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Weiterer Rückgang erwartet
Scharfe Kritik an geplanter Apotheken-Reform

Service erzeugt Kosten. Apotheker müssen genügend erwirtschaften, um diesen Service anzubieten | Foto: Adobe / Von littlewolf1989
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Der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) weist darauf hin, dass die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) für eine Apothekenhonorar- und Apothekenstrukturreform („Apothekenreformgesetz“) den Apothekenrückgang beschleunigen werden.

„Alle Apotheken stehen unter einem massiven wirtschaftlichen Druck“, erklärt Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen e.V. (LAV). „Das Apothekenhonorar wurde zuletzt 2013 um drei Prozent angepasst.
Im Februar 2023 wurde das Apothekenhonorar sogar von der Ampel-Koalition für die Dauer von zwei Jahren gesenkt, was einer Honorarkürzung gleichkam. Im selben Zeitraum aber sind die Kosten um mehr als 60 Prozent gestiegen, die Inflation um knapp 30 Prozent. Die Apothekeninhaberinnen und -inhaber befinden sich auf einem Honorarniveau von 2004. Für viele Apotheken in Deutschland und somit auch in Niedersachsen bedeutet dies das Aus.“

Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage der Apotheken werden Übernahmen oder Neugründungen für junge Pharmazeutinnen und Pharmazeuten immer unattraktiver. „Das finanzielle Risiko, einen Apothekenbetrieb zu übernehmen, ist für den Nachwuchs zu groß. Von dieser Entwicklung sind nicht nur Apotheken in ländlichen Regionen betroffen, sondern der rasante Apothekenrückgang zeigt sich sowohl in Randgebieten als auch in Großstädten“, stellt der LAV-Vorstandsvorsitzende Groeneveld fest. „Schließt eine Apotheke, bricht jedes Mal ein Stück wohnortnahe Versorgung weg. Die Folgen sind weitere Wege für die Patientinnen und Patienten und immer weniger Zeit für die persönliche Beratung in Apotheken.“

Keine Besserung der wirtschaftlichen Situation

Eine Umverteilung des Apothekenhonorars, so, wie es das BMG in dem Referentenentwurf vorsieht, wird nicht zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Apotheken führen. „Wird Geld im Apothekensystem umverteilt, fehlt es an anderer Stelle“, kritisiert Groeneveld. „Alle Apotheken sind von den enormen Kostensteigerungen der letzten Jahre betroffen. Was Apotheken jetzt brauchen, ist eine nachhaltige, finanzielle Stabilisierung des gesamten Systems und einen verlässlichen Anpassungsmechanismus für mehr Planungssicherheit!“

Hintergrund der scharfen Kritik des LAV ist der Referentenentwurf zum Apothekenreformgesetz des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). Unter anderem sieht das BMG eine Umverteilung des Honorars der Apotheken innerhalb des Apothekensystems vor.

Der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) e.V. vertritt die berufspolitischen und wirtschaftlichen Interessen der niedersächsischen Apothekeninhaberinnen und Apothekeninhaber in der Öffentlichkeit, gegenüber der Politik, den Partnern im Gesundheitswesen und den Medien. Dem Verband sind rund 1.655 niedersächsische Apotheken angeschlossen.

Redakteur:

Axel-Holger Haase aus Buchholz

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