verwaiste Rehkitze durch Wildunfälle
Kitze nach einem Wildunfall retten

Foto: DJV, Hinnark Hardenfeld,
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Verwaiste Rehkitze

Die alljährliche Rehkitzsuche bei der Heuernte in den Wiesen hat Anfang Mai begonnen. Hierbei suchen Jäger gemeinsam mit weiteren Naturfreunden und Landwirten ehrenamtlich, zumeist am frühen Morgen, mit Drohne das in den Wiesen liegende Jungwild. Zumeist sind Rehkitze, aber auch Feldhasen und Bodenbrüter wegen der Mähwerke in Lebensgefahr. Das Sichern erfolgt nur kurz für die Dauer des Mähens, um die Tiere dann unverzüglich wieder auszuwildern. In diese Zeit fällt aber auch eine weitere, weniger bekannte Arbeit der Jäger - die Rückwärtssuche nach verwaisten Kitzen. Fünf dieser Kitze beschäftigten die Jägerschaft allein während der vergangenen zehn Tage.
Jedes Jahr verenden im Landkreis Harburg über 1.000 Rehe nach Verkehrsunfällen, zuzüglich einer hohen Dunkelziffer derer, die nicht gemeldet und daher nicht aufgefunden werden können. Noch tragischer wird es dabei, wenn es sich um Muttertiere handelt. Ihre Kitze sind auf das häufige Säugen angewiesen und warten dann an dem vereinbarten Säugeplatz in einer nahen Wiese vergeblich auf die Rückkehr der Muttertiere.
Wenn der hinzugerufene Jäger am Unfallort eintrifft und dieses erkennt, muss es schnell gehen.
Daher ist es wichtig JEDEN Wildunfall bei der Polizei zu melden damit der zuständige Jäger informiert werden kann!
Dabei müssen die Kitze zunächst gefunden und aus der Ferne beobachtet werden. Wichtig ist sicherzustellen, dass nicht versehentlich ein anderes, in der Nähe liegendes Kitz gesichert wird, während das Verwaiste weiterhin wartet. Schon in dieser Zeit beginnt der Jäger mit der Suche nach einem Platz in einer der wenigen Wildtieraufzuchtstationen. Hier werden die Kitze dann, nach dem Sichern und dem Transport durch den Jäger, fachmännisch und naturnah aufgezogen, so dass eine Auswilderung im kommenden Frühjahr erst möglich wird.

Selbstverständlich darf nicht jedermann ein Kitz an sich nehmen und diese aufziehen wollen. Dieses steht nicht nur unter Strafe, sondern endet für das Kitz fast immer tödlich. Diese traurigen Fälle kommen dann ein wenige Tage später in die Stationen oder zu Tierärzten, die dann nur noch zusehen können, wie die Kitze nach falscher Pflege zugrunde gehen.

Klaas Hinnerk Hadenfeldt, Jäger aus Buchholz, rät daher: Die allerwenigsten Kitze brauchen menschliche Hilfe, auch nicht wenn sie rufen. Halten Sie sich fern, um die scheuen Muttertiere nicht durch Ihre Anwesenheit von ihren Kitzen zu trennen. Hilfemaßnahmen sind den in echten Notfällen hinzuzurufenden Jägern zu überlassen. Bitte beachten Sie, dass die Tiere sehr stressempfindlich sind und leinen Sie ihre Hunde abseits der Straßen und Wohnbebauung bitte an. Viele verwaiste und verletzte Kitze gehen auf vermeidbare Übergriffe durch Hunde zurück. Herzlichen Dank
Weitere Informationen und Hilfe unter https://jlh-online.org/Rehkitzssuche

Leserreporter:

Bernard Wegner aus Buchholz

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