Eng und falsch ausgeschildert
Viele Schwachstellen am Mühlentunnel in Buchholz

Relikt längst vergangener Zeiten: der Mühlentunnel in Buchholz
4Bilder
  • Relikt längst vergangener Zeiten: der Mühlentunnel in Buchholz
  • hochgeladen von Oliver Sander

Die Buchholzer Stadtverwaltung ist gerade dabei, einen Prüfauftrag der Gruppe SPD/Linke im Stadtrat zum Thema Mühlentunnel abzuarbeiten. Die Gruppenmitglieder wollen u.a. durch neue Fahrbahnmarkierungen und Aufstellflächen für Radfahrer erreichen, dass die Verkehrssicherheit rund um das einspurige Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert erhöht wird (das WOCHENBLATT berichtete). Doch nicht nur im Tunnel, sondern im ganzen Umfeld gibt es zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten. Das zeigt ein Vor-Ort-Termin mit Anliegern deutlich.
Es beginnt an der Bremer Straße: Die Hinweisschilder auf den Mühlentunnel stadtauswärts sind nicht zu sehen, da sie total zugewachsen sind. Kein Problem für Ortskundige, ein großes Problem für Auswärtige mit (zu) großen Fahrzeugen. Mit einem einfachen Rückschnitt könnte man das lösen. Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet, z.B. weiter hoch an der Bremer Straße/Ecke Am Kattenberge, berichten Anwohner von notwendigen Rückschnitten.
Beispiel Tunneldurchfahrt: Radfahrer nutzen oft den Fußweg im Tunnel, obwohl ihnen das untersagt ist. Grund ist, dass Autofahrer Druck auf die Radfahrer ausüben, die wie vorgeschrieben auf der Fahrbahn durch den Tunnel fahren - sei es durch Hupen oder durch absichtliches Gas geben. Vielleicht würden hier verstärkte Kontrollen durch die Polizei helfen. Anlieger berichten von diversen brenzligen Situationen auf dem Fußweg im Tunnel. Erst jüngst sei ein Radfahrer mit einem Fußgänger kollidiert und auf die Fahrbahn gestürzt, berichtet ein Bürger, der in der Nachbarschaft wohnt. Zum Glück sei in dem Moment kein Auto durch den Tunnel gefahren. Ob der Vorschlag von Bürgern, ein Trenngitter zwischen Fahrbahn und Fußweg anzubringen, umsetzbar ist, ist allerdings zweifelhaft.
Beispiel Beschilderung: Am Seppenser Mühlenweg, aus Richtung Stadtteich kommend, steht das Hinweisschild auf den Tunnel erst hinter der Kreuzung Heidekamp/Seppenser Mühlenweg. Folge: Oftmals müssen Fahrer von Sprintern vor dem Tunnel wenden, weil ihre Fahrzeuge zu hoch für die Durchfahrt sind. Helfen würden Hinweisschilder vor der Kreuzung, damit Fahrer frühzeitig reagieren können.
Mal sehen, welche Maßnahmen bei der Bearbeitung des Prüfauftrags von SPD und Linke herauskommen. Die effektivste Lösung, der zweispurige Ausbau des Mühlentunnels, ist wie berichtet aus finanziellen Gründen auf absehbare Zeit nicht umsetzbar.

Relikt längst vergangener Zeiten: der Mühlentunnel in Buchholz
Eng: der Fußweg im Mühlentunnel wird oft auch von Radfahrern genutzt
Auf den Tunnel wird am Seppenser Mühlenweg (zu) spät hingewiesen
Die Hinweisschilder an der Bremer Straße sind zugewachsen

1 Kommentar

Leserreporter
Frank Piwecki aus Buchholz
am 11.06.2024 um 12:57

Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht. Es ist in der Tat bestürzend, wie lange schon an der verkehrlichen Situation am Tunnel immer wieder halbherzig herumgedoktort wurde, häufig auf Nachfrage von mir beschieden mit den Argumenten, es gäbe „keine unfallträchtigen Situationen“. Dem widerspreche ich in den Ausschüssen ständig, zumal mir immer mehr Anwohner von brenzligen Situationen oder gar Unfällen berichten. Die Frage ist doch, ob es erst zu einem Drama mit Schulkindern kommen muss. Ein schwerer Unfall im Umfeld des AEG sollte Warnung genug sein, um auch am Tunnel entsprechend zu handeln.
Uudem sollten, wie am Kabenhof, grosse Aufdrucke auf dem Fussweg klar machen, das die Fahrradfahrer bitte die Strasse benutzen sollten. Aber es stimmt, die Angst, die Unsicherheit und die Beklemmungen begleiten jeden Radfahrenden vor und nach dem Tunnel. Es muss was passieren.