Rot-Grün mit hauchdünner Mehrheit
Machtwechsel nach Landtagswahl in Niedersachsen
Aber der Landkreis Harburg bleibt tiefschwarz
Erst um 23.41 Uhr am Wahlabend stand fest: Rot-Grün gewinnt die Landtagswahl in Niedersachsen mit einem Mandat mehr als CDU und FDP. Wahlanalysten glauben: Die CDU hat sich selbst aus dem Rennen genommen. Denn: Das 9,9 Prozent-Traumergebnis der FDP ist vor allem den Leihstimmen potentieller CDU-Wähler zu verdanken. Die wollten so verhindern, dass die potentielle "Drei-Prozent-Partei" als Koalitionspartner der CDU ausscheidet, wenn sie ganz aus dem Landtag fliegt. Folge: Die CDU stürzt ab, ihre 36 Prozent reichen vermutlich nicht zum Regieren. Die SPD kommt auf 32,6 Prozent, legt im Vergleich zur Wahl 2008 leicht zu. Die Wahlsieger sind die Grünen: Von 5,7 Prozent 2008 springen sie auf 13,7 Prozent. Linke, Piraten und die übrigen Parteien spielen derzeit keine Rolle mehr. Zwei Dinge bleiben abzuwarten: das amtliche Endergebnis und die Wahl des Ministerpräsidenten durch den Landtag. In der Vergangenheit hat sich eine Einstimmenmehrheit schon hin und wieder als zu wenig erwiesen.
Für den Landkreis Harburg ist die Situation paradox: Alle drei Direktmandate fallen an die CDU: Heiner Schönecke, Norbert Böhlke und André Bock gewinnen ihre Wahlkreise souverän. Aber erstmals seit 1970 vertritt kein Sozialdemokrat die Interessen des Landkreises in Hannover. Derzeit haben dort noch Silva Seeler (Buchholz) und Brigitte Somfleth (Seevetal) Sitz und Stimme. In ihren Glanzjahren entsendete die Landkreis-SPD sogar drei Abgeordnete nach Hannover.
Redakteur:Reinhard Schrader aus Buchholz |
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