Rütgersfläche in Buchholz: Infobrief zu geplanter Dekontaminierung

Liegt seit 1986 brach: die insgesamt rund 16,7 Hektar große Rütgersfläche südlich des Buchholzer Bahnhofs
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os. Buchholz. In den vergangenen Tagen erhielten Hunderte Bürger in Buchholz Post aus Essen: Die Rütgers GmbH informierte die Anlieger der Rütgersfläche in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof über die Umsetzung des Sanierungsplans.
Wie berichtet, gibt es schon seit vielen Jahren Bestrebungen, die kontaminierten Grundstücksflächen zu reinigen. Zwischen 1899 und der Stilllegung des Werkes im Jahr 1986 wurden auf der Rütgersfläche - 10,7 Hektar im Norden des Heidekamps sowie fünf Hektar südlich davon - Holzmasten für Licht- und Fernsprechleitungen sowie Bahnschwellen in zwei Imprägnierkesseln mit Steinkohlenteeröl behandelt.
Bis zum Anschluss des Werks an die Entwässerung für Produktionsabwasser sei das Abwasser in den frühen Betriebsjahren über Entwässerungsschächte in den Untergrund geleitet worden, schreiben die Rütgers-Geschäftsführer Thomas Nalenz und Dr. Roman Schmiedeknecht an die Anwohner. "Vor allem im Bereich der ehemaligen Produktionsstätte an der Suerhoper Straße hat dies zu einer Belastung des Untergrundes geführt." Altlastentechnische Untersuchungen hätten ergeben, dass die Belastung bis in grundwasserführende Schichten in 22 Metern Tiefe hinabreichten.
Genau diese Belastung muss die Rütgers GmbH als Eigentümerin der Grundstücke im Herzen von Buchholz beseitigen. Dafür soll in Absprache mit der Bodenschutzbehörde des Landkreises Harburg das verunreinigte Grundwasser direkt hinter der Schadensquelle aus insgesamt neun Brunnen herausgepumpt und in einer sogenannten "Pump&Treat"-Anlage gereinigt werden. Das gereinigte Wasser wird wieder am Standort versickern.
Die Anlage soll in einer zehn Meter breiten, fünf Meter langen und sechs Meter hohen Halle an der Suerhoper Straße stehen und bis Ende des ersten Quartals 2021 in Betrieb gehen. "Eine Gefährdung für die Anwohner besteht durch die Errichtung und den Betrieb der Grundwasserreinigungsanlage nicht", versichern die Rütgers-Geschäftsführer.
Vorsorglich weisen Nalenz und Schmiedeknecht darauf hin, dass die Trinkwasserversorgung in Buchholz nicht aus dem kontaminierten Bereich gespeist werde und die Trinkwasserqualität weder durch die bestehende Verunreinigung noch durch die anstehende Sanierung beeinträchtigt werde.
Der Sanierungsplan der Firma "Environmental Ressources Management" (ERM) mit der Projektnummer 0158242 kann noch bis 9. Oktober im Empfangsbereich des Buchholzer Rathauses (Rathausplatz 1) eingesehen werden. Dort sind u. a. alle Details zu den chemischen Stoffen, die in den Boden gelangt sind, und die genauen Daten zur Wasseraufbereitung verzeichnet.
Inwieweit die anstehende Grundwasserreinigung die Diskussion um eine mögliche Wohnbebauung auf der Rütgersfläche wieder befeuert, bleibt abzuwarten. Wie berichtet, hatten sich u. a. die Grünen, die SPD und die Buchholzer Liste in der Vergangenheit immer wieder dafür eingesetzt. Die Bauverwaltung hatte diesen Forderungen bislang immer mit dem Hinweis auf die ungeklärte Abwicklung des zu erwartenden Verkehrs einen Riegel vorgeschoben.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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