Umsatzeinbußen und neue Ruhe in Dibbersen
Gewerbetreibende in Dibbersen ziehen sechs Wochen nach Fertigstellung der "B75 neu" ein unterschiedliches Fazit
os. Dibbersen. Was früher undenkbar war, funktioniert in Dibbersen jetzt problemlos: Fußgänger können die Ortsdurchfahrt - die alte B75 - meistens ohne Warten überqueren. Grund: Nach der Fertigstellung der neuen, mehr als 17 Millionen Euro teuren Umgehungsstraße "B75 neu" vor knapp sechs Wochen fahren statt früher weit mehr als 20.000 Autos nur noch rund 2.500 Pkw pro Tag durch die Buchholzer Ortschaft. Was die Bürger freut, treibt die Unternehmer um. Sie müssen auf Umsatzrückgänge reagieren. Das WOCHENBLATT hat nachgefragt: Wie fällt die Zwischenbilanz der Gewerbetreibenden aus?
Andreas Herrmann, Pächter der Aral-Tankstelle in Dibbersen, verzeichnet rund 35 Prozent Umsatzrückgang. "Wir haben viele Stammkunden, die nach wie vor zu kommen, doch uns fehlen die Autofahrer, die beim Durchfahren noch mal kurz bei uns Station machen", sagt Herrmann. Er hoffe, dass sich bei mehr Kunden die Erkenntnis durchsetze, dass die alte B75 aus Richtung Nenndorf wie bisher befahrbar ist. Er sei als Unternehmer gefordert und versuche, jeden Arbeitsplatz zu sichern. "Die Mitarbeiter ziehen gut mit", lobt Herrmann. Unter anderem verzichten die Angestellten auf einige Arbeitsstunden. Andreas Herrmann setzt auf den Neubau der Aral-Tankstelle auf dem Areal des McDonald's-Schnellrestaurants. Die Baugenehmigung liege bereits vor, im Mai oder Juni soll die neue Tankstelle fertig sein.
"Unser Hotel leidet nicht so sehr", sagt Heiner Frommann vom Gasthaus Frommann. Ganz im Gegenteil: Viele Gäste hätten sein Haus wegen der ungewohnten Ruhe gelobt, erklärt Frommann. Er sei guter Dinge, dass er im Sommer neue Angebote als Ausflugslokal machen könne.
Weniger Gäste als zuvor zählt auch Frauke Petersen-Hanson, Franchisenehmerin bei McDonald's. Gerade im Morgengeschäft würden es viele Autofahrer nun vorziehen, auf den Schwenker beim Schnellrestaurant zu verzichten und direkt auf die "B75 neu" in Richtung Hamburg zu fahren. Petersen-Hanson ist zuversichtlich, dass die jetzt anlaufenden Werbemaßnahmen fruchten. U.a. erhält McDonald's neue Werbeanlagen und eine moderne LED-Beleuchtung. "Wir wollen deutlich machen, dass wir viel besser als früher zu erreichen sind, als der Verkehr viel dichter war", so Petersen-Hanson. Das jüngst gestreute Gerücht, McDonald's könne aus Dibbersen wegziehen, weist sie vehement zurück: "Da ist überhaupt nichts dran. Im Gegenteil: Ich glaube fest an den Erfolg des jetzigen Standorts!"
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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