Ernährungstipp: Alles vom Schlachttier verwerten
(nw/tw). Karin Maring, Ernährungsexpertin im Freilichtmuseum am Kiekeberg (Ehestorf/ Landkreis Harburg), gibt in lockerer Reihenfolge für WOCHENBLATT-Leser einen Ernährungstipp. Die Diplom-Oecotrophologin (FH) aus Hamburg berät ehrenamtlich im Freilichtmuseum die Besucher und Mitarbeiter rund um gesundes und leckeres Essen.
Ihr Ernährungstipp - tierische Lebensmittel: Seit jeher gehört zur regional geprägten menschlichen Ernährung auch ein Anteil tierischer Lebensmittel. Vor dem Sesshaftwerden der Menschen wurden Tiere durch mühsame Jagd erbeutet. Etwa vor 12.000 Jahren begannen unsere Vorfahren mit der Tierhaltung in Ställen. Dabei wurden nur traditionell vorkommende Rassen gehalten, die ihren Lebensräumen angepasst waren. Die Anwendung der Vererbungslehre von Gregor Mendel um 1900 veränderte die Landwirtschaft und ermöglichte die gezielte Tierzüchtung. Die Auswirkungen spüren wir: Massentierhaltung erzeugt preiswertes Fleisch und Umweltprobleme. Beliebt sind die "edlen" Teile. Der gesamte Rest bleibt oft unverwertet oder wird in ferne Länder verkauft.
Gegenläufige Trends von Bio-Anbauverbänden oder der Slow Food-Bewegung schaffen Bewusstsein für Qualität und Geschmack. Ein gutes Beispiel ist das Schlachtfest im Freilichtmuseum am Kiekeberg in Ehestorf. Hier wird die Haltung und Verwertung des beliebtesten Schlachttiers unserer Kultur gezeigt. Eine alte Rasse, das Bentheimer Schwein, wird dort artgerecht aufgezogen und nach der Schlachtung komplett verwertet. So ist der Umgang mit dieser natürlichen Ressource bewusst und nachhaltig.
• Rezept-Tipp für Bratenreste: Kaltes Fleisch in feine Streifen schneiden, mit Essig, Öl, Zwiebelringen, Salz, Pfeffer und Kräutern marinieren. Einige Gewürz- oder Senfgurken und eine Möhre raspeln, mit dem eingelegten Fleisch mischen und mit kräftigem Landbrot genießen. Guten Appetit!
• Termin-Tipp: Das nächste Schlachtfest im Freilichtmuseum am Kiekeberg in Ehestorf ist am Sonntag, 28. Januar.
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