Tag der offenen Baugrube in Buchholz
So wird die Rütgersfläche saniert

Fachplanerin Ann-Christin Bauer und WHM-Lerchenpark-Geschäftsführer Jens-Gerd Heitmann beantworteten die Fragen der Gäste
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"Wir schaffen hier gesunde Wohnverhältnisse!" Dieses Versprechen gaben Jens-Gerd Heitmann, Geschäftsführer des Eigentümers WHM Lerchenpark GmbH, und Fachplanerin Ann-Christin Bauer von der Prof. Burmeier Ingenieurgesellschaft mbH (BIG) aus Hamburg in der vergangenen Woche beim sogenannten "Tag der offenen Baugrube" auf der Rütgersfläche in Buchholz. Das Duo erklärte den etwa 50 Gästen - Bürger sowie Vertreter der Lokalpolitik und der Verwaltung -, wie die Sanierung der Industriebrache vonstatten gehen soll. Genauer ist es erstmal nur die etwa 5,5 Hektar große Fläche südlich des Heidekamps.
Wie berichtet, liegt die Rütgersfläche seit Stilllegung des Imprägnierwerks der Firma Rütgers im Jahr 1986 mitten in der Stadt Buchholz als Industriefläche brach. Mehrere Anläufe, die Grundstücke zu entwickeln, scheiterten in der Vergangenheit. Knackpunkt ist vor allem ein hochgradig kontaminiertes Teilstück am Rand des Areals auf der Nordfläche, auf dem zuvor über mehrere Jahrzehnte Holz für Schienenschwellen mit Steinkohlenteeröl gegen Insekten- und Pilzbefall imprägniert wurde (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach).
Der Grundstückseigentümer WHM hat mit dem Landkreis einen 130 Seiten starken Sanierungsplan abgestimmt. Dieser soll ab Ende Mai umgesetzt werden - vorausgesetzt, die derzeit laufende Ausschreibung ist erfolgreich und es findet sich ein Bauunternehmen, das die kontaminierte Erde abfährt. Erst nach dem Ende der Ausschreibung werde feststehen, auf welche Deponie die Schadstoffe per Lkw transportiert werden, sagte Heitmann und beantwortete damit die entsprechende Frage eines Bürgers. "Bauunternehmen arbeiten mit unterschiedlichen Deponien zusammen", verdeutlichte Heitmann. Wie berichtet, soll die Erde in der Woche jeweils in der Zeit von 10 bis 16 Uhr mit Lkw abgefahren werden. In jeder Stunde finden pro Fahrtrichtung bis zu sechs Fahrten statt - macht über den Tag gesehen bis zu 72 Fahrten durch die Innenstadt. Der Zeitraum wurde festgelegt, um die angespannte Verkehrssituation in Buchholz zu den Stoßzeiten nicht noch zu verschlimmern. 
Für die Sanierung werden immer bestimmte Quadranten ausgehoben, beprobt und die kontaminierte Erde abgefahren. Nicht belastete Erde wird wieder eingebaut. "Am Ende wird das Niveau etwa 60 Zentimeter tiefer sein als bislang", informierte Fachplanerin Bauer. Auf dem Grundstück würden jeweils acht bis zehn Erdmieten à 500 Kubikmeter liegen, erklärte Heitmann. Das entspricht jeweils etwa 800 Tonnen Erdmaterial. Holzpfähle markieren bereits die jeweiligen Quadranten.
Anwohner äußerten die Sorge, dass von dem Grundstück und von den Erdmieten Sand in ihre Vorgärten geweht werden und sie dadurch womöglich gesundheitlich gefährdet werden. Heitmann und Bauer beruhigten: Man müsse schon auf dem Grundstück selbst große Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um die Bauarbeiter nicht zu gefährden. Die Erdmieten würden durch Planen abgedeckt und bei den Baggerarbeiten die Erde durchgehend befeuchtet. Heitmann versprach, die Bitte von Bürgern zu prüfen, ob man die Zäune rund um die Rütgersfläche mit Planen verstärken könne.
Wenn alles glattläuft, soll die Sanierung noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Im kommenden Jahr soll die Sanierung der Nordfläche beginnen, die laut Heitmann deutlich anspruchsvoller ist als auf der Südfläche. Entsprechende Gespräche mit Stadt Buchholz und Landkreis Harburg sollen in Kürze beginnen. Mit der Bebauung der Fläche(n) könne erst begonnen werden, wenn die äußere Erschließung gewährleistet ist, sprich die Ostumfahrung gebaut ist. Das wird noch einige Jahre dauern. Abgeschlossen werden soll das gesamte Projekt auf der Rütgersfläche bis Anfang der 2040er Jahre.   

So aufwendig wird die Sanierung der Industriebrache
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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