Rütgersfläche:
Sanierung des Kerngebiets genießt oberste Priorität
Grundwasser wird gereinigt / Mittelfristig keine Wohnbebauung
os. Buchholz. Die Rütgersfläche in Buchholz ist wie eine offene Wunde im Stadtbild der Nordeheidestadt. Seit Stilllegung des Imprägnierwerks im Jahr 1986 liegt das zentral gelegene Areal in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof brach. Fast genauso lange wird über eine Nachnutzung auf den beiden zusammen mehr als 15 Hektar großen Flächen - zehn Hektar nördlich des Heidekamps, fünf Hektar südlich davon - debattiert. Jetzt gibt es eine neue Entwicklung: Der Eigentümer, die Rütgers GmbH, bereitet den Bauantrag für eine Grundwasser-Reinigungsanlage vor. Das berichtete Thomas Nalenz, Geschäftsführer der Rütgers GmbH, auf der jüngsten Sitzung des Buchholzer Stadtentwicklungsausschusses. Wenn alles glattläuft, wolle man das Gebäude ab Juli 2020 auf dem Gelände unweit der Suerhoper Straße errichten.
Wie berichtet, gab es in den vergangenen Jahrzehnten diverse Anläufe, die Rütgersfläche zu entwickeln. Nalenz selbst war mehrfach in Buchholz zu Gast, um die jeweils gültigen Planungen zu erläutern. Bislang zerschlugen sie sich allesamt. Das größte Hindernis war bisher ein durch Teeröl besonders stark kontaminiertes, rund zwei Hektar großes Kerngebiet auf der Fläche. Dieses kann auch nach einer möglichen Entwicklung nicht bebaut werden und soll im Besitz des Eigentümers verbleiben.
Jetzt soll durch den abgestimmten Sanierungsplan zwischen der Rütgers GmbH und dem Landkreis Harburg Bewegung in die Sache kommen. Geplant ist der Bau einer Leichtbauhalle (zehn Meter breit, 15 Meter lang, 5,50 Meter hoch), in der eine moderne, mehrstufige Grundwasser-Reinigungsanlage installiert wird. In dieser sollen pro Stunde neun Kubikmeter Wasser gereinigt werden, die aus einer Tiefe zwischen 20 und 60 Metern hinaufgepumpt werden. Das gereinigte Wasser wird in Versickerungsbrunnen abgegeben. "Unser primäres Ziel ist es, den Abstrom von weiterem verunreinigtem Grundwasser zu verhindern", betonte Geschäftsführer Nalenz im Fachausschuss. Hintergrund: Durch zahlreiche Probebohrungen und lange Versuchsreihen ist bekannt, dass sich, ausgehend von der Rütgersfläche, eine rund 1,6 Kilometer lange Schadstofffahne in südöstlicher Richtung gebildet hat. Es handele sich um einen massiven Grundwasserschaden, der allein durch physikalische und biologische Prozesse nicht zu beheben sei, sagte Nalenz. Er gehe davon aus, dass die Aufbereitungsanlage "eine dauerhafte Einrichtung ist". Nalenz betonte, dass durch die Schadstoffe in den tiefen Bodenschichten keine Gefahr für die Bevölkerung ausgehe.
Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde deutlich, dass es mittelfristig keine Wohnbebauung auf der Rütgersfläche geben wird. Das hatten z. B. die Ratsfraktionen von SPD und Grünen gehofft. Die Behebung der Grundwasserschäden habe oberste Priorität, betonte Thomas Nalenz. Später könne man über weitere Nutzungen des Grundstücks sprechen. Rolf-Peter Kaufhold von der Bauabteilung der Stadt Buchholz machte zudem deutlich, dass eine Wohnbebauung derzeit auch deshalb nicht möglich sei, weil die äußere Erschließung nicht gesichert sei. Sprich: Ohne den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur gibt es keine Häuser auf der Rütgersfläche.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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