Eltern fordern Tempo-Limit auf Niedersachsenweg
Mehr Verkehrssicherheit an der Mühlenschule
lm. Holm-Seppensen. Bereits seit 20 Jahren beschäftigt die Verkehrsführung rund um die Mühlenschule in Holm-Seppensen die Stadt Buchholz und besonders die Eltern der Grundschüler. Während direkt an der Schule am Jungfernstieg eine Tempo-30-Zone eingerichtet ist, heizen die Autofahrer nur wenige Meter entfernt weiterhin mit hohen Geschwindigkeiten über den Niedersachsenweg.
Eine eingerichtete Bedarfsampel schafft hier nur wenig Abhilfe. "Viele Autofahrer geben nochmal extra Gas, wenn die Ampel auf orange schaltet", erklärt Simona Protz, Elternbeiratsvorsitzende und eine der treibenden Kräfte hinter der Elterninitiative, die Tempo 30 auch auf der Kreisstraße fordert.
Aufgrund der Rücksichtslosigkeit der Verkehrsteilnehmer wurde bereits vor vielen Jahren das Konzept der Elternlotsen auf den Weg gebracht. Zu den Stoßzeiten an der Grundschule stellen sich Eltern mit Warnweste und Kelle ausgestattet an die Hauptstraße und weisen auf die ABC-Schützen hin. In letzter Zeit hätten sich die Beinahe-Unfälle und brenzligen Situationen allerdings deutlich erhöht, berichtet Simona Protz. Die Eltern seien sogar dazu übergegangen, sich die Kennzeichen der Fahrzeuge zu notieren, die die Verkehrsregeln missachten, um diese an die Polizei zu übergeben. Gebracht habe das bislang allerdings wenig. Außerdem wurde das Fahrzeugaufkommen durch Zählungen ermittelt, zu Spitzenzeiten passieren bis zu 650 Pkw pro Stunde die Stelle in der Holm-Seppenser Ortsmitte.
Seit knapp 20 Jahren stellt die Elternschaft der Grundschule bei der Stadt Buchholz immer wieder Anträge auf Einrichtung einer Tempo-30-Zone des betroffenen Straßenzugs. Genauso lang werden die Anträge stets abgelehnt.
Wie die Situation rechtlich aussieht, wurde Ende vergangenen Jahres in einem Verwaltungsbeschluss nach einem Antrag aus der SPD-Fraktion deutlich gemacht: "Der Niedersachsenweg ist eine Vorfahrtsstraße und zudem eine Straße des überörtlichen Verkehrs (Kreisstraße), deren Kreuzungen und Einmündungen durch Lichtzeichenanlagen geregelt werden. Allein aufgrund dieser strengen Vorgaben der Straßenverkehrsordnung schließt sich hier auf dem Niedersachsenweg die Anordnung einer Tempo-30-Zone aus", heißt es in der Begründung des Landkreises.
Auch die Lage der Schule spricht gegen eine verkehrsberuhigende Maßnahme. Da diese nämlich nicht an der betreffenden Straße liegt, sondern in der Nebenstraße am Jungfernstieg, gebe es keinen Grund für ein solches Unterfangen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass am Jungfernstieg bereits eine Tempo-30-Zone eingerichtet ist und der Niedersachsenweg mit der Bedarfsampel in unmittelbarer Nähe für den Landkreis eine ausreichende Verkehrssicherung darstelle.
Ob eine bessere Kennzeichnung der Ampelanlage und der querenden Schüler möglich ist, wird derzeit durch die Stadt geprüft.
Die Elternschaft will sich damit nicht begnügen: Sie beschäftigt sich mit dem Gedanken, eine Petition für die Verbesserung der Verkehrssituation ins Leben zu rufen.
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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