"Tempo 30 kann zu viel sein"
Unfallopfer Walter Braase appelliert an Verkehrsteilnehmer, Geschwindigkeit den Gegebenheiten vor Ort anzupassen
os. Buchholz. „Selbst eine Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern kann zu viel sein. Ich appelliere an alle Verkehrsteilnehmer, ihr Tempo an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen!“ Das sagt Walter Braase (74) aus Buchholz. Er wurde Opfer eines kuriosen Unfalls, der ihn summa summarum rund 1.000 Euro gekostet hat. Sein Appell soll verhindern, dass ein ähnlicher Unfall nochmal geschieht.
Rückblick: Mitte Juni vergangenen Jahres ist Walter Braase mit seinem E-Fahrrad auf dem Holzweg unterwegs. Der Sandweg ist gerade hergerichtet worden, sodass die Seitenräume mit weichem Sand aufgeschüttet sind. Braase fährt deshalb auf dem befestigten Straßenteil in der Mitte der Straße. Kurz hinter der Einfahrt zum Tierheim kommt dem Rentner ein Auto mit Hamburger Kennzeichen entgegen. Braase und der Fahrer des Opel vertrauen offenbar darauf, dass der jeweils andere ausweicht. Es kommt zum Zusammenstoß. „Ich wurde zurückgeschleudert, konnte mich aber auf dem Fahrrad halten“, erinnert sich der Radfahrer. Erst nachdem das Auto vorbeigefahren ist, verliert Braase das Gleichgewicht und stürzt. Er verletzt sich leicht am Bein, der Rahmen des E-Rads ist verzogen.
Nach 45 Minuten kommt die Polizei und nimmt den Unfall auf. „Dabei haben die Beamten nicht darauf geachtet, wo das Auto steht und das Fahrrad liegt. Zudem wurde nicht hinterfragt, ob die Schilderungen des Unfallgegners Sinn ergeben“, ärgert sich Walter Braase. Denn: Er soll mit seinem Lenker einen Schaden am Spoiler unterhalb der Stoßstange des Opels verursacht haben. „Wie soll das gehen? Ich bin zwar kein Sachverständiger, kann aber logisch denken“, sagt Walter Braase. Sein Nachteil: In dem Auto sitzt auch eine Frau, die als Zeugin aussagt. Braase ist allein, „meine Sicht des Unfalls wurde lediglich zur Kenntnis genommen.“ Das Amtsgericht
Tostedt entscheidet, dass Braase den Schaden an dem Opel ersetzen muss. Hinzu kommen Anwaltskosten und der Schaden am eigenen Fahrrad.
Den Unfall und seine Folgen hat Walter Braase längst abgehakt. Er beobachtet aber, dass am Holzweg oftmals weiter deutlich schneller als die vorgegebenen 30 km/h gefahren wird. „Warum wird hier nicht mal öfter kontrolliert?“, fragt er.
Übrigens: So wie am Holzweg gibt es viele andere Tempo-30-Zonen, in denen es Autofahrer nicht so genau mit der Geschwindigkeit nehmen. Auch „Am Radeland“ - übrigens eine nur für Anlieger freigegebene Fahrradstraße - und am Drosselweg, um nur zwei Beispiele zu nennen, könnten sich Geschwindigkeitskontrollen lohnen...
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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