Zeitgenössische Kunst regt stets die Diskussionen an
Die Mitglieder des Kunstvereins Buchholz/Nordheide engagieren sich in vielfältiger Weise
"Most art says nothing to most people" (die meiste Kunst sagt den meisten Menschen nichts) - diese provokante These des Künstlers Heath Bunting begleitet den Kunstverein Buchholz/Nordheide von Beginn an - und das sind nunmehr 20 Jahre.
"Der Kunstverein Buchholz hat sich auf seine Fahnen geschrieben, jedem Interessierten einen Zugang zu zeitgenössischer Kunst zu eröffnen und Begeisterung zu wecken", sagt Dr. Sven Nommensen, Vorsitzender des Vereins.
Das setzt auch die Bereitschaft voraus, sich den Provokationen zu stellen und den eigenen Standpunkt auszuloten oder die eigene Position herausfordernden Behauptungen entgegenzusetzen. "Die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst kommt quasi einer Übung gleich, Vorurteile gegenüber dem Unbekannten zu verbannen", sagt Dr. Nommensen.
Eine Jubiläumsfeier findet im Buchholzer Veranstaltungszentrum Empore am Sonntag, 10. Oktober, um 12 Uhr, statt.
Zur Geschichte: Die erste Ausstellung erfolgte im Jahr 2001 mit dem österreichisch-deutschen Maler, Grafiker und Buchillustrator Erhard Göttlicher unter dem Titel "Das Lächeln der Katharina". Diese Veranstaltung kommentierte der deutsche Kunsthistoriker Friedhelm Häring: "Göttlicher zeigt uns das Kleingedruckte im Vertrag, den wir auf Lebenszeit abschließen. Dies wird gern überlesen. Dann schmerzt es."
Bis in die jüngsten Ausstellungen hinein werden gesellschaftlich relevante Aspekte unterschiedlichen Sujets verhandelt. So stellte Sina Heffner in der Ausstellung "Loom" (2021, gemeinsam mit Svenja Maaß) mit ihren Tier-Skulpturen die Vorstellungen des Menschen von Natur bzw. Naturbildern zur Debatte.
Der Kunstverein hat sich gegenüber dem zeitgenössischen Kunstgeschehen eine große mediale Offenheit bewahrt: Abstrakte oder installative Ausdrucksformen fanden genauso Berücksichtigung wie gegenständliche Skulpturen.
Auch Gruppenausstellungen gehören zum Programm des Kunstvereins.
Mit den alle zwei Jahre ausgetragenen Skulpturen-Ausstellungen im Richardt-Heuer-Park in Seppensen erweitert der Kunstverein Buchholz/Nordheide die festen Grenzen seiner Räumlichkeiten und Skulpturen. Dort wird auch ein neues Publikum erschlossen, das auf diesem Weg einen gänzlich anderen Zugang zur Kunst finden kann. Der Kunstverein ist in der Region fest verankert und pflegt seit vielen Jahren enge Beziehungen zu zahlreichen Vereinen und Verbänden. Dabei kommt der Kulturkirche St. Johannis eine besondere Stellung zu. So fördern Kunstverein und Kirche in Gemeinschaftsprojekten den Dialog zwischen Kirche, Kultur und Gesellschaft. Im Rahmen dieser Projekte finden regelmäßig Workshops mit Schülern unterschiedlicher Schulen statt. Diese münden in Ausstellungsprojekten. Ferner blickt der Kunstverein auf eine langjähriger Zusammenarbeit mit der Artothek der Stadtbücherei zurück. Dieses Engagement in der Stadt Buchholz wurde mit der Verleihung des Kulturpreises 2011 gewürdigt.
"Die umfangreichen Tätigkeiten wären aber nicht möglich gewesen, wenn wir nicht so engagierte Förderer hätten", sagt Sven Nommensen. Sein Dank geht an die Stadt Buchholz, den Lüneburgischen Landschaftsverband, die Sparkasse Harburg-Buxtehude, die zahlreichen Mitglieder und die Förderer, die den Verein mit ihren Spenden unterstützen.
Kunstverein Buchholz/Nordheide
Kirchenstraße 6
21244 Buchholz
Tel.- 0176-63028376
Öffnungszeiten: Do. und Fr. von 16 bis 18 Uhr,
Sa. und So. von 11 bis 17 Uhr
www.kunstverein-buchholz.de
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.