"Buchholz 2025plus"
Vorzugsvariante für Ortsumfahrung vorgestellt
os. Buchholz. "0786" - hinter diesen Ziffern verbirgt sich die Drucksache, die die Zukunft von Buchholz maßgeblich beeinflussen wird. In ihr sind die aktuellen Erkenntnisse zur Ortsumfahrung dargestellt, die im Zuge des Projekts "Buchholz 2025 plus" neben bis zu 1.500 Wohneinheiten im Osten der Stadt gebaut werden soll (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach). Erstmals werden detailliert die Baukosten für die ca. sechs Kilometer lange Strecke genannt: Für die geplante Vorzugsvariante würden sich diese auf 35,2 bis 38,1 Millionen Euro summieren - je nach dem Streckenverlauf im Norden der Stadt. In den Kosten sind die Anschlüsse zu bestehenden Straßen wie dem Heidekamp und die Querungen der Bahnstrecken bereits eingerechnet. Die Kosten sollen sich der Landkreis Harburg - die Ostumfahrung soll eine Kreisstraße werden - und die Stadt Buchholz teilen. Buchholz will zur Finanzierung u. a. den Verkauf stadteigener Grundstücke östlich des Finanzamtes einbringen.
In der 94-seitigen Vorstudie werden diverse Trassenvarianten erläutert - aufgeteilt in die Teilabschnitte Süden (Buchholzer Berg bis Lüneburger Straße), Mitte (Lüneburger Straße bis Bendestorfer Straße) sowie Norden (Bendestorfer Straße bis Nordring). Die Gutachter benennen dabei auch die Zahlen der Entlastung der Canteleubrücke (19 bis 36 Prozent) und der Kirchenstraße (28 bis 60 Prozent).
Der Ball liegt jetzt bei der Buchholzer Politik. Sie muss sich auf Grundlage der Studie entscheiden, wie sie weiter vorgehen möchte. Sollte der Rat eine Vorzugsvariante beschließen, käme die Politik des Landkreises Harburg ins Boot: Der Kreistag müsste mit seinen Fachausschüssen eine Grundsatzentscheidung herbeiführen und ein Planfeststellungsverfahren für die Ostumfahrung als Kreisstraße einleiten.
• Die Drucksache ist im öffentlichen Allris-System der Buchholzer Stadtverwaltung verfügbar. Interessenten können sie sich unter www.buchholz.de (Unterpunkt Politik online, Textrecherche, 0786) ansehen.
Wie ist Ihre Meinung?
• Wie sehen Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Planungen zur Ostumfahrung? Schreiben Sie uns Ihre Meinung an oliver.sander@kreiszeitung.net (Stichwort: Ortsumfahrung).
AUF EIN WORT
Die Politik muss jetzt Farbe bekennen
Die Zahlen in der jetzt vorliegenden Studie zu den Vorzugsvarianten der Ostumfahrung machen deutlich: Das wird ein teures Unterfangen. Ich halte das Projekt "Buchholz 2025plus" - und damit auch die Ostumfahrung - für das wichtigste Projekt für die Zukunft der Nordheidestadt. Entscheiden muss die Politik: Die Ratsfraktionen müssen jetzt Farbe bekennen und deutliche Prioritäten setzen, gerade vor dem Hintergrund des äußerst angespannten Haushalts.
Eines ist klar: Alle geplanten Stadtentwicklungsprojekte parallel können nicht durchgeführt werden. "Buchholz 2025plus" und "Stadtumbau West" - das geht nicht zusammen. Aus meiner Sicht muss man auf Letzteres verzichten: Eine Südtangente, Parkhäuser für Berufspendler am Bahnhof und eine Fahrradschnellstraße sind wichtig, kein Zweifel. Wichtiger ist aber die Lösung der Verkehrsprobleme in Buchholz, die ernsthaft niemand bestreiten kann, und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Beides kann "Buchholz 2025plus" schaffen, der "Stadtumbau West" nicht ansatzweise. Wer die Ortsumfahrung nicht möchte, muss Lösungen präsentieren - abseits der bekannten Vorschläge, mehr das Fahrrad zu nutzen oder zum ÖPNV zu wechseln. Beides nützt den Tausenden Arbeitnehmern, die täglich von Buchholz nach Hamburg pendeln, nämlich nichts.
Die Ostumfahrung jetzt als taktisches Mittel für die im kommenden Jahr anstehende Kommunalwahl einzusetzen, hielte ich im Übrigen für wenig schlau. Bereits die letzte Wahl im Jahr 2016 war vom Thema "Ostring" bestimmt, und die Gegner dieser Straße haben eben nicht die Mehrheit der Stimmen der Bürger erhalten. Oliver Sander
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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