Darmkrebs kann man heilen
Bei rund 33.600 Frauen und 39.4000 Männer jährlich in Deutschland wird Darmkrebs festgestellt. Eine Diagnose, die nicht das Lebensende bedeuten muss, aber von heute auf morgen den Alltag entscheidend verändert. Früh erkannt, lässt sich Darmkrebs gut behandeln. Deshalb wollen die Ärzte des Krankenhauses Buchholz zusammen mit einem niedergelassenen Spezialisten auf die Wichtigkeit der Vorsorgeuntersuchung aufmerksam machen.
Das Tückische an Darmkrebs ist, dass er sich erst dann bemerkbar macht, wenn er schon fortgeschritten ist: Treten Symptome wie Verstopfung und Gewichtsabnahme auf, hat der Tumor oft schon auf benachbartes Gewebe übergegriffen oder Tochtergeschwülste gebildet. Frühe Tumorstadien werden vom Betroffenen in aller Regel gar nicht bemerkt.
Wenn Darmkrebs festgestellt wurde, arbeiten die Ärzte des Krankenhauses Buchholz, das über ein von der Deutschen Krebsgesellschaft erst vor kurzen rezertifiziertes Darmkrebszentrum verfügt, bei der Therapie Hand in Hand. Für jeden Patienten wird ein individualisiertes Konzept entwickelt, bei dem Operation, Bestrahlung mit zwei hochmodernen Linearbeschleunigern, Chemotherapie und neue molekulare Therapien einander ergänzen. Darüber hinaus wird der Patient psychosozial betreut. Kann eine Heilung nicht mehr erzielt werden, so ist doch oft möglich, dem Patienten zusätzliche Jahre zu schenken und ihm seine Schmerzen zu nehmen.
Doch soweit muss es gar nicht kommen, denn der Krankheit lässt sich äußerst wirksam vorbeugen: Für gesetzlich Versicherte gibt es ab dem 50. Lebensjahr einen jährlichen Test auf verstecktes Blut im Stuhl, ab dem 55. Lebensjahr das Angebot einer kostenlosen Darmspiegelung. Patienten mit einer familiären Belastung sollten sich noch frühzeitiger untersuchen lassen.
Die Darmspiegelung (Coloskopie) in spezialisierten Facharztpraxen zeigt nicht nur kleinste Tumore. Es besteht dabei auch die Möglichkeit, Krebsvorstufen, sogenannte Polypen, sicher und vollständig zu entfernen, sodass sich daraus kein Krebs mehr entwickeln kann.
Bei rund 20 Prozent der Coloskopien werden Polypen entdeckt, die oft noch recht klein sind. Dennoch nutzen Dreiviertel aller Berechtigten die Chance der Früherkennung nicht, weil sie befürchten, die Darmspiegelung könne schmerzhaft und peinlich sein.
Zu Unrecht. „Die Spiegelung dauert nur 15 bis 20 Minuten. Mithilfe einer Kurznarkose können sie diese komplett verschlafen“, beruhigt Gastroenterologe Dr. Dieckmann seine Patienten. Er sagt: „Das Unangenehmste an der Darmspiegelung ist der Vorbereitungstag, an dem mit einer Trinklösung der Darm entleert wird.“ Und auch diese Prozedur sei dank moderner Abführpräparate kaum noch belastend und kein Grund, vor der Untersuchung zurückzuscheuen.
Gesundheitsgespräche zum Thema Darmkrebs
Unter dem Titel „Darmkrebs ist heilbar“ sprechen Dr. Michael Scheruhn, Chefarzt für Viszeralchirurgie im Krankenhaus Buchholz und Leiter des zertifizierten Darmkrebszentrums, Leitender Oberarzt Oliver König und der Buchholzer Gastroenterologe Dr. Joachim Dieckmann am Donnerstag, 6. März, 19 Uhr, in der Cafeteria der Klinik.
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