"Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut"
Mehr als 500 Schüler beteiligten sich an erster Klimademonstration in Buchholz
os. Buchholz. Deutlich mehr Schülerinnen und Schüler als gedacht haben sich am vergangenen Freitag an der ersten Buchholzer Klimademonstration beteiligt. Unter dem Motto "Save the Earth - There's No Planet B" marschierten mehr als 500 Jugendliche vom Schützenplatz durch die Fußgängerzone zur Abschlussveranstaltung auf dem Buchholzer Rathausplatz. Organisator Fritz Volkers, der im vergangenen Jahr am Gymnasium am Kattenberge sein Abitur abgelegt hat, hatte die Demonstration mit 50 bis 150 Teilnehmern angemeldet.
Mit lautstarken Sprüchen wie "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut" und Plakaten wie "Die einzigen Eisberge, die wir in Zukunft sehen, sind die Salatköpfe", "Ihr durftet Schnee noch erleben, aber was ist mit unseren Kindern?" oder "Klimaschutz statt Kohleschmutz" verdeutlichten die jungen Demonstranten, was sie von den Erwachsenen und der Politik erwarten. "Die Politiker sagen immer, dass es fünf vor zwölf sei. Tatsächlich ist es eher fünf nach zwölf. Wir müssen jetzt etwas tun, die Alten müssen endlich aufwachen", betonte Pascal Schröder, Mitglied des Buchholzer Jugendrates, bei seiner Rede auf dem Rathausplatz. Mit-Organisator Luca Martini fragte mit Hinblick auf die Tatsache, dass die Teilnehmer de facto dem Unterricht in der Schule zum Teil unentschuldigt fernblieben, unter dem Applaus der Demonstranten: "Warum sollen wir unsere Pflichten erfüllen, wenn es unsere Regierung nicht tut?"
Auch ältere Bürger beteiligten sich an der Klimademonstration. "Die letzten 20 Jahre laufen, in denen wir noch etwas ändern können", sagte Hans Brüning. Es gehe nicht um das Äußern einer Meinung, sondern schlichtweg um die Frage, ob die Zivilisation scheitert oder nicht.
"Herzlichen Glückwunsch euch allen für euren Mut, hier Flagge zu zeigen", erklärte Karl-Heinz Kühl, vor 40 Jahren Mitgründer der Grünen in Buchholz. Die Menschheit renne wie Lemminge auf den Rand der Klippe zu, obwohl wir wissen, dass dahinter das Meer ist, in dem wir ertrinken werden, sagte Kühl. Er zitierte einen Spruch, der den Cree-Indianern zugeschrieben wird: "Erst wenn der letzte Baum gerodet ist, werdet ihr einsehen, dass man Geld nicht essen kann!"
Der Ursprung der Freitagsdemonstrationen liegt in Schweden. Die Umweltaktivistin Greta Thunberg (16) initiierte sie, um auf das drohende Horrorszenario des Klimawandels hinzuweisen. Jüngst kritisierte sie im Rahmen einer EU-Konferenz in Brüssel die Generation ihrer Eltern. Diese lasse sich mit dem Einschreiten gegen die Erderwärmung viel zu viel Zeit.
Weitere Klimademonstrationen dieser Art sind in Buchholz zunächst nicht geplant. Organisator Fritz Volkers sagte: "Wir werden uns wahrscheinlich der Demonstration in Hamburg anschließen, um diese noch größer zu machen."
Auch in Neu Wulmstorf gingen Schülerinnen und Schüler auf die Straße. Lesen Sie mehr hier
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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