Prävention
Mit der Polizei auf Spaziergang zu den Angsträumen in Buchholz
Auf dem Wochenmarkt in der Buchholzer Innenstadt stehlen Diebe laut Polizei immer wieder mal Geldbörsen von arglosen Besuchern. Dennoch fühlt sich wohl niemand beim Marktbesuch unsicher. Die Unterführung am Zentralen Busbahnhof (ZOB) dagegen bereitet Menschen Unbehagen - dabei ist sie kein Schauplatz von Straftaten. "Den klassischen Raub haben wir hier nicht", sagt Polizei-Kontaktbeamtin Katrin Ragge.
Angsträume nennen Soziologen Orte, an denen sich Menschen unsicher fühlen. Mit Hilfe von Umfragen haben die Initiatorinnen des Präventionsprojekts "Subjektive (Un-)Sicherheiten im Buchholzer Innenstadtbereich" die Plätze ausgemacht, an denen sich Einwohner und Einwohnerinnen ängstigen. Die Gleichstellungsbeauftragte Jasmin Eisenhut und Polizeibeamtin Katrin Ragge suchten in der vergangenen Woche zusammen mit in der Öffentlichkeit engagierten Bürgerinnen und Bürgern Angsträume der Stadt Buchholz auf.
Es war der erste von insgesamt drei geplanten Spaziergängen, bei denen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihre Eindrücke aufschreiben. Mit dabei waren zum Beispiel Vera Theelen von der Opferschutzorganisation Weißer Ring, Ole Süße vom Jugendrat, Stadtbaurat Stefan Niemöller oder auch Thomas Meyn, Leiter der Polizeiinspektion Harburg. Parkhäuser und der Stadtpark blieben unberücksichtigt, um den Fokus nicht zu verlieren.
Der Peets Hoff bereitet manchem Unbehagen. Gruppen von jungen Männern, die sich auf dem weiten, freien Platz aufhalten, und Radfahrer, die rücksichtslos im schnellen Tempo vorbeiführen, seien die Gründe. Beobachtungen, dass mit Rauschgift gehandelt werde, bestätigt die Polizei. "Es geht um das eine Gramm Hasch", sagt Katrin Ragge. Die Polizei registriert auch Beschwerden von Ladenbesitzern über Partygelage meist junger Männer. Während des Spaziergangs ist davon nichts zu sehen. Am Nachmittag gegen 16.20 Uhr ist es noch zu früh.
Der schmale Durchgang am Famila-Markt bietet mit seinen Fahrradabstellplätzen versteckte Sitzgelegenheiten, die junge Männer zum Trinken nutzten, berichten einige. Sie würden auch mal lautstark pöbeln.
Nirgendwo in Buchholz verspüren Fußgänger mehr Unbehagen, als auf den Plätzen vor dem Kabenhof und vor dem Bahnhof. Die Gründe: Menschen, die exzessiv Alkohol trinken, und unangenehme Gerüche. Niemand stellt hier gerne sein Fahrrad ab - aus Angst vor Diebstahl. Diese Furcht sei "relativ begründet", sagt Katrin Ragge.
Was könnte das Sicherheitsgefühl steigern? Möglicherweise eine hellere Beleuchtung, der Abbau von Sitzgelegenheiten, vielleicht mehr Polizeipräsenz. Lösungsvorschläge will das Präventionsprojekt Ende des Jahres präsentieren.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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