz von Ökostrom seit 2010 um 63 Prozent auf jährlich nur noch 4.685 Tonnen CO₂ gesenkt. Der Wärmeverbrauch pro Quadratmeter sei von 97,5 Kilowattstunden 2008 auf 80,6 Kilowattstunden 2019 gesunken - eine Ersparnis von insgesamt 17 Prozent.
Die Kreisverwaltung erzeugt derzeit sechs Prozent des pro Jahr benötigten Stroms durch 14 Photovoltaikanlagen auf Dächern. Der Anteil der etwa über Blockheizkraftwerke selbst erzeugten Wärmeenergie beträgt 12,5 Prozent. "Insofern zeigt unser Bericht sehr deutlich, wie viel wir noch zu tun haben, wenn wir bis 2040 eine Reduzierung der Energieverbräuche um 50 Prozent erzielen möchten“, mahnt Christian Ters. Er verweist auch auf die während der kommenden fünf Jahre mindestens zu erwartenden Mehrkosten von über 800.000 Euro durch die CO₂-Abgabe der Bundesregierung bei der Wärmeversorgung.
Es sei wichtig - so Ters weiter -, die benötigte Energie durch Blockheizkraftwerke, Wärmepumpen, Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen selbst zu erzeugen. Konkret müssten die Einsparungen durch Sanierungsmaßnahmen im Wärmebereich bis 2040 pro Jahr von bisher 1,5 Prozent auf mindestens 2,5 Prozent gesteigert werden.
• Der Energiebericht kann unter www.energiewegweiser.de/energiemanagement heruntergeladen werden. Für Fragen stehen Oliver Waltenrath (Tel. 04171 - 693648) und Christian Ters (Tel. 04171 - 693102) in der Stabsstelle Klimaschutz des Kreises gerne zur Verfügung.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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