Probleme mit der Wärmepumpe
Viele Menschen sind genervt vom Brummton
(os). Dieses Thema beschäftigt offensichtlich sehr viele Menschen: Auf den WOCHENBLATT-Artikel "Wärmepumpe erzeugt unangenehmen Brummton" über die Probleme von Petra M. (Name von der Redaktion geändert) mit einer Anlage auf dem Grundstück ihres Nachbarn in Jesteburg meldeten sich zahlreiche Leserinnen und Leser, die ebenfalls einen Brummton spüren.
Zu Wort meldete sich ebenfalls Kai-Uwe Bellut. Wie berichtet, forscht der ehemalige Unternehmer aus Jesteburg seit fast zehn Jahren zu dem Brummton-Phänomen und veröffentlicht die Ergebnisse auf der Internetseite www.brummton.info. Bellut hat bei Petra M. mit Hilfe eines sogenannten Spectroids gemessen. Ergebnis: Petra M. leidet unter zwei Belästigungen. Die Wärmepumpe des Nachbarn verursacht zum einen einen Brummton bei einer Frequenz von 110 Hertz bei einem Schalldruckpegel von 49 Dezibel. Zum anderen hat die Frau einen Tieftontinnitus, der mit gespürten Vibrationen einhergeht. Wer Mitglied der Facebook-Gruppe von Kai-Uwe Bellut werden möchte, erreicht ihn unter bellut@bellut.de.
Weitere Berichte von WOCHENBLATT-Lesern
Norbert Trentmann: Wir hatten mit unserer Wärmepumpe ebenfalls Probleme wegen des Körperschalls. Es wurde dann ein gummigelagertes Kesselpodest untergesetzt, danach trat das Problem nicht mehr auf.
Frank L. (Samtgemeinde Horneburg, Name von der Redaktion geändert): Danke, dass Sie dieses Thema einmal aufgegriffen haben. Bei allem Verständnis und aller Einsicht dafür, dass es energietechnisch so wie bisher nicht weitergehen kann, wurde dieser nervige Rand-Aspekt bisher nie wirklich diskutiert und beschrieben.
Unser Nachbarhaus hat seit über einem Jahr auch eine solche Wärmepumpe - im Sommer war das (bisher) kaum ein Thema (auch wenn nie „nichts“ zu hören war), aber nachdem ich im Herbst und Winter ständig einen vermeintlich laufenden Motor auf der Straße zu hören glaubte, bemerkte ich, dass dieser penetrante mittelfrequente Ton irgendwo von nebenan kam. Er wurde sogar etwas leiser, wenn ich das Fenster öffnete - die Frequenzen scheinen sich über das Mauerwerk, den Dachstuhl und auch den Erdboden zu verbreiten und zu verstärken. Als die „Volllast-Phase“ kurzfristig beendet wurde, verschwand auch das Brummen. Und kam sofort wieder, wenn die Pumpe nebenan erneut ansprang.
Ein sehr nervtötendes Geräusch - das sogar in mehreren Räumen unseres Hauses hörbar ist. Nicht laut, aber fast immer da - wie ein dezenter Tinnitus. Da ich inzwischen weiß, woher es stammt, ist zumindest die Hilflosigkeit weniger stark. Wir versuchen, es geistig auszublenden - was mal besser klappt und mal weniger.
Die Vorstellung, dass in den nächsten Jahren viele/alle Häuser der Nachbarschaft vielleicht so ein Gerät vor dem Haus stehen haben, lässt uns allerdings erschaudern. Bisher war es hier nachts mucksmäuschenstill. Diese Zeiten sind scheinbar vorüber.
Werner Paap (Tostedt): Die in Ihrem Artikel beschriebene Lärmbelästigungen der Wärmepumpen dürfte nur ein kleines Randproblem zu diesem Thema sein. Es wird ein böses Erwachen bei den Hausbesitzern geben, die sich jetzt eine Wärmepumpe einbauen lassen. Ich habe seit über 40 Jahren in meinem Haus eine Wärmepumpe, Ärger und Probleme gab es reichlich, obwohl ich keinen Lüfter im Garten habe, sondern Erdwärme nutze.
Der Service: Kein Handwerker kennt sich wirklich mit dem System aus. Als technisch begeisterter Bauingenieur habe ich seinerzeit das Experiment gewagt, und auch für meinen Heizungsbauer war
es Neuland. Bei Störungen hatte der Hersteller nur eine weit entfernt ansässige Vertragsfirma mit entsprechenden Anfahrkosten. Das kam zum Glück selten vor. Aber selbst Kältemittel nachfüllen,
was alle paar Jahre notwendig ist, kann kein Heizungsbauer.
Vor gut zehn Jahren wurde dann meine Wärmepumpe ausgetauscht. Ich hatte mir eine Fachfirma ausgesucht und es war erschreckend, wie wenig die sich mit dem System auskannten. Nach 30 Jahren eigener Erfahrung mit dem System konnte ich über die Ahnungslosigkeit nur staunen. Da auf meine Ratschläge nicht gehört wurde , musste später umgebaut werden. Und die vom Handwerker vorgenommenen Einstellungen lagen extrem daneben, die Verbrauchskosten waren entsprechend hoch. Ich frage mich, wie ein technisch unbegabter Bauherr damit klargekommen wäre.
Unbekannt dürfte sein, dass der Versorger EWE dreimal am Tag für jeweils zwei Stunden den Strom über eine Rundsteueranlage abschaltet. Also sechs Stunden, die mit einem Pufferspeicher überbrückt werden müssen. Mein 500-Liter-Speicher reicht für eine halbe Stunde. Die Fußbodenheizung gleicht natürlich auch etwas aus. Aber wenn ich denn höre, Wärmepumpen funktionieren auch ohne Fußbodenheizung, nur Heizkörper anpassen? Die sind nach einer kurzen Zeit eiskalt, es sei denn, man hat mindestens einen 2.000-Liter-Tank als Pufferspeicher.
Kosten: Wer nun glaubt, mit dem Heizungstausch und der Wärmepumpe Verbrauchskosten zu sparen, wird enttäuscht sein. Die Stromkosten für die Wärmepumpe entsprechen den Kosten für Gas oder Öl. Die Zeiten, als der Strom für die Wärmepumpe wesentlich billiger als für den Haushaltsstrom waren, sind vorbei. Nehmen sie den vom Staat ersonnenen Kostendeckel: zwölf Cent für Gas und 40 Cent für Strom. Und bei zehn Grad minus dürfte der Wirkungsgrad auch nicht 1:5 gemäß der Werbung entsprechen, sondern kaum 1:3. Die Winterhilfe, die es für Gas, Öl und sogar Pellet-Heizungen gab, haben die Eigentümer der
Wärmepumpen auch nicht erhalten! Die staatlichen Zuschüsse, die es für die Wärmepumpe gibt, sind schuldenfinanziert und von unseren Enkeln zurückzuzahlen.
Der Strom für die Wärmepumpen wird immer noch zur Hälfte aus Kohle und Gas gewonnen, kohlendioxidneutral ist diese daher noch lange nicht. Und niemand kann seriös beantworten, wo der CO 2-freie Strom für all die weiteren „umweltfreundlichen“ Errungenschaften herkommen soll. Gut gemeint ist halt oft das Gagenteil von gut!
Peter Z. (Samtgemeinde Salzhausen, Name von der Redaktion geändert): Ich gehöre zu den „Brummton-Geschädigten“. Mein Leidensweg beginnt ungefähr 2017. Ab und zu nahm ich abends/nachts ein tieffrequentes Brummen wahr, was mit der Zeit fast zum dauerhaften Begleiter in den Abendstunden entwickelte. An ca. neun von zehn Tagen ist das Brummen so stark, dass es mich beeinträchtigt.
Bisher gehe ich davon aus, dass eine ca. einen Kilometer entfernte Biogasanlage der Verursacher ist. Zwischen meinem leicht erhöht gelegenen Einfamilienhaus liegen fast nur Felder und ein kleines Wäldchen.
Messungen mit der App „Spectroid“ weisen direkt vor der Anlage auf die gleichen Frequenzen hin, die ich auch bei mir zuhause aufgezeichnet habe.
Seit 2019 bin ich Kontakt mit der Samtgemeinde Salzhausen. Die dortigen Bauamt-Mitarbeiter haben sich umgehend um mich gekümmert. Zur Überprüfung, welche Quelle für den Brummton verantwortlich sein könnte, wurde einiges unternommen. Alle möglichen Verursacher in meinem Einfamilienhaus wurden dazu abgeschaltet (stromlos), das Brummen blieb. Im Ausschlussverfahren wurde weiterhin getestet, ob es evtl. auch an einem Trafo des Netzversorgers vor meinem Haus oder am Pumpwerk der Wasserversorgung liegt. Leider war beides negativ.
Im Zuge der Ursachenforschung wurde ich an den Landkreis Harburg, Abteilung Boden/Luft/Wasser, in Winsen verwiesen. Der Sachbearbeiter geht ebenfalls davon aus, dass es sich um das Blockheizkraftwerk der Biogasanlage handelt und hatte den Fall nun an die Gewerbeaufsicht Lüneburg weitergeleitet. Es folgte die Auskunft: Alles innerhalb der Norm, keine Beanstandungen. Ich habe dann einfach resigniert und finde keinen Ausweg aus dieser Situation.
Ein kleiner Trost war jedoch, dass der ehemalige Wassermeister der Gemeinde Salzhausen in Putensen ebenfalls unter einem Brummen leidet und ich mich mit ihm austauschen konnte. Auch hier ist eine Biogasanlage in der Nähe seines Wohnhauses vorhanden.
Nach einem Artikel im WOCHENBLATT hatte ich auch 2020 Kontakt mit Kai-Uwe Bellut (www.brummton.info) aus Buchholz aufgenommen und bin seiner Facebookgruppe beigetreten. Möglicherweise ist das Brummen eine Überlagerung aus eigentlich nicht hörbaren Frequenzen (kleiner 100 Hertz), mit einem Tiefton-Tinnitus, der sonst ebenfalls nicht wahrgenommen wird.
Ich habe mir mittlerweile ein technisches Hilfsmittel (White Noise Machine) kaufen müssen, um überhaupt einschlafen zu können. Dieses Gerät überdeckt das Brummen durch ein leises Rauschen. Es ist allerdings nicht an allen Nächten erfolgreich einsetzbar, jedoch eine große Hilfe.
Zunehmend groß ist meine Sorge, dass vermehrte Installationen von Wärmepumpen das Leiden noch verstärken könnten.
Matthias Clausen aus Seevetal: Will man beurteilen, ob etwas 'zu laut' ist, so kann man dieses sehr leicht mit einem Schallpegelmessgerät herausfinden. Das wird bei lärmenden Rasenmähern oder Laubbläsern auch recht gut funktionieren. Im vorliegenden Fall geht es aber um Infraschall. Die tiefen Frequenzen sind zwar sehr energiereich und lassen so manchen Nachbarn nicht schlafen, sie liegen aber außerhalb des bewerteten Frequenzbandes, welches zur Beurteilung von ‚zu laut‘ herangezogen wird. Es kann also noch so heftig ‚brummen‘, es ist aber nach der db(A)-Messmethode nicht ‚zu laut‘.
Um hier weiterzukommen, sollte man betrachten, auf welchem Wege die tiefen Frequenzen erzeugt werden, und danach zum geplagten Nachbarn gelangen. Da wäre zum einen die Möglichkeit, dass der Ventilator der Außenstation mit seinen Ventilatorblättern bei bestimmten Drehzahlen in Zusammenspiel mit dem Gehäuse (ggf. der Umgebung) tiefe resonante Schwingungen erzeugt. Dieses müsste dann bei allen (zumindest vielen) Ventilatoren des gleichen Herstellers auftreten. Dieser Umstand würde auffallen und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit vom Hersteller behoben.
Es bleibt die Übertragung tiefer Frequenzen über das Erdreich. Diese müssen zunächst einmal erzeugt werden. Hierbei kommt es nicht mehr auf die Luftführung, sondern auf das Gesamtsystem, bestehend aus der Außeneinheit, dem Montagematerial und dem Fundament. Alles drei bildet ein schwingungsfähiges System. Offensichtlich führt das Zusammenspiel dieser drei Komponenten nicht immer zu Schwingungen. Was können die Auslöser sein? Nehmen wir an, der Ventilator hätte eine Unwucht. Diese würde sich über die Montagegummis auf das Fundament übertragen. Die Montagegummis sind so auf das Gewicht der Außeneinheit abgestimmt, dass sie mögliche Schwingungen optimal dämpfen. Es sollte also geprüft werden, ob die vom Hersteller vorgeschriebenen Montagegummis beim Einbau benutzt und korrekt montiert wurden. Weiter geht es zum Fundament. Hätte das Fundament eine unendliche Größe, könnte es nicht zu Schwingungen angeregt werden. Eine Übertragung zum Nachbarn wäre nicht möglich. Die Hersteller der Wärmepumpe geben die Maße des Fundaments vor. Ist das Fundament zu klein, könnte es von der Außeneinheit zu Schwingungen angeregt werden, die schließlich beim Nachbarn ankommen.
Also die Empfehlung: Montagegummis und Fundamente prüfen! Bleibt die Frage: Wer übernimmt die Kosten, wenn Defizite festgestellt werden? Zielführend wird es sein, wenn sich alle Beteiligten - Handwerker, Eigentümer und Leidtragende - angemessen an den Kosten für die erforderlichen Änderungen beteiligen.
Burghard Allwardt aus Tostedt: Die Ursache kann sein, dass die Geräte falsch installiert sind. Sie besitzen keine Schwingungspolster, weder am Boden noch an der Wand. Die Vibrationen werden auf statische Unterlagen gebracht und verursachen das Brummen. Wir konnten durch den Einbau der Schwingungsdämpfer die Vibrationsgeräusche beseitigen.
Friederike F. (Buxtehude, Name von der Redaktion geändert): Ich kämpfe seit einem dreiviertel Jahr gegen Behörden, Eigentümer, Architekten und Hausverwaltungen an, die mich entweder ignorieren oder mit ähnlichen Worten abtun, die Anlagen seien modern, fertig! Ich bin Mieterin in der Buxtehuder Altstadt und lebe hier seit mehr als 14 Jahren. Ich bin mittlerweile umgeben von Wärmepumpen, Splitanlagen, Lüftungsanlagen und gebe nicht auf, für Ruhe in der Nacht und am Tag zu sorgen. Nach sechs Monaten Kampf um einen Termin mit dem Umweltamt Stade kam es Anfang des Jahres tatsächlich zu einem Termin. Die Töne, die hier gemessen wurden, übersteigen den höchstzulässigen Wert um fast 20 Dezibel. Das Nutzen unserer Dachterrassen ist nicht mehr möglich. Ein Rauschen wie von Windrädern vor der eigenen Haustür.
Mittlerweile hören wir hier auch nachts einen permanenten tieffrequenten Ton, der uns den Schlaf raubt. Nie durchschlafen, manchmal liege ich bis 5 Uhr morgens wach, weil ich nicht zur Ruhe komme. Aber es fühlt sich niemand zuständig und wir werden allein gelassen. Ich weiß ebenfalls nicht, wo ich hinziehen soll. Eigentlich liebe ich meine Wohnung und möchte hier nicht weg, zumal einen die Geräusche sicherlich auch an anderer Stelle verfolgen in Zukunft.
Dieter Matthe aus Garstedt: Meine Recherche ergab, dass dieses Thema bisher ungelöst ist und nur ein Lärmschutz-Zaun etwas Abhilfe schaffen kann. Oder haben, wie im Fall von Petra M., hell- bzw. tiefhörige Menschen, einfach nur Pech gehabt? Der unsachgemäße Einbau vom Ultra-Schall-Wäme-Durchfluss-Messer könnte bei der Wärmepumpe den Schall verursachen. Hier kann sicher die Innung weiterhelfen.
Ullrich Wegner aus Bendestorf: Wir leben in Bendestorf extra im Grünen, um die Natur zu genießen. Unmittelbar neben unserem Haus arbeitet eine Wärmepumpe, die die Idylle stark beeinträchtigt und nachts stört. Das ist für mich eine Art Umweltverschmutzung mit für uns erheblichen Beeinträchtigungen. Es ist wirklich zum Verzweifeln, denn die ständige Präsenz des Brummtons macht uns krank, ohne dass wir etwas dagegen tun können.
Thea Müller: Ich habe kurz nach der Geburt meiner Tochter 2020 immer wieder ein tiefen Brummton zu Hause, bei meinen Verwandten und später auch noch andernorts wahrgenommen. Als ich mich mit diesem Problem an andere wandte, da dieser Ton mir keine ruhige Minute mehr ließ und von den anderen nicht wahrgenommen wurde, glaubte ich schon, verrückt zu werden.
Auch von Ärzten wurde mein Problem abgetan. Meine Vermutung lag schon lange auf irgendwelche Geräte wie Wärmepumpe oder ähnliches, die im Nachbarhaus in Betrieb genommen wurden. Zum Glück hatte sich das Problem eineinhalb Jahre sowie unzählige schlaflose Nächte später von selbst gelöst: Die Wärmepumpe wurde erneuert.
Simone P. (Name von der Redaktion geändert): Nicht nur Wärmepumpen verursachen Geräusche. Auch Kläranlagen machen dies. Grundsätzlich ist das schlimm und auch notwendig. Ärgerlich wird es , wenn die Pumpen über der Erde sind, die Gehäuse drum herum aber nicht gut montiert sind und dann zu Vibrationen führen. Wenn man daneben steht, hört man es wenig, aber das Geräusch schaukelt sich auf die Entfernung hin auf und wird echt nervig. Man mag ja auch nicht ständig zu den Nachbarn rennen und etwas sagen.
Zu den Wärmepumpen wäre mir wichtig, dass Sie einmal die Grafik des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung (Stand Juni 2023) veröffentlichen. Hier sind die Maße für die Abstände von Wärmepumpen zum Nachbarn sehr schön bildlich aufgezeigt. Daran sollten sich alle halten. Zu uns hin hat man jetzt einfach eine Wärmepumpe hingesetzt, die nicht einmal zwei Meter entfernt steht. Ich hoffe, sie steht da nur provisorisch. Sie steht jetzt direkt neben der rappelnden Kläranlage. Hier müssen auch die Installateure in die Informationspflicht und auch in die Verantwortung genommen werden. Nur so lassen sich Probleme vermeiden.
Gerd V. (Name von der Redaktion geändert): Auch wir haben Bekanntschaft mit der Wärmepumpe unseres Nachbarn machen müssen. Die nämlich wurde im Sommer vergangenen Jahres ca. 15 Meter von unserer Terrasse entfernt installiert. Von da an war Schluss mit der himmlischen Ruhe. Es war ständig dieser unangenehme Brummton zu hören. Da wir aber schon vorher über den Verkauf unseres Hauses nachgedacht hatten, wurde dieses Vorhaben dadurch nur noch beschleunigt. Innerhalb von vier Monaten haben wir unser Haus verkauft. Die Käufer hat dieses Geräusch weniger gestört. Aber der nächste Sommer kommt bestimmt und man sitzt wieder täglich auf der Terrasse ...
Anne Hadler aus Stade: Im August 2023 haben wir unser neues Haus bezogen, es liegt sehr ruhig. Wenn ich ins Bett gehe, höre ich jeden Abend ein leichtes Brummen, welches mich beim Einschlafen stört. Ob die Nachbarn eine Wärmepumpe haben, kann ich noch nicht genau sagen, ich vermute es aber.
K. H. aus Stade (Name der Redaktion bekannt): Solange keine gesetzlichen Änderungen in diesem Bereich stattfinden und weiterhin Dezibel nur in "a" gemessen werden und nicht, wie bei tieffrequenten Emissionen üblich, in "c", wird es weiterhin solche Berichte geben. Den Erfahrungsbericht von H. finden Sie unter https://laerm-luftwaermepumpen.de/erfahrungsbericht-betroffener-10/.
Ilka W. (Name der Redaktion bekannt): Ich nehme ebenfalls zeitweise einen tieffrequenten Ton wahr, den man eher nicht "hört", sondern mehr "spürt". Es ist wie ein Wummern von einem Lkw, der in der Nähe steht und den Motor nicht ausgeschaltet hat. Nur habe ich diesen Lkw mehrfach vor dem Haus gesucht, aber nicht gefunden.
Keiner unserer Nachbarn hat eine Wärmepumpe installiert. Allerdings tritt das Geräusch auf, seitdem wir einen Pelletofen im Wohnraum installierten und somit ein dritter Zug in den Schornstein gebaut wurde. In diese Richtung geht mein Verdacht. Ich habe vom Keller bis zum Dachgeschoss direkt am Schornstein gehorcht, konnte das Brummen direkt dort aber nicht orten oder verstärkt wahrnehmen. Das ist sehr suspekt, aber es ist da, evtl. wenn der Ofen eine gewisse Temperatur erreicht hat?!
Franziska N. aus Bendestorf (Name von der Redaktion geändert): Ihren Artikel zur Wärmepumpe und die davon ausgehenden belastenden Brummtöne habe ich aufmerksam gelesen. Die Belastung und Schlaflosigkeit der Dame aus Jesteburg kann ich leider bestens nachempfinden.
Ich selber habe in der Nachbarschaft seit nunmehr sechs Jahren eine solche Wärmepumpe und leide ebenso unter dem Lärm und insbesondere niederfrequentem Brummton, der sich auch bei geschlossenen Fenstern nicht aussperren lässt.
In meinem Fall, im reinen Wohngebiet, lag laut Messung des Landkreises auch ein Verstoß gegen die TA Lärm zumindest nachts vor. Das Verbot, die Anlage zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens zu betreiben, ignoriert der Nachbar. Bezüglich der noch viel belastenderen niederfrequenten Brummtöne hat der Landkreis ebenfalls lediglich darauf verwiesen, dass ich dagegen zivilrechtlich vorgehen müsse, was ich auch tue. Vor dem Landgericht in Stade wurde meine Klage geführt. Im Rahmen des Verfahrens wurden vier Gutachten von zwei Gutachtern erstellt, die deutlich machen, dass potentiell belastende Brummtöne messbar sind. Dennoch hat das Landgericht meine Klage abgewiesen.
Meine Berufung vor dem Oberlandesgericht (OLG) Celle war erfolgreich. Nun liegt der Fall wieder in Stade, mit einer klaren Vorgabe durch das OLG, wie in diesem Fall vorzugehen und zu entscheiden ist. Das Verfahren läuft noch. (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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