Klimaaktionsplan in Buchholz
Prioritätenliste erstellt - Finanzierbarkeit ist das A und O

Die Photovoltaik-Technik soll in Buchholz stark ausgebaut werden  | Foto: IWO
  • Die Photovoltaik-Technik soll in Buchholz stark ausgebaut werden
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Um den Ausstoß von Treibhausgasen in Buchholz spürbar zu senken, sollen grundsätzlich alle Maßnahmen aus dem jüngst vom Hamburg Institut vorgestellten Klimaaktionsplan umgesetzt werden. In einem Workshop haben Stadtverwaltung, Vertreter der im Rat vertretenen Parteien und Mitglieder des Klimaforums Maßnahmen priorisiert, die in den kommenden beiden Jahren angegangen werden sollen.
Wie berichtet, hatte das Hamburg Institut innerhalb eines Jahres einen Katalog mit 62 Maßnahmen erarbeitet. Wenn die Stadt jetzt schnell handele, könnten bis zum Jahr 2035 bis zu 67 Prozent der Treibhausgase im Vergleich zum Jahr 2020 eingespart werden, erklärte Robert Werner, Co-Geschäftsführer des Hamburg Instituts.
Hier ein Auszug der besprochenen Prioritätenliste:

Flächendeckende Installation von Dach-Photovoltaikanlagen (PV) und Prüfung des Finanzierungsmodells (Pacht, Verträge, eigene Mittel). Die Stadt ist in diesem Punkt bereits auf der Suche nach Partnern.

Für die Installation von großflächigen Photovoltaik-Anlagen auf Ständern sollen im Stadtgebiet Freiflächen ermittelt werden (z. B. Konversionsflächen wie ehemalige Mülldeponien oder Äcker und Wiesen entlang von Eisenbahnstrecken). Erste Kontakte mit potenziellen Investoren und Grundstückseigentümern sind bereits geknüpft worden.

Repowering von vorhandenen Windenergieanlagen. Erste Gespräche mit dem Landkreis sowie potenziellen Investoren sind schon geführt worden.

Kapazitäten in der Verwaltung schaffen, um Bürgerinnen und Bürger in energetischen Fragen sowie Fördermittel-Akquise zu beraten.

Bündelung der notwendigen kommunikativen Instrumente, um die Konzepte in die Umsetzung zu bringen (z. B. Info-Kampagnen, Teilnahme an Wettbewerben, gezielte Ansprache von Unternehmen und Bürgerinnen und Bürgern auf Basis der Bestandsaufnahmen).

Weitere Umrüstung von Straßenbeleuchtung auf LED.

Erstellen eines Solarkatasters.

Prüfung von Parkplätzen für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen.

Energetische Sanierung von Bestandsbauten: Potenzial serieller Sanierung erfassen und Mastersanierungskonzept entwickeln (Baukastensystem) für typische, einander ähnliche Einheiten (Reihenhäuser) in einem Quartier. Erneuerbare Heizkonzepte erarbeiten und geclusterte Energieberatung installieren.

Bestandsaufnahme und Priorisierung für Sanierung und Heizungserneuerung der Gebäudeklassen, die die höchsten Emissionen aufweisen.

Wärmestrategie öffentlicher Gebäude: Erstellung eines Fahrplans bis 2035 zur klimaneutralen Gestaltung der Gebäude in öffentlicher Hand.

Öffentliche Neubauten energieeffizient und klimafreundlich bauen. 

Einrichtung weiterer Fahrradstraßen, Bequem-und-sicher-Routen, Ausbau des Radwegenetzes.

Stärkung des Fuß- und Fahrradverkehrs über Steigerung der Attraktivität der Aufenthaltsqualität.

Umstellung des kommunalen Fuhrparks auf geeignete E-Fahrzeuge. 

Berücksichtigung von umweltfreundlicher Mobilität in der Stadtplanung bei der Gestaltung der Quartiere.

Umsetzung des Konzepts des Stadtumbaus West - die Erneuerung des Bahnhofsumfeldes.

Problem bei der Umsetzung des Klimaaktionsplans: Alle Maßnahmen stehen unter Vorbehalt der Finanzierbarkeit. Die Politik wird im Rahmen der Beratungen zum Doppelhaushalt 2023/2024 entscheiden, welche Maßnahmen mit welchen finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Ziel ist es, mit dem zur Verfügung stehenden Geld die festgelegten Ziele zu erreichen. Für den Rat werden zu den Haushaltsberatungen die im Workshop besprochenen Prioritäten zusammengestellt. (os/nw).

Warten auf das Maßnahmenpaket
Klimaneutralität bis 2035 bleibt ein Traum

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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