"Ostring-Trasse ist die optimale Lösung"
WOCHENBLATT-Interview mit Landrat Rainer Rempe zum Ostring in Buchholz
os. Buchholz. Das Thema "Ostring" beschäftigt die Stadt Buchholz seit mehr als vier Jahrzehnten. Immer wieder gibt es Vorstöße für die Umsetzung der Umgehungsstraße - oder für angebliche Alternativen wie jüngst von SPD-Ratsherr Norbert Stein. Im Interview mit WOCHENBLATT-Redaktionsleiter Oliver Sander bezieht Landrat Rainer Rempe (53) Position.
WOCHENBLATT: Zwei Klägerinnen haben ihre Klage gegen den Ostring zurückgenommen. Werten Sie das als Chance, wieder in die Diskussion über die Umgehungsstraße einzusteigen?
Rainer Rempe: Nach dem Scheitern des Mediationsverfahrens 2015 und der jetzt erfolgten Rücknahme der Klage in zwei Fällen ist unsere Haltung unverändert: Der Ostring ist für eine nachhaltige Entlastung des Innenstadtverkehrs in Buchholz die beste Lösung. Das eindeutige Votum des Bürgerbegehrens von 2013, in dem sich zwei Drittel der befragten Buchholzer Bürgerinnen und Bürger für den Ostring ausgesprochen haben, muss der Prozess jetzt endlich weitergehen. Deshalb führt der Landkreis Harburg das Berufungsverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg fort.
WOCHENBLATT: SPD-Ratsherr Norbert Stein brachte jüngst im Zusammenhang mit der Planung der Oststadt erneut den Bypass von der Canteleu-Brücke entlang des Itzenbüttler Wegs zur Bendestorfer Straße ins Spiel. Sehen Sie den Bypass als Alternative zum Ostring?
Rempe: Die Stadt Buchholz hat diesen Vorschlag bereits durch ein Fachgutachten überprüfen lassen – mit dem Ergebnis, dass die Bypass-Variante gegenüber der Ostring-Planung deutlich schlechter abschneidet und keine ausreichende Entlastung des Innenstadtverkehrs erreicht. Darüber hinaus wurden im Vorwege des Planfeststellungsverfahrens etliche Varianten untersucht – auch mit Beteiligung von Naturschutzverbänden und anderen Trägern öffentlicher Belange. WOCHENBLATT: Mit welchem Ergebnis?
Rempe: Die festgestellte Trasse wurde als optimale Lösung für die erforderliche Verkehrsentlastung ermittelt, auch mit Blick auf die weitere städtebauliche Entwicklung in Buchholz.
WOCHENBLATT: Gibt es aus Ihrer Sicht eine Kompromisslösung zur Trassenführung, mit der die zerstrittenen Lager leben können?
Rempe: Angesichts der Vielzahl der bereits intensiv geprüften Trassenvarianten und des gescheiterten Mediationsverfahrens kann ich mir derzeit keine Kompromisslösung vorstellen. Es ist gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern nicht länger vertretbar, diese Diskussion weiterzuführen, sondern es wird Zeit, das Verfahren zu einem Ende zu bringen und in Buchholz Fakten für eine nachhaltige Verkehrsentlastung zu schaffen.
WOCHENBLATT: Rechnen Sie mit einer zügigen Entscheidung des Gerichts, die die Planung einer Umgehungsstraße beschleunigen könnte?
Rempe: Natürlich hoffe ich auf eine baldige Entscheidung, um die weiteren Schritte zügig einleiten zu können.
WOCHENBLATT: Gibt es ein Szenario, bei dem der Landkreis sagt: 'Wir steigen aus der Ostring-Planung aus?'
Rempe: Wir sehen nach wie vor die Notwendigkeit, den Verkehr in Buchholz im Interesse der Bürger durch eine Ortsumgehung zu entlasten. Deshalb hoffe ich auf eine positive Entscheidung des OVG in Lüneburg, damit wir das Bürgervotum endlich umsetzen können. Als Landkreis sehen wir uns in der Verantwortung, die beiden durch Buchholz führenden Kreisstraßen K 13 und K 28 für den Durchgangsverkehr durch eine Ortsumgehung zu ersetzen. Ein Ausstieg wäre für den Landkreis nur vorstellbar, wenn dafür in Buchholz eine andere innerstädtische Lösung zur Verkehrsentlastung möglich wäre. Aber dazu gibt es keinen brauchbaren neuen Ansatz, die Ostring-Planung ist nach wie vor die beste Lösung.
WOCHENBLATT: Herr Rempe, vielen Dank für das Gespräch.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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