Parkhaus Süd in Buchholz
Rückfall in die Steinzeit? Parkausweise statt Schrankensystem
Während andere Städte zur Überwachung von Parkhäusern das Personal beschränken und auf technische Lösungen setzen, geht die Stadt Buchholz den umgekehrten Weg: Im Parkhaus Süd an der Rütgersstraße wurden die Schranken und die Kassenautomaten abgebaut, dafür werden in Kürze zwei Parkscheinautomaten aufgestellt. Während Tagespendler einen Parkschein für zwei Euro ziehen müssen, erhalten Dauerpendler einen folierten Parkausweis, den sie in ihr Auto legen müssen. Manche Pendler sehen in dieser Lösung einen Rückfall in die Steinzeit - und das, obwohl Deutschland doch erheblich besser werden möchte in Sachen Digitalisierung. Da die Parkscheinautomaten aus dem Bestand kommen, kostet die Umrüstung "nur" 4.000 Euro.
Auslöser des Umbaus sind nach Angaben der Stadt erhebliche Vandalismusschäden in Höhe von 40.000 Euro, die Unbekannte in dem Bauwerk in unmittelbarer Nähe zum Buchholzer Bahnhof angerichtet haben. Immer wieder seien die Kassenautomaten und die Schranken mutwillig beschädigt worden. Das habe letztlich dazu geführt, dass Tagespendler, im Gegensatz zu Dauerpendlern, zeitweise gebührenfrei parkten. Diese Ungerechtigkeit werde durch die Umrüstung beseitigt. Dauerparker bezahlen 17,50 Euro pro Monat für die Nutzung des Parkhauses Süd.
Die Dauerparker wurden von der Stadt Buchholz angeschrieben und aufgefordert, ihre Schrankenkarten zurückzugeben. Stattdessen erhielten sie einen Parkschein, den sie jetzt gut sichtbar in ihre Autos legen müssen. Im Zuge der Umrüstung wurde das Parksystem geändert: Die Tagespendler müssen die unteren Parkebenen 0 und 1 nutzen, für die Dauerparker sind die Ebenen 2 und 3 reserviert.
Ob das neue System unter dem Strich günstiger für die Stadt wird, wird sich weisen. Dafür müssten die Parkscheinautomaten von Vandalismus verschont bleiben, da sonst das Problem nicht beseitigt wird, dass Tagespendler zeitweise kostenfrei parken. Zudem entstehen Personalkosten: Politessen sollen im Parkhaus Süd verstärkt kontrollieren, ob in den Fahrzeugen Parkscheine bzw. Parkausweise liegen.
Übrigens: Auch über eine Videoüberwachung wurde im Rathaus nachgedacht. Diese Lösung wurde verworfen - aus Angst vor Vandalismusschäden ... (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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