Zum Nachdenken anregen

Stellten das Buch vor: (v. li.) Dr. Ehrhard Deisting, Gerhard Klußmeier und Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse
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Gerhard Klußmeier legt Buch über die Ehrenhalle der Nationalsozialisten in Buchholz vor

os. Buchholz. „Ich hoffe, dass dieses Buch eine weite Verbreitung findet. Es ist ein einzigartiges Dokument und regt zum Nachdenken über die Auswirkungen der politischen Verführung an.“ Das sagte Dr. Ehrhard Deisting, Vorsitzender des Geschichts- und Museumsvereins Buchholz, jetzt bei der Vorstellung des Buchs „Die Ehrenhalle der Nationalsozialisten in Buchholz“, das der Verein beim PD-Verlag herausgebracht hat. In mehr als zweijähriger Fleißarbeit hat der Journalist Gerhard Klußmeier (76) Dokumente über die Kultstätte der Nationalsozialisten an der Bremer Straße gesammelt und geordnet. 1945 wurde die Ehrenhalle von Engländern zerstört, Teile der Fassade sind bis heute an einem Wohnhaus erhalten.
Mit der Ehrenhalle seien keine Greueltaten des Nazi-Regimes verbunden, allerdings sei sie ein Zeugnis dafür, wie raffinierte Dämagogen die Bevölkerung missbraucht hätten, betonte Klußmeier. Schlagwörter wie „Vorsehung“ und „Gottesfügung“ hätten im dritten Reich eine wichtige Rolle gespielt. Die tempelartige Ehrenhalle wurde u.a. für Veranstaltungen und Hochzeiten genutzt. „Dort sind viele Menschen verführt und beeinflusst worden“, sagte Klußmeier. Er schlug den Bogen zum aktuellen Anwerben junger Menschen durch die
Terrormiliz IS: Die Verführung habe an Ausmaß erschreckend zugenommen.
Klußmeier zeichnet in seinem Buch die Geschichte der Ehrenhalle von der unrechtmäßigen Enteignung im Jahr 1934 bis zur weitgehenden Zerstörung nach dem Zweiten Weltkrieg nach und skizziert die Entwicklung bis zur Stadtwerdung von Buchholz im Jahr 1958. Dafür recherchierte der Autor in vielen Archiven. Viele Dokumente waren im Amtsgericht in Tostedt gelagert - mit dem Hinweis „Nicht vernichten - geschichtlich wertvoll!“
Ein Sonderlob des Autors bekam Artur Löding: Der Unternehmer erwarb das Grundstück mit der ehemaligen Kultstätte und richtet dort unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zunächst eine Notschlachterei, später eine reguläre Schlachterei ein. Klußmeier: „Besser und schneller konnte man dem Gebäude den Nimbus der Kultstätte nicht nehmen. Herrn Löding gilt meine uneingeschränkte Hochachtung.“
• Gerhard Klußmeier: „Die Ehrenhalle der Nationalsozialisten in Buchholz - Dokumente und Bilder zur Geschichte eines Grundstücks von 1934 bis 1958“, 255 Seiten, PD-Verlag Heidenau, ISBN 978-3-86707-840-5, Preis: 22 Euro.

Stellten das Buch vor: (v. li.) Dr. Ehrhard Deisting, Gerhard Klußmeier und Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse
So sah die Ehrenhalle an der Bremer Straße aus | Foto: Stadtarchiv
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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