Ostring: Gespräch statt Konfrontation

Trafen sich zum Vier-Augen-Gespräch: Norbert Stein (SPD, li.) und Christian Horend (CDU)
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Buchholzer SPD und CDU suchen Lösung für Umgehungsstraße

os. Buchholz. Wenn die Diskussion auf den „Ostring“ kam, sprachen Befürworter und Gegner der umstrittenen Umgehungsstraße in Buchholz in den vergangenen Jahren selten miteinander, sondern suchten direkt die Konfrontation. Folge: Die Klage gegen den Ostring versauert vor Gericht, eine Lösung für das wichtigste Infrastrukturvorhaben in der Nordheidestadt steht in den Sternen. Jetzt gibt es ein erstes Zeichen der Annäherung: Jüngst trafen sich Ex-Bürgermeister Norbert Stein (SPD) und CDU-Ortsvereinsvorsitzender Christian Horend im Hotel „Zur Eiche“ zu einem Meinungsaustausch. Horend hatte das öffentliche Angebot von Stein ernstgenommen, dass man zu einer Lösung kommen könne, wenn man endlich mit- und nicht nur übereinander rede, und das Treffen vorgeschlagen.
In der Sache hart, im Umgang sachlich, tauschten sich Stein und Horend aus. Beide betonten die Gemeinsamkeiten: Die Buchholzer Innenstadt müsse vom Verkehr entlastet werden, und zwar von einer Straße mit möglichst wenig Landschaftsverbrauch. „Wir pochen beide nicht auf eine bestimmte Trassenführung“, sagten Stein und Horend. Uneinigkeit herrscht, wie eine leistungsfähige Bahnquerung erreicht werden kann. Horend plädiert für eine Straße, "die im Süden von Buchholz beginnt bzw herauskommt". Stein schlägt dagegen den Bau eines Bypasses vor, der hinter dem südlichen Teil der Canteleubrücke über den Langen Sal entlang des Kleingartenvereins Abendfrieden und des Holzwegs führt und dann nach den Unterführung der Bahnstrecke Bremen-Hamburg auf einer ähnlichen Trasse wie der Ostring Richtung Norden. Unterschied: Der Ostring trifft erst nahe Vaensen auf die Kreisstraße nach Dibbersen, der Bypass soll an den bestehenden Buenser Weg angeschlossen werden.
Für die Finanzierung würde die Stadt auch Mittel aus dem Gemeindefinanzierungs-Förderungsgesetz (GVFG) erhalten, wenn sich der Kreis nicht an der Finanzierung des Bypasses beteiligen würde. „Der Kreis hat kaum Argumente, sich nicht an der Finanzierung zu beteiligen, wenn er schon jetzt den Hauptverkehr durch Buchholz über eine Kreisstraße lenkt“, betont Stein.
Das sind die Vorteile des Bypasses: Deutlich kürzere Strecke (rd. 1,6 km); geringerer Landschaftsverbrauch; stadtnahe Straße.
Das sind die Nachteile des Bypasses: Co-Finanzierung durch den Kreis ungewiss; geringere Entlastungswirkung als der Ostring; unklar, ob Zufahrt von der Canteleubrücke leistungsfähig ist.
Das sind die Vorteile des Ostrings: hohe Entlastungswirkung für den Innenstadtverkehr; Unabhängigkeit von der Verkehrssituation auf der Canteleubrücke; gemeinsames Vorhaben von Kreis und Stadt.
Das sind die Nachteile des Ostrings: deutlich höhere Baukosten (mindestens 20 Millionen Euro); nach bisheriger Planung hoher Landschaftsverbrauch; Zerstörung großer Naherholungsgebiete.

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Trafen sich zum Vier-Augen-Gespräch: Norbert Stein (SPD, li.) und Christian Horend (CDU)
Die Trasse des Ostrings (rot) beginnt am Buchholzer Berg im Süden und führt in weitem Bogen im Osten an Buchholz vorbei in Richtung Vaensen. Der Bypass (blau) fängt hinter dem südlichen Teil der Canteleubrücke an und führt über den Langen Sal entlang des Kleingartenvereins auf den Holzweg. Im Norden schließt er an den bestehenden Buenser Weg in Richtung Nordring an | Foto: MSR
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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