Vorschlag aus Hamburg gegen den Stau in Buchholz: Bessere Ampeln und veränderte Verkehrsführung
os. Buchholz. "Vielen Dank dafür, dass Sie uns hier darlegen, was wir täglich erleben." Mit leichtem Spott kommentierte Arno Reglitzky, Fraktionsvorsitzender der FDP im Buchholzer Stadtrat, jetzt im Planungsausschuss die Ausführungen des Verkehrsplaners Christian Klafs aus Hamburg. In seiner "Verkehrsstrom- und Problemanalyse" hatte sich Klafs (Büro "Logos") damit beschäftigt, warum es in Buchholz so häufig Staus gibt und wie die Probleme zu lösen sind. Bahnbrechende neue Erkenntnisse hatte "Logos" nicht zu bieten. 18.000 Euro lässt sich die Stadt Buchholz die externe Analyse aus Hamburg kosten.
Vor allem die Erneuerung der Ampelanlagen schreibt "Logos" der Stadt ins Stammbuch. Mangelhafte Technik sei häufig dafür verantwortlich, dass es zu Staus kommt. Als Beispiele nannte Klafs die Ampeln an den Kreuzungen Neue Straße/Bremer Straße und Kirchenstraße/Adolfstraße. Die Sinnlos-Ampel an der Berliner Straße erwähnte Klafs nicht.
Der Verkehrsplaner sprach sich für eine Flexibilisierung der Ampelphasen aus. Das sei mit neuer Technik umsetzbar. Die Kosten für eine Umrüstung der alten Ampelanlagen bezifferte Klafs mit 300.000 bis 500.000 Euro.
An zwei Stellen sollte die Verkehrsführung überdacht werden. Klafs schlägt vor, die Linksabbiegerspur auf der Canteleubrücke Richtung Jesteburg zu verlängern, um den Rückstau Richtung Kirchenstraße abzubauen. Der Verkehrsplaner will auch an der Hauptkreuzung Hamburger Straße/Bendestorfer Straße ansetzen. Aus der Bendestorfer Straße sollten Rechtsabbieger Richtung A1/Dibbersen und Geradeausfahrer Richtung Polizei wieder eine gemeinsame Fahrbahn nutzen, Linksabbieger Richtung Innenstadt eine eigene Fahrspur, so Klafs. In diesem Vorschlag sehen Beobachter eine schallende Ohrfeige für Matthias Krohn: Der Chef der Buchholzer Verkehrsbehörde hatte die Verkehrsführung ohne Not gerade erst Anfang 2013 geändert. Zahlreiche Beinahe-Unfälle wegen der mangelhaften Beschilderung waren die Folge. FDP-Fuchs Reglitzky nutzte Klafs' Steilpass und beantragte sofort, die Verkehrsführung noch in diesem Jahr wieder zu ändern.
KOMMENTAR
Sind Karrierewünsche wichtiger als das Wohl der Bürger?
Bürgermeister Geiger macht keinen schlechten Job. Aber er hat ein großes, hausgemachtes Problem. Er hat schwache Leute auf wichtige Stellen gehoben. Das schadet der Stadt und ihren Bürgern. Bestes Beispiel: die Verkehrsbehörde.
Chef Matthias Krohn hat das 18.000 Euro teure Gutachten veranlasst, weil er nicht für eine schnelle Lösung offensichtlicher Probleme Verantwortung tragen wollte. Ein Gutachter musste her und Problemlösungen liefern, die für jeden, der den Verkehr in Buchholz kennt, auf der Hand liegen. Stattdessen pflastert der Behördenchef die Stadt mit jeder Menge unsinniger Schilder zu. Motto: Das steht so in der Straßenverkehrsordnung. Krohn mag ein Guter sein, ein guter Behördenchef ist er nicht.
Fazit: Will Wilfried Geiger weiter Bürgermeister bleiben, muss er das Wohl der Buchholzer vor die Karrierewünsche von Mitarbeitern stellen - selbst wenn ihm die noch so sympathisch sind. Geigers Pech: Mit Ron Gauger, dem Chef des Ordnungsamtes, der zur Gemeinde Seevetal wechselt, kehrt gerade wieder einer der Stadtverwaltung den Rücken, der offenbar seinen Job in Buchholz gut macht. Warum geht ausgerechnet der?
Reinhard Schrader
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
Webseite von Oliver Sander | |
Oliver Sander auf Facebook | |
Oliver Sander auf YouTube |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.