Fünftes Rad am Wagen?
Seniorenbeirat Buchholz fühlt sich nicht ernstgenommen
Seit der Wahl vor einem knappen dreiviertel Jahr kümmert sich der Seniorenbeirat Buchholz um die Belange älterer Menschen in der Nordheidestadt. Das geschieht nach Ansicht des Vorsitzenden des siebenköpfigen Gremiums, Peter Aldag, noch zu sehr unter dem Radar. "Ich habe das Gefühl, als wenn wir von der Verwaltung und von der Politik noch nicht richtig ernstgenommen werden", kritisiert Aldag. Er macht das u.a. daran fest, dass der Seniorenbeirat, anders als der Jugendrat, in keinem einzigen Fachausschuss mit einem hinzugewählten Mitglied vertreten ist.
Dass der Seniorenbeirat wichtig ist, zeigte die große Anzahl von Bewerbern für das Gremium. 58 Bewerberinnen und Bewerber traten für die sieben Plätze an. Besetzt werden diese von Peter Aldag, Rita Strauch und Waltraut Seegers (Kernstadt), Karl-Willi Paul (Dibbersen), Doris Moritz (Steinbeck), Sigrid Gurk (Sprötze/Trelde) sowie Inge Porath (Holm-Seppensen). Als Agenda hat sich der Beirat u.a. die Schaffung weiterer Querungshilfen an Hauptverkehrsstraßen, die Überprüfung von Ampelphasen im gesamten Stadtgebiet oder die Schaffung weiterer Haltestellen für Sammeltaxis gerade in den Ortschaften auf die Fahnen geschrieben. Es bleibe noch einige zu tun, bis die Vorhaben umgesetzt sind, räumt Aldag ein. "Bislang haben wir bei unseren Anträgen kaum Hilfe erhalten", moniert er.
"Unverständlich und befremdlich" fand der Vorsitzende, dass der Antrag des Seniorenbeirats, zumindest in den Sozial-Ausschuss ein Mitglied entsenden zu können, Ende Mai vor allem am Widerstand von CDU und Grünen scheiterte. "Man sagte uns, dass die Ausschüsse zu groß würden", berichtet Aldag. Das könne ja sein, gleichwohl verstehe er nicht, dass der Jugendrat in mehreren Ausschüssen und der ADFC z.B. im Bauausschuss vertreten sei. "Ich wünsche mir lediglich eine Gleichbehandlung des Seniorenbeirats", betont Aldag. Immerhin funktioniere die Zusammenarbeit mit der zuständigen Abteilungsleiterin Claudia Krohn in der Stadtverwaltung sehr gut.
Von den Rückschlägen will sich der Seniorenbeirat nicht vom Anliegen abbringen lassen, die Sicherheit der Senioren in Buchholz zu erhöhen. Mit großem Erfolg wurde in der Nordheidestadt z.B. die Notfalldose verteilt, zuletzt auf dem Buchholzer Wochenmarkt. In der von einem Arzt entwickelten grünen Dose finden Senioren zwei Aufkleber, die sie im Kühlschrank und auf der Innenseite der Wohnungstür anbringen. Darauf stehen die Medikamente, die die Betroffenen zu sich nehmen. Diese Informationen können im Notfall wichtig für die Rettungskräfte sein.
Parallel arbeitet der Seniorenbeirat an einem neuen Seniorenwegweiser, der möglichst zum Stadtfest m zweiten Septemberwochenende fertig sein soll. Um die Finanzierung des DIN-A-5-Hefts hat sich das Gremium selbst gekümmert, dafür reichen die 5.000 Euro, die der Seniorenbeirat aus dem städtischen Haushalt pro Jahr bekommt, bei Weitem nicht aus. "Wir machen halt viel in Eigenregie", sagt Peter Aldag. Auf das Angebot des Beirats an die Stadt, einen Vertreter ins Redaktionsteams für den Wegweiser zu entsenden, gab es keine Antwort. Die selbsterstellte Webseite (www.senioren-buchholz.de) wurde zudem erst nach drei Monaten auf der Stadtseite verlinkt. Der Seniorenbeirat Buchholz scheint derzeit eher das fünfte Rad am Wagen der wichtigen Entscheidungsträger in der Nordheidestadt zu sein.
(os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
Webseite von Oliver Sander | |
Oliver Sander auf Facebook | |
Oliver Sander auf YouTube |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.