"Leitprojekt Innenentwicklung"
Stadtentwicklung in Buchholz ist ein Flop
Zwischen den Jahren 2014 und 2016 wurden 127 Grundstückseigentümer von der Buchholzer Stadtverwaltung angeschrieben. Das Ziel: Im Rahmen des "Leitprojekts Innenentwicklung" sollte ihnen aufgezeigt werden, wie sie ihre Grundstücke besser ausnutzen können. Sechs Jahre später steht fest: Das Stadtentwicklungsprogramm ist ein Flop, der Steuergeld gekostet, aber kaum einen Nutzen gebracht hat. Zuständig: Die damalige Baudezernentin Doris Grondke, mittlerweile in Kiel tätig, und Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse, damals wie heute im Amt. Röhse schaffte es damals nicht, Grondke zu stoppen, die ein Konzept nach dem anderen erstellen ließ.
"Die Stadt Buchholz beabsichtigt, die bauliche Entwicklung in der Innenstadt zu fördern, um der fortwährenden Nachfrage nach zentral gelegenen Wohn- und Gewerbeflächen Rechnung zu tragen und um die Attraktivität der gebauten Umwelt und des öffentlichen Raumes zu steigern", heißt es am Anfang des Briefes an die Grundstückseigentümer. Angehängt war ein Fragebogen, u.a. mit der Frage, welche Gründe gegen Planungen und Veränderungen auf den Grundstücken bestehen. Das "Leitprojekt Stadtentwicklung" war von der Metropolregion Hamburg initiiert worden. Diese stellte 85.000 Euro zur Verfügung, etwa 21.000 Euro finanzierte die Stadt.
Fazit: Außer Spesen nix gewesen. Nur 56 der angeschriebenen 127 Eigentümer sendeten den Fragebogen zurück. Mit 15 von ihnen gab es ein Gespräch, in dem mögliche Projekte betrachtet wurden. Umgesetzt wurde im dreijährigen Projektzeitraum keine einzige Maßnahme, erklärt Stadtsprecher Heinrich Helms auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Es sei grundsätzlich gut zu erkennen, dass Investitionen von Privatleuten von vielen Faktoren abhängen, etwa privatwirtschaftlichen und steuerlichen Überlegungen, familiären Entscheidungen und anderen Rahmenbedingungen. "Kurzfristig hat man sich einen größeren Erfolg vorgestellt", räumt Helms ein. "Langfristig wünschen wir dem Projekt, dass die gesetzten Ziele erreicht werden." Nach dem Projektzeitraum seien z.B. mehrere betrachtete Grundstücke bebaut worden, z.B. mit der Haspa-Filiale an der Poststraße bzw. dem Buchholzer Flügel an der Schützenstraße.
Es liege im Auge des Betrachters, ob das Projekt ein Erfolg oder Misserfolg gewesen sei, so Helms. Für den allermeisten Betrachter dürfte feststehen: Die 106.000 Euro hätte man für andere, wirklich effektive Maßnahmen ausgeben sollen.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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