Feuerwehrneubau in Holm-Seppensen
Stadtbrandmeister Emme: Geplanter Standort ist ideal
Eigentlich schien die Planung für den Feuerwehrneubau in Holm-Seppensen bereits beschlossene Sache. In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses wurde das Thema allerdings noch einmal neu aufs Tapet gehoben: Vor allem der Antrag der Buchholzer Liste, die Standortentscheidung als Ganzes noch einmal auf den Prüfstand zu stellen, sorgte für teilweise heftige Diskussionen. Am Ende empfahl der Ausschuss mehrheitlich die von der Verwaltung empfohlene Planungsvorlage.
Wie berichtet, soll auf einem etwa 1,4 Hektar großen Grundstück am Ortseingang von Holm-Seppensen an der Buchholzer Landstraße/Ecke Tostedter Weg ein neues Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr gebaut werden. Vorgesehen ist laut Stadtplaner Maximilian Müller eine Halle mit vier Stellplätze, die bei Bedarf um einen Platz erweitert werden kann. Zudem ist am Tostedter Weg eine Übungsfläche für die Feuerwehr vorgesehen.
Für Diskussionen sorgte zudem die erst vor Kurzem von der Stadtverwaltung vorgestellte Planung, auf dem südöstlichen Teil des Plangebietes Wohnbebauung umzusetzen. Politiker aller Parteien sowie Holm-Seppensens Ortsbürgermeister Bernhard Unger brachten deutlich ihren Ärger über die kurzfristige Information seitens der Stadtverwaltung zum Ausdruck. Müller entgegnete, dass es einen gültigen Bebauungsplan gebe, der bereits seit mehr als 20 Jahren Baurechte vorsieht. Diese seien allerdings nie abgerufen worden. Warum die Planung für die Wohnbebauung so kurz vor der Sitzung veröffentlicht wurde, beantwortete die Verwaltung bei der Sitzung nicht.
Der Stadtrat hatte bereits im März mehrheitlich für den Standort für den Feuerwehrneubau gestimmt. Die Buchholzer Liste wollte mit ihrem Antrag diesen Beschluss jetzt kippen. "Ich hinterfrage den Standort an sich", erklärte Grit Weiland, Ratsfrau der Buchholzer Liste. Sie halte das Grundstück auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der Straße "Up de Hoge Luft" für deutlich geeigneter, sagte sie. Sie warf der Verwaltung vor, mit den dortigen Grundstückseigentümern überhaupt nicht über einen möglichen Ankauf der Grundstücke gesprochen zu haben. Die Feuerwehr habe deshalb gar keine Entscheidungsmöglichkeit zwischen den beiden potenziellen Standorten gehabt. Der Ausschuss lehnte letztlich den Antrag der Buchholzer Liste mit 1:8 Stimmen ab.
Das WOCHENBLATT fragte bei Stadtbrandmeister André Emme nach: Wie steht die Freiwillige Feuerwehr zu der Standortfrage? "Es hat mich überrascht, dass das noch einmal thematisiert wurde. Für uns war die Standortfrage eigentlich seit der Ratsentscheidung im März entschieden", betonte Emme. Der vorgesehene Standort am Tostedter Weg sei für die Freiwillige Feuerwehr ideal. Ein wichtiger Aspekt sei, dass man dort das Ziel erreiche, möglichst nahe am Ortskern von Holm-Seppensen zu sein. Ein großer Vorteil sei zudem, dass die Kameraden bei der Ausfahrt zu einem Einsatz vom Standort Tostedter Weg aus auf beiden Seiten eine gute Sicht auf die Buchholzer Landstraße habe. Das sei beim Grundstück "Up de Hoge Luft" nicht der Fall. Den Bedenken der Buchholzer Liste, dass bei der Anfahrt der Kameraden zum Gerätehaus wertvolle Zeit verloren gehe, weil sie zweimal links abbiegen müssen, widerspricht Emme: "Dass wir auf dem Weg zum Einsatz im Gegenverkehr links abbiegen müssen, ist für uns Alltag. Das spielt keine Rolle." Er sehe keine Probleme, auch weil die Zufahrt zum Feuerwehrhaus im Vergleich zur ersten Planung noch einmal wesentlich verbreitert worden sei.
Im Ausschuss fand auch der Antrag der fraktionslosen Ratsfrau Gudrun Eschment-Reichert keine Mehrheit, ein neues städtebauliches Konzept mit dem Ziel zu erstellen, die im Plangebiet befindliche Streuobstwiese und den Wald zu erhalten. Sie sei vor allem "entsetzt" über die Wohnbebauung, kritisierte die ehemalige Sozialdemokratin.
Apropos SPD: Ihr Antrag, die im Planentwurf enthaltenen beiden Stadtvillen an der Buchholzer Landstraße nicht umzusetzen und das Areal stattdessen als mögliche weitere Übungsfläche für die Jugendfeuerwehr vorzusehen, wurde mit großer Mehrheit angenommen. (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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