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Blockchain-Games: eine kleine Gaming-Revolution?

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Gaming kennt eine Vielzahl von Spielarten: Es gibt Adventures, „Jump ’n’ Run“ Games, Sport-Games, Rennspiele und viele weitere Varianten. Blockchain-Games sind noch relativ neu. Und sie sind nicht einfach irgendeine weitere Spielkategorie. Sie stehen für eine veränderte Art des Gamings, die die von Kryptowährungen bekannte Blockchain nutzt. Bei Kryptowährungen wie dem Bitcoin dient die Blockchain dazu, die Transaktionen (z.B. Käufe) mit dieser Währung dezentral auf vielen Rechnern zugleich zu speichern und damit fälschungssicher zu dokumentieren.

Bei den Blockchain-Games hat die Blockchain eine ähnliche Aufgabe. Sie kann zum Beispiel einmal erworbene Fähigkeiten und Besitztümer eines Spielcharakters so speichern, dass sie für unterschiedliche Games zur Verfügung stehen. Manche sagen, dass Blockchain-Games das Potenzial haben, das Gaming zu revolutionieren. Das muss keineswegs übertrieben sein.

Mit der Zeit gewannen Gamer immer mehr Freiheit

In früheren Zeiten war man als Gamer in der Regel sehr gebunden. Man kaufte sich ein PC-Spiel oder ein Game für eine bestimmte Spielkonsole und konnte fortan dort spielen, wo das PC-Spiel installiert oder wo eine passende Spielkonsole verfügbar war. Im Laufe der Zeit gewannen Gamer dann jedoch immer mehr Freiheiten. Viele online ansteuerbare Games kann man heute sowohl mit Smartphone als auch mit PC oder Laptop spielen. Das gilt beispielsweise für MMORPGs (Massively Multiplayer Online Role-Playing Games) wie World of Warcraft Classic (WoW). Game-Streaming-Plattformen wie Google Stadia bieten ebenfalls die Möglichkeit, Games auf diversen Geräten auszuprobieren. Und Anbieter von Internet-Casinospielen und Onlinepoker haben ebenfalls längst auf aktuelle Herausforderungen reagiert und bieten den Zugang zu ihren Spielen über stationäre und mobile Endgeräte an.

 

Blockchain-Gaming kann Spieler zu Händlern machen
Blockchain-Games erweitern die Freiheit des Gamers nochmals. Bei einem Blockchain-Game kann ein Gamer beispielsweise in einem Adventure nach und nach seine Fähigkeiten steigern und Gegenstände erhalten, die ihn dazu befähigen, schwierigere Aufgaben erfolgreich abzuschließen. Da Eigenschaften und Gegenstände in der Blockchain gespeichert sind, bleiben die entsprechenden Daten selbst dann erhalten, wenn das Game selbst gar nicht mehr existiert. Gameentwickler können Gamern deshalb die Möglichkeit geben, die Fähigkeiten und Eigenschaften ihrer Spielfiguren bei kommenden Spielen zu verwenden. Aber es geht noch mehr. Gameentwickler können virtuelle Marktplätze eröffnen, auf denen die Spieler nicht nur als Käufer auftreten, sondern auch eigene Inhalte erstellen und an andere Gamer verkaufen.

Ein großer Spielentwickler, der solch eine Möglichkeit eventuell demnächst in Spiele integriert, ist das Unternehmen Ubisoft Entertainment SA. Der französische Spieleentwickler und Publisher hat unter anderem die sehr bekannte Assassin’s-Creed-Game-Reihe herausgebracht. Das Unternehmen plant angeblich einen blockchainbasierten Marktplatz für kostenpflichtige In-Game-Angebote. Zahlungsmittel könnte dort die Kryptowährung Ethereum sein, berichtete die Seite BTC-Echo.de im Juni 2019. Krypto-Games schaffen also nicht nur Möglichkeiten, Games neu zu gestalten. Sie bieten darüber hinaus die Chance auf äußerst lukrative Geschäfte. Das zeigen nicht zuletzt einige der aktuell bereits existierenden Krypto-Games.

Blockchain-Games sind kein Science-Fiction

Eins der bekanntesten existierenden Krypto-Games ist CryptoKitties.

In diesem Game erwirbt man digitale Katzen. Man kann verschiedene Katzen miteinander kreuzen und die Katzen auch verkaufen. Viele Spielaktionen muss man bei CryptoKitties mit der Kryptowährung Ether bezahlen. Auch hier ist also echtes Geld im Spiel und zwar bisweilen eine ganze Menge. Der höchste bisher für eine CryptoKitties-Katze ausgegebene Kaufpreis lag immerhin bei 100.000 Euro. Neben CryptoKitties gibt oder gab es eine Reihe anderer Kryptogames mit ähnlicher Spielidee. Beim Spiel Etheremon fängt man Monster ein. Man kann sie trainieren und anschließend gegen die Monster anderer Gamer antreten. Ähnlich funktioniert das Game Chanimals. Bei dem Game Crypto-Space-Commander entdeckt man fremde Planeten und baut dort Ressourcen ab. Die Spieler stellen dann mithilfe der Ressourcen Gegenstände wie Raumschiffteile her. Sie können diese Gegenstände anschließend handeln. Weltraumpiraten und Aliens spielen in diesem Game ebenfalls eine Rolle.

Einen ganz besonderen Ansatz verfolgt das Crypto-Game „EverDragons“. Hier handelt man mit Drachen. Das eigentlich Besondere sind jedoch die In-Games. Sie sind an reale Events wie Sportveranstaltungen gekoppelt. Das bedeutet: Der Ausgang solcher Events beeinflusst den Ausgang des Games. Neben den hier kurz skizzierten Crypto-Games gibt es viele weitere. Vorgestellt werden sie zum Beispiel auf der  Crypto-Games-Liste auf Crypto-Games.de.

 

Crypto-Games: tatsächlich eine Revolution?
Die hier genannten Beispiele zeigen, dass Kryptogames durchaus in der Lage sind, dem Gaming wichtige neue Impulse zu geben und die Gamingszene zu bereichern. Aktuell seien aber Games mit viel Action-Games und einmaligen Gameobjekten (wie die von CryptoKitties-Gamern entwickelten Katzen) auf Blockchain-Basis noch zu umständlich für Spieler und zu teuer. Mit dieser Einschätzung wird der Entwickler Kai Sedgwick im Artikel „Gute Krypto-Games brauchen bessere Technik“ vom Oktober 2018 auf dem IT-Newsportal Golem zitiert. Crypto-Games haben ihr volles Potenzial also noch nicht entfaltet. Sie machen aber Hoffnung für die Zukunft. Und man darf sehr gespannt sein, ob diese Games die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen.

Redakteur:

Online Redaktion aus Buxtehude

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