Serie zum 50-jährigen Vereinsjubiläum - Teil 4
Blaue Perlen, Naschkatzen und steinreiche Bauern
Ausstellung „Zügig in die Zukunft - vom Heidedorf zum Eisenbahnknotenpunkt“
Auf dem Gelände des Museumsdorfes in Seppensen gibt es seit April 2022 eine neue Ausstellung zu entdecken.
Der Geschichts- und Museumsverein Buchholz hat in Zusammenarbeit mit dem
„atelier handwerk 2.0“ eine innovative Ausstellung gestaltet, die szenografisch inszeniert wurde.
Die Besucher sind herzlichst eingeladen, sich auf eine Zeitreise zu begeben und sich einen Überblick über die dramatischen Veränderungen verschaffen, die sich in Buchholz und der Lüneburger Heide vollzogen haben und das Leben der „Heidjer” und der Zugezogenen bis heute beeinflussen.
Die beiden großen inhaltlichen Themen der Ausstellung sind die „Historische Heidebauernwirtschaft” sowie die „Entwicklung und der Einfluss der Eisenbahn“.
Erfahren Sie zum Beispiel, warum die Heideschäfer durch den Einsatz von Dampfschiffen ihre Wolle nicht mehr verkaufen konnten oder warum es vor 150 Jahren in Buchholz kurz vor zwölf Uhr war - in Berlin aber schon nach zwölf und weshalb das zu Eisenbahnunglücken führen konnte.
Beim Betreten der Räume tauchen Sie sofort in die Erlebnisräume von Heidjern ein und erleben das
Heideleben. Mit modernster Drucktechnik erstellt, gehen Sie auf einer Bodenlandkarte, die sich über den
gesamten Raum erstreckt. Sie illustriert sehr ansprechend Dörfer, Städte, Wege und gibt Landschaftselemente wieder.
Auf diesem Ausschnitt der 1764-86 gezeichneten Landesaufnahme ist deutlich zu erkennen, dass es kaum noch Wälder gab - die hier noch vor 1000 Jahren fast überall wuchsen - und die Heideflächen mancherorts bereits 80 % der Flächen einnahmen.
Um in dieser außergewöhnlichen Landschaft überleben zu können, waren die Menschen in der Heide auf besondere Tiere und Pflanzen angewiesen.
In den Räumen und vor dem Haus begegnen Ihnen Schäfer, Imker und Heidebauern als lebensgroße Foto-Figurinen. Zu deren Füßen finden Sie Monitore mit Filmen und Fotos, die Ihnen Einblicke in die damaligen Lebens- und Arbeitssituationen ermöglichen. Auch laufen Ihnen Heidschnucken über den Weg und Altkanzler Kohl erläutert, warum es so wichtig war, was hinten herauskam.
Klapptafeln, Filme, Fotos und interaktive Monitore informieren anschaulich über die Geschichte, die Lebensweise und die Entwicklung unserer Region.
Hier können Sie herausfinden, wo in der Heide „Schmiergeld” gezahlt wurde, „Blaue Perlen” die Haushaltskasse aufbesserten oder Heidehonig in Licht umgewandelt wurde. Wie die „eisernen Kunststraßen“ im Knotenpunkt Buchholz die Weichen neu gestellt haben und aus dem Heidedorf Zug um Zug sogar die größte Stadt im Landkreis wurde.
Mit Steinkohle und Volldampf voraus ging es in die neue Zeit, für die sogar die Uhren umgestellt wurden.
Die Ausstellung „Zügig in die Zukunft“ und die historischen Gebäude im Museumsdorf Seppensen sind ab April bis Oktober jeden Sonntag von 14:00 bis 17:00 und zu Veranstaltungen geöffnet.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Leserreporter:Geschichts- und Museumsverein Buchholz und Umgebung e.V. aus Buchholz |
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