Ruhiger Wahlkampf in Buchholz
Zwietracht gibt es nur beim Thema Ortsumfahrung
AUF EIN WORT
Stell' dir vor, es ist Wahlkampf, und keiner bekommt es mit! So ist derzeit die Situation in Buchholz. Bei der Kommunalwahl am Sonntag, 12. September, wird in der Nordheidestadt neben dem Stadtrat auch der Bürgermeister gewählt. Amtsinhaber Jan-Hendrik Röhse (CDU, 57) wird von Grit Weiland (Buchholzer Liste, 52) und Frank Piwecki (SPD, 57) herausgefordert. Allein, es ist so ruhig wie seit Langem nicht. Bis auf die obligatorischen Wahlplakate und Stände z.B. auf dem Wochenmarkt für den persönlichen Kontakt mit den Bürgern hört man kaum etwas von den Kandidaten. Kein Statement zu den dringendsten Problemen in Buchholz, kein Hinweis zu den Plänen für die kommenden fünf Jahre. Soll der Wähler doch selbst herausfinden, welche Partei für welche Linie steht. Das scheint oft aber gar nicht so einfach zu sein (s. Artikel unten). Liegt das große Schweigen daran, dass es neben der Ortsumfahrung - ehemals Ostring - kein wirkliches Streitthema gibt?
Dass die Wahl am 12. September vor allem eine Wahl für oder gegen die Ortsumfahrung wird, über die in Buchholz seit Jahrzehnten gestritten wird, erkannte man am Dienstag vergangener Woche beim direkten Aufeinandertreffen der drei Bürgermeisterkandidaten auf Einladung des Unternehmerinnen-Netzwerks „Frauenpower“. Bei den meisten Fragen funkte das Trio auf einer Wellenlänge. Dabei gaben sich Grit Weiland und Frank Piwecki erstaunlich handzahm. Keine einzige Kritik an Röhses Verfehlungen oder Fehleinschätzungen der vergangenen Jahre. Stattdessen die vage Hoffnung, bestimmte Verwaltungsprozesse beschleunigen zu können (Weiland), bzw. die Bestätigung, dass viele Dinge in Buchholz gar nicht so schlecht gelaufen sind (Piwecki).
Erst beim Thema Ortsumfahrung ging es rund, wieder war Röhse nicht das Angriffsziel. Stattdessen zofften sich vor allem Weiland und Piwecki. Die eine ist klar gegen die Ortsumfahrung, der andere hat sich deutlich für das Projekt "Buchholz 2025plus" und damit auch für die Straße positioniert.
Vielleicht entdecken Grit Weiland und Frank Piwecki ihren Angriffsmut ja noch bis Freitag, 3. September. Ab 19.30 Uhr trifft das Trio auf Einladung des Kulturbahnhofs Holm-Seppensen (Bahnhofsweg 4) erneut aufeinander. Oliver Sander
Pro oder kontra? So stehen die Buchholzer Parteien zur Ortsumfahrung
os. Buchholz. "Wäre es möglich, noch einmal in einer der nächsten Zeitungen aufzuzeigen, welche Partei in Buchholz nun für die Ortsumfahrung ist und welche nicht? Es ist quasi nicht möglich, sich das selbst zu erarbeiten, da einige Parteien auf ihren Homepages herumeiern!" Das fragt und erklärt WOCHENBLATT-Leserin Silke Schmidt. Das WOCHENBLATT hilft gerne mit einer Aufstellung. Die Positionen der Buchholzer Parteien im Stadtrat haben sich in der ablaufenden Wahlperiode deutlich gezeigt. Wohlgemerkt ist das die Position der Ortsverbände.
Für die Ortsumfahrung, die im Zuge des Stadtentwicklungsprogramms "Buchholz 2025" entstehen soll, sind die CDU, die FDP und die AfD.
Gegen die Ortsumfahrung sind die Buchholzer Liste, die Linken und die Grünen.
Mehrheitlich für die Ortsumfahrung ist die SPD um den Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeisterkandidaten Frank Piwecki. Auch die SPD im Kreistag ist mittlerweile mehrheitlich dafür, hat aber in Ex-Bürgermeister Norbert Stein, der sich erneut zur Wahl stellt, einen einflussreichen Gegner.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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