WOCHENBLATT-Fotoaktion 2021
Herzerweichende Lebensgeschichten: Enorme Resonanz auf Foto-Aktion vermittelter Hunde
"Wir finden die Aktion super", schrieb eine WOCHENBLATT-Leserin - und genau das haben uns zahlreiche Hundebesitzer ebenfalls in großartiger Form gezeigt. Auf den Fotoaufruf zum Welthundetag 2021, erhielten wir rund 140 wunderbare Fotos - und die herzerweichenden Hintergrundgeschichten der Vermittlung oder Adoption dazu. Vielen Dank dafür! Das zeigt einmal mehr, dass im Landkreis Tierfreunde mit einem sehr großen Herzen wohnen. Eine Auswahl - die uns wirklich sehr schwer fiel bei all den tollen Fotos und berührenden Geschichten - der Bilder zeigen wir hier auf dieser Seite.
Welthundetag 2021 und Corona-Hunde
Die Corona-Pandemie und die damit verbundene Einsamkeit während der Lockdowns war häufig Grund, sich einen Hund anzuschaffen, meist als niedlichen Welpen. Bei vielen Käufern leider unüberlegt, spontan, mit einem Klick im Internet.
Die Folgen bekommen nun die Tierheime und Tierschutzvereine zu spüren. Über 1.200 Welpen aus dem illegalen Tierhandel wurden dieses Jahr allein in den ersten sechs Monaten vom Deutschen Tierschutzbund aufgegriffen - mehr als im gesamten Jahr 2020. Die Welpen, die nicht aufgegriffen werden, wachsen oftmals vernachlässigt oder nicht artgerecht gehalten und erzogen zu jungen Hunden mit Verhaltensauffälligkeiten und Krankheiten heran, und landen dann ebenfalls im überfüllten Tierheim.
"Wir erleben zwar noch nicht wie viele andere Tierheime den Zulauf von Corona-bedingt abgegebenen Hunden", sagt Denise Ermisch, stellvertretende Leiterin vom Buchholzer Tierheim, "aber wir bekommen deutlich mehr Anrufe von Hundebesitzern, die Probleme haben und Hilfe suchen, weil sie überfordert sind oder weil ihr Hund auf einmal anfängt zu beißen." Dabei handele es sich primär um Welpen und junge Hunde im Alter von drei bis vier Jahren, denen aufgrund der Pandemie die Sozialisierung mit ihren Artgenossen fehlt.
Zu wenige Tierbesitzer informieren sich im Voraus
Zum Welthundetag 2021 rufen Tierärzte und Tierheime noch einmal besonders angehende Hundehalter dazu auf, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Tierärztin Dr. Helga Köneke: "Jeder sollte sich vor der Anschaffung fragen: Kann ich einen Hund auch dann noch im Leben behalten, wenn die Pandemie vorbei ist?" Arbeit und Urlaub lassen sich oft nur schwer mit einem Hund vereinen und gerade junge Hunde brauchen viel Beschäftigung.
Tipps zur Anschaffung eines Hundes
"Wer acht Stunden am Tag außer Haus arbeitet, sollte zumindest in der Mittagspause nach Hause kommen und den Hund intensiv beschäftigen", rät Denise Ermisch. "Das kann sowohl eine lange Gassi-Runde als auch ein Spiel oder Training sein, das den Kopf beschäftigt und bei dem sich der Hund mental austoben kann. Länger als vier bis fünf Stunden am Stück sollte kein Hund regelmäßig allein zu Hause gelassen werden."
Viele Menschen würden sich nicht ausreichend informieren und vorbereiten. "Sie wissen nicht einmal, dass sie einen Hundeführerschein mit einer theoretischen und einer praktischen Prüfung machen müssen oder dass sie den Hundechip, auch wenn er schon eingesetzt ist, selbst registrieren müssen", sagt Ermisch.
Das Tierheim gibt darum niemals spontan einen Hund ab. "Wer bei uns einen Hund adoptiert, muss das Tier erst durch viele Gassi-Runden kennenlernen", erklärt Ermisch. "Wir machen außerdem eine Vorkontrolle bei den Leuten zu Hause, lassen sie einen Fragebogen ausfüllen und geben ihnen den Hund für einen Tag mit, damit sie den Vierbeiner mehrere Stunden am Stück erleben können. Erst dann sind sie überhaupt in der Lage, zu entscheiden, ob die Chemie zwischen ihnen und dem Hund stimmt."
• Wer zum Beispiel das Buchholzer Tierheim unterstützen möchte, kann das mit Geldspenden, Patenschaften oder Sachspenden tun. Besonders gern nehmen die Tierheim-Mitarbeiter Trainingsleckerli an, mit deren Hilfe sie an den individuellen Problemen der Hunde arbeiten können. Wer sich ehrenamtlich im Tierheim engagieren möchte, ruft am besten an und fragt - es finden sich immer genug Aufgaben. Das Tierheim sucht zwar immer erfahrene Gassigeher und Katzenkuschler, doch genauso dringend werden helfende Hände beim Wäschewaschen und Näpfeputzen gebraucht. Infos auf www.tierheim-buchholz.de.
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