Dermatologie: Welche Hauterkrankungen sind verbreitet und wie beugt man ihnen vor?
Unsere Haut – das größte Sinnesorgan – hält schädliche Reize und Krankheitserreger ununterbrochen vom Eindringen ab. Doch auch an der dicksten Haut geht diese alltägliche Belastung nicht spurlos vorbei. In manchen Fällen mündet die unentwegte Beanspruchung irgendwann in Hauterkrankungen. Welche sind die häufigsten? Wie erkennt man sie und wie beugt man ihnen vor?
Hautkrankheiten in Deutschland: Welche sind besonders relevant?
Die Krankheiten der Haut sind genauso vielfältig wie die Aufgaben des komplexen Sinnesorgans. Sie schützt das darunter liegende Gewebe nicht nur vor thermischen, mechanischen und chemischen Reizen – ohne Haut würde man nichts spüren, könnte nichts ertasten und hätte kein Schmerzempfinden. Innerhalb der Haut sitzen Drüsen, Tastkörperchen, Drucksensoren und Schmerzrezeptoren. Darüber hinaus befinden sich auch extrem bewegliche Immunzellen in den Hautschichten, wo sie für ein ständiges Wechselgespräch zwischen der äußeren Barriere und dem körpereigenen Abwehrsystem sorgen. Erkrankt die Haut, so kann sie ihre Funktionen nicht mehr erfüllen. Zu den relevantesten Hauterkrankungen zählen innerhalb Deutschlands:
- Neurodermitis
- Hauttumore
- Akne
Wichtig: Mindestens alle zwei Jahre sollte bei Hautärzten in Hamburg und Umgebung ein Termin zum Check vereinbart werden, um Krankheiten früh zu erkennen.
Woran erkennt man Neurodermitis (atopische Dermatitis)?
Bei einer Prävalenz von bis zu 16 Prozent ist atopische Dermatitis eine der verbreitetsten Hauterkrankungen Deutschlands. Patienten mit der Autoimmunerkrankung klagen über Symptome wie:
- Juckreiz (Pruritus), der sich bei Schwitzen oft verstärkt
- Pusteln, Bläschen oder Flecken (Effloreszenzen der Haut)
- chronische Beschwerden
- Hauttrockenheit im Bereich der Zehen und Fingerkuppen (Pulpitis sicca)
- nässende Hautentzündungen (Leckekzem bzw. Cheilitis sicca)
- infektanfällige Haut
- Unverträglichkeiten (beispielsweise Wolle)
Die Ursachen für Neurodermitis sind nicht abschließend geklärt. Allerdings liegt meist eine positive Familienanamnese vor, weshalb von genetischer Veranlagung auszugehen ist. Wie bei anderen Autoimmunerkrankungen liegt akuten Schüben der Hauterkrankung eine immunologische Überreaktion auf eigentlich harmlose Reize zugrunde. In einem Großteil aller Fälle stellen sich die ersten Symptome schon im Kleinkindalter ein.
Obwohl einer Neurodermitis aufgrund der genetischen Basis kaum vorzubeugen ist, lässt sich akuten Schüben durch die Identifizierung der jeweiligen Trigger-Reize vorbeugen. Hierzu zählen zum Beispiel Rauch, bestimmte Kleidung oder einzelne Nahrungsmittel.
Hautkrebserkrankungen in Deutschland: Welche Arten sind die häufigsten?
Maligne Tumore der Haut können auf der Entartung verschiedener Hautzellen beruhen und sowohl die äußeren als auch inneren Hautschichten betreffen. Als verbreitetste bösartige Hauttumore gelten:
- das Maligne Melanom
- das Plattenepithelkarzinom
- das Basalzellkarzinom
Während bei ersterem Tumor auch von Schwarzem Hautkrebs die Rede ist, fasst man letztere beiden als Weißen Hautkrebs zusammen. Weiße Hautkrebsarten sind die vergleichsweise verbreitetsten Formen und treten zumeist an Körperstellen auf, die direkter Sonnenexposition ausgesetzt sind. Insgesamt erkranken deutschlandweit pro Jahr über 200.000 Menschen an bösartigen Hauttumoren.
Weil UV-Exposition für die verbreitetsten Hautkrebsarten eine Schlüsselrolle spielt, ist zur Prävention angemessener Sonnenschutz empfehlenswert.
Ist Akne immer behandlungsbedürftig?
Im Jugendalter liegt die
Prävalenz von Akne bei nahezu 100 Prozent.
Das macht die durch Mitesser (Komedo) geprägte Erkrankung nicht nur zur verbreitetsten Dermatose unter Jugendlichen, sondern zugleich zu einer der relevantesten Hautkrankheiten Deutschlands. Als solche entsteht Akne durch krankhafte Prozesse innerhalb der Talgdrüsenfollikel. Hierzu zählen unter anderem:
- erhöhter Talgfluss (Seborrhö)
- Verhornungsstörungen (follikuläre Hyperkeratose)
- Entzündungen durch das Propionibacterium acnes
In vielen Fällen bleibt das Krankheitsbild ein Fall zur Selbstbehandlung. Zur Vorbeugung schwerer Formen eignen sich beispielsweise nicht komedogene Spezialpräparate und Hautreinigungsmittel wie Syndets mit milden Tensiden sowie pH-Werten von 5,5. Außerdem können Peelings mit Aluminiumoxid oder Milch- und Salicylsäure zum Einsatz kommen. Schwerere Fälle können mit dem Risiko schwerer Selbstwertverluste einhergehen und fordern schon deshalb zur Konsultation eines Hautarztes auf.
Fazit: Selbstkontrolle ist wichtig
Nicht allen hierzulande verbreiteten Hauterkrankungen lässt sich hinreichend vorbeugen. Allerdings sind sogar genetisch bedingte Krankheiten der Haut besser behandelbar, wenn sie so früh wie möglich erkannt werden. Neben regelmäßigen Besuchen tragen hierzu Selbstbeobachtungen bei. Dies bezieht sich nicht nur auf klar sichtbare Hautflächen. Auch verdeckte Stellen wie das Nagelbett oder die unter dem Augenlid verborgene Bindehaut kontrolliert man am besten regelmäßig auf Auffälligkeiten.
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