Interview mit Bürgermeisterkandidaten
Sie wollen Buchholz' Zukunft gestalten

Wer führt künftig die Buchholzer Stadtverwaltung? Die Kandidaten: (v. li.) Jan-Hendrik Röhse, Grit Weiland und Frank Piwecki
  • Wer führt künftig die Buchholzer Stadtverwaltung? Die Kandidaten: (v. li.) Jan-Hendrik Röhse, Grit Weiland und Frank Piwecki
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os. Buchholz. Wer steht künftig an der Spitze der Buchholzer Stadtverwaltung? Auch um diese Frage geht es bei der Kommunalwahl am kommenden Sonntag, 12. September. Um das Amt bewerben sich Amtsinhaber Jan-Hendrik Röhse (CDU, 57), Grit Weiland (Buchholzer Liste, 52) und Frank Piwecki (SPD, 57). Im WOCHENBLATT-Kurzinterview stecken die Kandidaten ihre Ziele ab. Alle beantworten dieselben Fragen.
1. Warum bin ich die beste Bürgermeisterkandidatin/der beste Bürgermeisterkandidat?
Grit Weiland: Ich handle enkeltauglich. Für ein lebenswertes Buchholz reicht das alte Rezept „Wachsen in die Fläche“ deshalb längst nicht mehr aus. Zum Wohle aller brauchen wir einen neuen Kompass mit Klimaneutralität im Jahr 2035 und ressourcenschonendem Wachstum. Dabei sind mir eine einladende Innenstadt und genügend Wohnungen so wichtig wie grüne Orte für Spiel und Erholung. Der Ausbau guter Kinderbetreuung, von Kultur und Ehrenamt zahlt sich ebenso aus, wie Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit zu unterstützen. All das verlangt Kooperation und Solidarität. Diese zu schmieden, Menschen auf den Weg guter Veränderungen mitzunehmen, sehe ich als meine besondere Stärke.

Frank Piwecki:
Ich wäre ein guter Bürgermeister für Buchholz, weil ich den Ausgleich zwischen der Stadtgesellschaft, Umwelt und Wirtschaft im Fokus habe. Seit zehn Jahren setze ich meine Kraft als Ratsherr und seit sieben Jahren als stellvertretender Bürgermeister dafür ein, Ziele zu erreichen, die unsere Stadt voranbringen. Durch diese lange Erfahrung und den Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern kenne ich die Probleme der Menschen hier vor Ort. Aus meinem Beruf heraus habe ich auch die nötige Erfahrung im Verwaltungsbereich, die man für diesen Posten benötigt.

Jan-Hendrik Röhse:
Ich bin der beste Bürgermeisterkandidat, weil ich in der Lage bin, auch in schwierigen Zeiten (Flüchtlingskrise 2015, Corona 2020/2021) die richtigen Entscheidungen für die Buchholzerinnen und Buchholzer zu treffen. Ich arbeite stets sach- und lösungsorientiert und ohne parteipolitische Scheuklappen. Nur so kann es auch künftig gelingen, Mehrheiten im Rat zu organisieren. Darüber hinaus habe ich die besten Ideen für die Gestaltung der Zukunft unserer Stadt – und klare Antworten auf die Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Mir ist wichtig, die Stadtgesellschaft auf diesem Weg mitzunehmen und zu beteiligen, und niemanden auszugrenzen.

2. Was halten Sie für die drängendsten Aufgaben in den kommenden fünf Jahren?
Grit Weiland:
Die Weichen für Klimaneutralität im Jahr 2035 verlässlich zu stellen, bewerte ich als die übergeordnete Aufgabe für die kommende Ratsperiode. Andernfalls sägen wir weiter kräftig am Ast, auf dem wir sitzen. Maßnahmen soll der in Auftrag gegebene „Klimaaktionsplan 2035“ zeigen. Damit gut vereinbar ist eine Stadtentwicklung rund um den Bahnhof, also das Förderprojekt Stadtumbau West und die Möglichkeit eines autoarmen Rütgers-Quartiers. Bestmöglich werde ich zur Umsetzung des Canteleu-Viertels beitragen. Die Belebung der Innenstadt durch mehr Kultur, Außengastronomie und die Zwischennutzung leerer Läden ist mir genauso Anliegen wie der Ausbau guter Kinderbetreuung.

Frank Piwecki:
Mein besonderes Anliegen ist es, in Buchholz so schnell wie möglich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dies möchte ich durch die bedarfsorientierte Entwicklung von "Buchholz 2025+" erreichen. Auch hier müssen ökologische, soziale und wirtschaftliche Notwendigkeiten gleichermaßen bedacht werden. Ein weiteres dringendes Problem ist die schwierige Verkehrssituation in der Innenstadt.
Ich möchte den gordischen Knoten zerschlagen, der sich hier seit Jahren um die gleichen Probleme gebildet hat. Ich werde dafür kämpfen, dass wir zur sachlichen Diskussion zurückkehren, in der Sache streiten, aber am Ende Mehrheiten akzeptieren.

Jan-Hendrik Röhse:
In den kommenden fünf Jahren werden die Weichen für die Zukunft unserer Stadt gestellt. Dabei ist die Stadtentwicklung ganzheitlich zu betrachten. Die wichtigsten Projekte sind neben anderen:
Fortführung und Umsetzung der Planung einer östlichen Umfahrung;
Neue Feuerwache am derzeitigen Standort, wenn die östliche Umfahrung kommt;
Umzug des Baubetriebshofes in das Gebäude der jetzigen Feuerwache;
Sicherung und Ausbau des Krankenhausstandortes, bessere Facharztversorgung;
Umsetzung des Radverkehrskonzeptes „Fahrradmobilität 2030“;
Intensivierung der Dekarbonisierung (Abkehr vom Kohlenstoff speziell im Energiesektor).

3. Wie wollen Sie das Verkehrsproblem in Buchholz lösen?
Grit Weiland:
Unser Autoverkehr ist geprägt von vielen Kurzfahrten innerhalb von Buchholz, mit stockendem Verkehr zu Stoßzeiten wie vielerorts. Die Hälfte aller Autostrecken ist jedoch höchstens fünf Kilometer lang und sieben von zehn Autos fahren ausschließlich in der Stadt. Buchholz ist also kein Durchgangsort. Seit rund 20 Jahren stagniert sogar die Fahrzeugzahl auf der Canteleu-Brücke. Was für ein Potenzial für eine umweltfreundliche Mobilitätswende! Diese werde ich mit besseren Geh- und Radwegen, einem attraktiven ÖPNV und Car-Sharing zielstrebig verfolgen. Jede neue Straße schafft dagegen mehr Verkehr. Und Klimaneutralität mit einem Ostring erreichen zu wollen, verspricht den Erfolg einer Diät mittels Sahnetorte.

Frank Piwecki:
Dafür muss man viele Ansätze gleichzeitig bedenken. Einer davon besteht natürlich in dem Ausbau und der Verbesserung des Radwegenetzes, dazu gehören auch zum Beispiel mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Mit dem Stadtumbau West wird die Bremer Straße entlastet und wir können die Innenstadt weiter verkehrsberuhigen. Ich unterstütze die zügige Umsetzung einer Erschließungsstraße für „Buchholz 2025Plus", die auch Verkehre aus der Innenstadt abzieht und Pendler entlastet. Der Neubau des Mühlentunnel ist für mich aber allein aus Sicherheitsgründen z.B. für die Schülerinnen und Schüler nicht abgeschrieben.
Natürlich ist der weitere Ausbau des ÖPNV selbstverständlich, in dem zum Beispiel die Ortschaften besser angebunden werden. Außerdem brauchen wir dringend in Buchholz vernünftige Carsharing-Angebote, was die Mobilität in der Stadt erweitert.

Jan-Hendrik Röhse:
Die letzten Wochen haben deutlich gemacht, wie anfällig unsere ohnehin überlastete Verkehrsinfrastruktur ist. Die Fortführung der Planung einer östlichen Umgehung ist deshalb von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung der Stadt. Es ist der Befreiungsschlag, auf den die Bürgerinnen und Bürger seit Jahrzehnten zu Recht warten. Damit kann gleichzeitig dem Radverkehr und dem Bus im Zentrum mehr Raum gegeben werden. Car-Sharing-Konzepte können flankierend Sinn machen. Ich bin für ein faires Miteinander aller Verkehrsmittel und lehne eine Diskriminierung des Autofahrens ab.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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