Showdown um Schwarzbau: Abriss-Frist endet in zehn Tagen
os. Buchholz. Showdown im Wald: Noch genau zehn Tage hat Berufssänger Christian-Prosper Otto Zeit, sein zu großen Teilen schwarz gebautes Wohnhaus im Buchholzer Landschaftsschutzgebiet Sprötze-Höllental zurückbauen. Tut er das nicht, droht ihm der Komplettabriss der 177-qm-Immobilie. Im vergangenen September waren bereits Teile der Außenanlagen - u.a. ein Schwimmbad und ein Schuppen - abgerissen worden.
Wie berichtet, streiten Otto und die Stadt Buchholz seit Jahren vor Gericht. Der Eigentümer hatte erfolgreich gegen einen Bebauungsplan geklagt, mit dem die Stadt fast 200 Häuser, die nach dem zweiten Weltkrieg weitgehend ohne Baugenehmigung errichtet wurden, nachträglich legalisieren wollte. Ottos Erfolg wurde zum Pyrrhussieg: Die Stadt verfügte zunächst bis Ende März den Abriss für den Schwarzbau. Die Frist wurde bis Ende August verlängert, weil die Stadt nicht bedacht hatte, dass die Musikschule für die Stadt in Ottos Wohnhaus untergebracht ist. Ottos Ehefrau Christiane hatte die Musikschule lange geleitet.
Kurz vor Ablauf der Frist geben sich weitere Seiten betont gelassen. "Ich denke nicht daran, hier irgendetwas zu tun", erklärt Otto. "Die Chancen der Stadt, mein Wohnhaus abzureißen, tendieren gegen Null." Er verweist auf eine neue Klage der Musikschule. Die Stadt habe erst ihm und dann der Musikschule geschrieben, dass sich diese neue Räume suchen soll. Das sie die falsche Reihenfolge, so Otto. Ob diese Klage aufschiebende Wirkung haben kann, bezweifeln Experten.
Bürgermeister Wilfried Geiger sieht die Klagen gelassen: "Wir haben bislang an den niedersächsischen Gerichten immer Recht bekommen." Wenn nichts Ungewöhnliches passiere, werde man nach Ablauf der Frist vergewissern, ob Otto abgerissen hätte. Sei das nicht der Fall, werde man sich Angebote externer Firmen besorgen. Geiger betont: "Abgerissen wird auf jeden Fall."
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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