Zwischenruf
Regenbogen auf der Fahne
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle nur an den vor knapp einem Monat stattgefundenen 65. Eurovision Song Contest (ESC) erinnern und diesen über den Klee loben. Genauer gesagt, den knallbunten Auftritt für Deutschland von Jendrik Sigwart. Der 26-jährige Hamburger Sänger und Musicaldarsteller trat mit seinem selbstkomponierten Gute-Laune-Song "I Don't Feel Hate" (dt.: Ich fühle keinen Hass) im pinkfarbenen Sakko und mit Glitzer-Ukulele auf. Der vorletzte Platz spiegelte seine musikalische Leistung nicht wider, aber er kam bei den Zuschauern einfach nicht an. Halb so schlimm. Es war wenigstens ein Statement für Toleranz und gegen Diskriminierung. Genauso wie bereits von Conchita Wurst, der ESC-Gewinnerin 2014. Die Welt schien offener geworden zu sein. Doch nun explodiert in den sozialen Netzwerken der homophobe "Gedankenaustausch" über Stadion-Beleuchtung und Fußballspieler-Accessoires in Regenbogenfarben während der EM. Und die Verantwortlichen verstecken sich hinter Gesetzen.
Das WOCHENBLATT zeigt aber (auf Facebook) Flagge - in Regenbogenfarben!
Tamara Westphal
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