Rütgersfläche in Buchholz
Sondierungsarbeiten, um Blindgänger aufzuspüren
os. Buchholz. Der neue Eigentümer der Rütgersfläche macht ernst: Nachdem jahrelang fast nichts passiert ist bei der Industriebrache in unmittelbarer Nähe zum Buchholzer Bahnhof, drückt die WHM Lerchenpark Buchholz GmbH jetzt aufs Tempo bei den vorbereitenden Maßnahmen für eine Revitalisierung und mögliche Bebauung.
Nachdem in dieser Woche in den Straßen rund um das Rütgersgelände zwischen Heidekamp und Rütgersstraße bis hin zum Reindorfer Weg an 30 Messstellen ein Grundwassermonitoring durchgeführt wurde (das WOCHENBLATT berichtete), beginnen in der kommenden Woche Sondierungsarbeiten zur Beseitigung von Kampfmitteln.
"Luftaufnahmen zeigen Bombeneinschläge in Bahnhofsnähe und machen diese Prüfung unerlässlich", erklärt Mike Hemmerich, Geschäftsführer der WHM Lerchenpark Buchholz GmbH. "Bevor hier mit Erdarbeiten begonnen wird, müssen wir zum Schutz der Buchholzer Bürger alle Risiken ausschließen." Man plane eine langfristige Sanierung des Geländes, sodass im Anschluss ein gemischt genutztes, funktionierendes Stadtquartier entstehen könne.
Den Auftakt machen ab Montag, 3. Mai, Sondierungsarbeiten für eine eventuell notwendige Beseitigung von Kampfmitteln. Mit Hilfe von Magnetfelduntersuchungen zunächst an der Oberfläche, bei Verdachtsfällen auch in der Tiefe, sollen mögliche Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg aufgespürt werden. Diese seien aufgrund der Nähe zum bombardierten Bahnhof nicht auszuschließen. "Wir möchten jeden Verdachtsfall ausschließen. Der Schutz der Öffentlichkeit ist unsere Pflicht", erklärt der verantwortliche Architekt Jens Heitmann (Büro Heitmann Montúfar). Für die Bevölkerung bestehe durch die Sondierungsarbeiten keine Gefahr, betonen Hemmerich und Heitmann.
Unabhängig davon läuft die Reinigung des Grundwassers mit einer sogenannten "Pump&Treat"-Anlage, die in einer Industriehalle an der Suerhoper Straße installiert ist. Das kontaminierte Grundwasser wird dort aus insgesamt neun Brunnen heraufgepumpt und nach der Reinigung wieder ins Erdreich abgegeben. Wie berichtet, wurde in den frühen Betriebsjahren bis zum Anschluss des Rütgerswerks an die Entwässerung für Produktionsabwasser das Abwasser über Entwässerungsschächte in den Untergrund geleitet. Der ehemalige Grundstückseigentümer, die Rütgers GmbH, muss die Verunreinigungen, die bis in 22 Meter Tiefe reichen, beseitigen.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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