"Wir kämpfen für zehn Euro Mindestlohn"
Sahra Wagenknecht macht Wahlkampf in Buchholz
rs. Buchholz. Mehr als 200 Besucher im Buchholzer Plaza-Hotel erlebten vergangenen Donnerstag eine Sahra Wagenknecht (43) in Bestform. Die Talkshow erprobte Politvirtuosin der Bundes-Linkspartei unterstützte mit einer furiosen Rede ihre Parteifreunde vor Ort im Wahlkampf. Im Publikum vor allem Menschen um die 60 plus.
Im Fokus der Vize-Bundesvorsitzenden: die Hartz 4-Reformen von 2002 unter Kanzler Gerhard Schröder. „Es ist zynisch zu sagen, Deutschland geht es gut, solange acht Millionen Menschen im Niedriglohnsektor, in befristeten Arbeitsverhältnissen oder in Frührente von ihrer Arbeit nicht leben können.“ Das sei das Ergebnis der Politik seit 2000, erst unter Rot-Grün und dann in der großen Koalition. „Seither gibt es immer mehr Hungerlöhne und Hungerrenten. Wir werden dafür kämpfen, dass diese Weichenstellung zurückgenommen wird.“
Wagenknecht sprach sich für zehn Euro Mindestlohn aus. Denn: „Allen, die weniger haben, muss die Rente aufgestockt werden.“ In Niedersachsen könnten öffentliche Auftraggeber bei Ausschreibungen schon jetzt einen Mindestlohn durchsetzen. Und die Linkspartei wolle die Leiharbeit abschaffen. Wagenknecht: „Das ist moderne Sklaverei.“
Die Kürzung und Teilprivatisierung der Renten mit der Begründung des demographischen Wandels sei „eine verdammte Lüge“. Wagenknecht: „Wir werden zwar immer älter, aber auch unsere Arbeitsproduktivität steigt ständig.“ Maschmeyer & Co. verdienten wunderbar an dem „Riester-Unsinn“. Die Linke fordere deshalb eine Rückkehr zur gesetzlichen Rente, in die alle einzahlen, auch Beamte und Selbstständige.
Redakteur:Reinhard Schrader aus Buchholz |
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